5. Kapitel ☑️

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Jace's POV

Es war schon zwei Stunden her, seit meinem Zusammenstoß mit der kleinen Blondine.
Immer wieder musste ich an unsere beiden kurzen Gespräche denken. Viel hatte sie ja eigentlich auch nicht gesagt. Ich wusste nicht einmal ihren Namen, aber es gab da etwas an ihr, dass mich neugierig machte. Sie war wirklich winzig und das nicht nur im Vergleich zu mir. Ich hatte mich schon daran gewöhnt, neben jedem wie ein Riese zu wirken. Bei 1,96 m war das ja auch nicht schwer.

Dieses Mädchen hatte wunderschöne grüne Augen und niedliche Sommersprossen im Gesicht. Normalerweise war das nichts, was mich sehr an einer Frau reizte, aber etwas in ihrem genervten Blick schien mich immer wieder anzuspornen, sie noch weiter zu necken. Ihren süßen Mund hielt sie immer wieder fest zusammengepresst, während ich sie neckte. Zugegebenermaßen war ich sonst nicht gerade ein netter Kerl, wieso auch? Davon konnte man sich nichts kaufen. Wenn man als Mann nett und einfühlsam eingestuft wurde, war es für andere Menschen viel zu einfach, dies für ihre eigenen Zwecke auszunutzen. Ich hatte meine Lektionen gelernt und zwar auf die harte Tour.

Ein Räuspern hatte mich aus meinen Gedanken gerissen. Ich starrte irritiert auf meine Tattoo Maschine die in meiner rechten Hand lag und bemerkte, dass ich an einem Fleck verharrt war. Ups, das war sicher nicht angenehm...

Der Typ, dem ich gerade den kompletten Rücken tätowierte, drehte seinen Kopf in meine Richtung und sah mich erschrocken an, traute sich aber nicht, irgendetwas zu sagen. Ich beendete unsere heutige Sitzung eine Stunde später.

Danach machte ich mein Studio sauber und als ich fertig war, blickte ich auf die große Wanduhr, die über meinem Kopf hing.
Es war bereits 20.30 Uhr und wieder war ich heilfroh darüber, die Wohnung über meinem Studio bezogen zu haben.
Ich checkte kurz mein Handy.

2. Neue Nachrichten

Ich tippte die erste Nachricht an, die von meinem Kumpel Reed stammte.

Von Reed:

Hey Alter,

Heute Party bei mir?

Reed

Eigentlich war ich heute nicht mehr in der Stimmung für eine Party. Ich war müde von der Arbeit und außerdem kannte ich die ganzen Girls, die sich auf Reeds Party tummeln würden, schon alle.

Ich tippte die 2 Nachricht an

Von Stella:

Hey BBy ;)

Sehen wir uns heute auf Reeds Party?

Ich vermisse dich und deinen großen...

Genervt las ich gar nicht mehr weiter, es gab nichts, dass mich mehr abtörnte, als eine Frau die es so unbedingt nötig hatte.
Ich brauchte eine Zigarette und zwar sofort.

Angespannt trat ich vor das Studio und verschloss die Türe, danach lehnte ich mich an die Auslage und zündete mir eine an. Ich inhalierte den Rauch ein und blies ihn langsam wieder heraus. Sofort merkte ich, dass ich mich ein bisschen entspannte.
Dabei ließ ich meinen Blick durch die Straße wandern, bis ich sie plötzlich kommen sah. Das war doch die kleine Blondine! Was für ein Zufall, heute war anscheinend mein Glückstag!

Sie hatte ihre schlanken Arme um sich geklammert und den Kopf gesengt. Sie rannte fast schon an mir vorbei, doch noch einmal würde ich sie heute nicht ohne ihren Namen oder sogar ihrer Telefonnummer entkommen lassen. Ich legte ihr meine Hand auf die Schulter, als sie gerade an mir vorbeistürmen wollte. Abrupt blieb sie stehen und sah sich verwirrt um. Als sie mich erkannte, starrte sie sofort wieder zu Boden.

<Na, wohin des Weges?> fragte ich sie < Dreimal an einem Tag, du weißt ja was das bedeutet... > sprach ich weiter. Ich konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen. Es machte mir einen Heidenspaß sie zu necken, dabei zog ich noch einmal an meiner Zigarette.

Faking it?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt