55. Kapitel

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Jace

Die Bänke der Kirche waren von den Hochzeitsgästen schon voll besetzt, der Pfarrer klopfte Reed aufmunternd auf die Schulter und ich stand in meinem dunkelblauen Anzug daneben und winkte Kiano freudig zu. Der kleine Racker kletterte auf dem Schoß von Ellas Dad herum und betrachtete aufgeregt die ganzen Menschen um ihn herum. Er sah so süß aus in seinem kleinen Kinderanzug der dieselbe Farbe hatte wie mein eigener. Der Hochzeitsplaner rannte wie ein aufgescheuchtes Huhn, den Finger an sein In- Ear gepresst und murmelnd den Gang hinunter und bedeutete uns mit einem nach oben gestreckten Daumen, dass es losging. Danach gab er den Musikern ein Zeichen und machte den Gang frei.

Reed sah sich kurz zu mir um und atmete aufgeregt und hörbar die Luft aus. Ich zwinkerte ihm aufmunternd zu und drehte mich zum Eingang der Kirche. Die Musik begann zu spielen und alle Gäste hatten sich von ihren Sitzplätzen erhoben und sich ebenfalls dem Eingang zugewandt.

Ich schüttelte kurz meine verschwitzten Hände aus, denn ich stand Reed in nichts nach, wenn es um die Nervosität ging.

Ich hatte so eine große Panik davor, Ella wiederzusehen, weil ich nicht wusste was mich erwarten würde. Würde sie mich ignorieren? Oder vielleicht doch anlächeln?

Mein Herz klopfte wie verrückt, ich fühlte mich ja fast so als wäre es meine Hochzeit.

Die erste Brautjungfer war meine Schwester Hailey die den Gang entlang stolziert kam. Sie sah echt hübsch und glücklich aus. Als sie näher kam formte sie mit den Lippen ein wortloses „Es tut mir so leid zu" und ich nickte ihr kurz zu. Danach zwinkerte sie jemanden zu meiner Linken anzüglich zu und ich drehte meinen Kopf in die Richtung und erkannte Leo der meine Schwester lustvoll ansah.

Bäh, was hatte ich denn da verpasst?

Ich boxte ihm fest gegen die Schulter und sein dümmliches Grinsen erstarb augenblicklich. Na warte, wenn ich dich in die Finger kriege du Drecksack- dachte ich noch bevor schon die Nächste den Gang entlangkam und ich mich wieder zwang auf das Wesentliche zu achten.

Alex Verlobte war diejenige und grinste freundlich in die Menge bevor sie sich neben meine Schwester einreihte.

Bum Bum Bum Bum die Aufregung brachte mich gerade fast um als ich nach vorne blickte und Ella sah die gerade ihren Weg den Gang entlang betrat.

Mein Herz, dass gerade noch so wild geklopft hatte setzte für einen Moment aus. Sie war wunderschön, sie trug dasselbe Kleid wie die anderen Brautjungfern doch ihr stand dieses dunkle bordeauxrote Kleid einfach am besten. Die Haare fielen ihr in sanften Wellen auf eine Seite ihrer Schultern und sie lächelte so wunderschön, dass ich kurz vergessen hatte zu atmen. Als sie auf der Höhe ihrer Eltern ankam schickte sie Kiano ein kleines Luftküsschen und wandte den Blick dann zu mir nach vorne.

Ich grinste sie wie ein hirnloser Idiot an und wartete auf die kleinste Regung in ihrem Gesicht doch meine doofe Schwester flüsterte ihr etwas zu und sie brach unseren Blickkontakt ab.

Verdammt!

Dann schwoll die Musik erneut an und Natalie kam den Gang entlang geschwebt. Reed zappelte nervös neben mir herum und wischte sich eine Träne aus dem Augenwinkel. Irgendwie war das süß.

Als sie bei uns angelangt war, strahlte sie Reed an und dann setzten wir uns auf unsere Plätze und der Pfarrer begann mit seiner Zeremonie.

_*_*_*_

<Jetzt kommen wir zu den selbst verfassten Ehegelübden!> verkündete der Priester laut und lächelte Natalie an.

<Mein liebster Reed, drei wundervolle Jahre bist du nun schon der Mann an meiner Seite. Wer hätte das gedacht, dass wir heute zu Ehemann und Ehefrau werden? Ich eigentlich nicht...> sagte sie und die Gäste lachten. Ich lugte zu Ella hinüber und sie hing zu sehr an Natalies Lippen um es zu bemerken. <Wir sind so verschieden doch dennoch in unserer Seele gleich. Ich dachte niemals, dass es die wahre Liebe wirklich gibt bis ich dich getroffen habe. Es ist nicht immer leicht mit dir, du machst mich manchmal wirklich verrückt!> fuhr sie weiter fort und wieder lachten die Gäste. <Doch meine liebe Nonna, die heute leider nicht mehr bei uns ist hat immer gesagt: Man mag jemanden, weil und liebt ihn obwohl...> sie brach kurz ab weil ihre Stimme bei dem letzten Satz sehr zittrig war und tupfte sich die Wangen mit einem Spitzentaschentuch das Ella ihr gereicht hatte. Dann traf Ellas Blick den meinen und dieses Mal lächelte sie mich an und nickte mir leicht zu. Ich hätte sie am Liebsten hinter den Altar gezerrt so glücklich war ich in diesem Augenblick.

Natalie hatte sich wieder gefasst und beendete ihr Gelübde. <Erst am heutigen Tag habe ich diese Worte so richtig verstanden. Ich mag dich, Reed weil du lustig und verrückt bist, weil du mich glücklich machst und weil ich nur Ich Selbst bin, wenn du da bist! Ich liebe dich obwohl du mich in den Wahnsinn treibst, obwohl du nie die Klobrille runterklappst und obwohl du nicht einen Funken Taktgefühl beim Tanzen besitzt...> erneut ertönt lautes Gelächter und ich löse den Blick von Ella und sehe zu meinem besten Freund der so liebevoll zu Natalie sieht, dass mir auch danach ist ein Tränchen zu verdrücken.

Reeds Gelübde ist kürzer und nicht so mitreißend wie Natalie's aber er hat sich wirklich Mühe gegeben. Die beiden steckten sich danach gegenseitig die Ringe an und der Priester erklärte sie zu Mann und Frau. Was danach kam war mal wieder typisch für die Beiden denn sie küssten sich nicht so wie es Brautläute normalerweise in der Kirche taten- Nein- sie fraßen sich beinahe auf. Ich schüttelte lachend den Kopf und Leo hinter mir feuerte die beiden auch noch an. War so klar, dass dem das gefiel.

Ich sah noch einmal zu Ella um sicherzugehen, dass ich mir ihr freundliches Lachen mir gegenüber nicht eingebildet hatte und wurde nicht enttäuscht.

Ich dachte kurz über Natalies Worte nach und war verwundert wie sehr sie mir aus der Seele gesprochen hatte. Wir folgten dem Brautpaar den Gang entlang und ich beeilte mich um neben Ella herlaufen zu können. Als sie mich bemerkte grinste sie mich schüchtern an und sagte <Es tut mir leid wegen heute Morgen...> aber ich ließ sie nicht aussprechen.

<Nein entschuldige dich nicht dafür!> sagte ich entschieden und sie sah mich verwirrt an.

Ich beugte mich zu ihr herab und sah ihr fest in die Augen und es war mir total egal dass ich die komplette Gesellschaft aufhielt.<Ich liebe dich nämlich OBWOHL du ein Angsthase bist und dich lieber aus dem Staub machst als einfach mit mir darüber zu reden!>  sagte ich und sie sah mich überglücklich an. Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und gab mir den besten Kuss den ich jemals von ihr bekommen hatte und ich hörte unsere Freunde jubeln und kreischen.

Als wir uns nach einer Ewigkeit voneinander lösten, setzten wir unseren Weg zum Ausgang fort und hielten uns die gesamte Zeit über fest an den Händen. Kiano kam draußen auf uns zu gesaust und ich hob ihn auf meinen Arm und er lächelte uns glücklich an.

<Und was machen wir jetzt?> fragte Ella neugierig und ich küsste ihre Nasenspitze.

Ich wuschelte durch Kiano s Haar und er kicherte ausgelassen

<Keine Ahnung! Aber solange wir es zusammen und als Familie tun ist mir das auch vollkommen egal!> sagte ich glücklich.

ENDE

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Heiho Leuteee,

so da ist es das letzte Kapitel meiner Story 😭🥰 ich kann es kaum fassen aber es ist vollbracht und ich habe es tatsächlich zu Ende geschrieben und sogar 6,3 K Reads geschafft!🥳🥳🥳🤧🤧🤧

Ohne euch wäre das niemals möglich gewesen!!!

Also danke, danke für eure Treue und eure vielen Votes und Kommentare! Ich hoffe alle von euch bei meiner neuen Story "Accidentally Mindreader" zu sehen.. Ist mal was komplett anderes für mich aber mal sehen wie ihr es findet . Bitte folgt mir auf Insta und Tiktok (jules_valu)für nähere Infos wann die ersten Kapitel kommen und bis dahin Salut  und bleibt gesund 💕💖❤

Love u 😍

PS: Ich hab mich entschieden, jeweils 1 Bonuskapitel am Weihnachts und Silvesterabend zu posten 🥰 seid gespannt 🙃

Faking it?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt