34. Kapitel

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Ella

<Mehr hat er dazu nicht gesagt?> fragte Natalie und schüttelte verärgert ihre dunkle Mähne.

Sie trank schon ihren zweiten Cocktail während ich nur an meinem Wasser nippte. Ich wollte  nicht verkatert in ein paar Stunden im Flieger sitzen außerdem rebellierte mein Magen immer noch, das lag vermutlich an der Aufregung und dem Stress der letzten Tage.

<Nein, hat er nicht! Ich habe irgendwie das Gefühl das mir irgendetwas entgangen ist. Er glaubt Alex und ich wären zusammen... > sagte ich und fuhr dabei mit dem Zeigefinger am Rand meines Glases herum.

<Und du hast ihn nicht aufgeklärt?> fragte Natalie verwundert und bedachte mich mit einem strafenden Blick.

<Dazu kam ich nicht, er ist gar nicht darauf eingegangen dass ich ihn mit Naomi ertappt habe...> diese Erkenntnis schmerzte mich und ich musste mir eine Träne aus dem Augenwinkel wischen.

<Wenn du möchtest könnte ich ja mit Reed...?> begann Nat doch ich unterbrach sie sofort.

<Nein, das wird nicht nötig sein! Wir hatten unsere Chance und haben es nicht hingekriegt! Ich muss ihn einfach vergessen und das wird mir auch gelingen! Ich brauche einfach Zeit und der Abstand wird mir dabei helfen!> sagte ich und versuchte es auch wirklich so zu meinen. <Aber ich danke dir!>

Natalie beäugte mich ungläubig, nickte allerdings.

<Du wirst mir Fehlen, Ella!> sagte sie und lächelte gequält.

Ich griff über den Tisch nach ihrer Hand und drückte sie.

<Du mir auch! Aber wir können ja telefonieren und uns über FaceTime sehen. Du wirst schon sehen, ein Jahr vergeht schnell!> versicherte ich ihr.

<Und du bist dir sicher dass ich dich nicht zum Flughafen begleiten soll?> fragte sie mich und zog dabei eine traurige Schnute.

<Nein, ich hasse es mich zu verabschieden und außerdem konnte ich es meinen Eltern nicht ausreden mich zu begleiten, ich fahre jetzt zu ihnen, mein Flieger geht um vier Uhr Früh. >

Ich trank mein Wasser aus und erhob mich von meinem Hocker. Ich trat auf Natalie zu und umarmte sie fest.

<Ich muss jetzt los aber wir tun einfach so also müsste ich nicht für ein Jahr weg.> ich lächelte sie aufmunternd an.

Natalie lächelte mich traurig an.
<Du bist eine der stärksten Menschen die ich kenne Ella Stone und ich bin mir sicher dass du dein Glück finden wirst!>

Ich musste mir die Tränen von den Wangen wischen.

<So, Schluss mit dem Sentimentalitäten! Sonst kann ich gleich nicht in den Flieger steigen!> sagte ich und straffte meine Schultern.

Wir umarmten uns noch einmal eine gefühlte Ewigkeit und danach verließ ich den Klub und machte mich auf den Heimweg zu meinen Eltern.


_*_*_*_

Jace

Ich hatte mich von Reed überreden lassen mit ihm in den Klub zu gehen doch als wir dort ankamen bereute ich meine Entscheidung sofort wieder. Auf dem Barhocker saß Ella's Freundin Natalie. Eigentlich hatte ich es mir denken können, denn Reed hatte an dieser Frau einen Narren gefressen. Sie sah nicht schlecht aus und war noch dazu gebildet. Sonst umgab sich Reed nicht länger als notwendig mit einer Frau, doch Natalie war anders als die üblichen Tussis. Sie warf mir einen finsteren Blick zu als wir auf sie zukamen.

Faking it?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt