32. Kapitel ☑️

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Ella

Noch immer stand ich wie angewurzelt vor Jace's Studio und konnte es immer noch nicht glauben, was sich da vor meinen Augen abspielte.
In meinem Kopf schwirrten die Gedanken wirr umher.

Was habe ich da nur verpasst?

Mir drehte sich der Magen um, als ich dabei zusehen musste, wie Jace diese Schlampe Noami praktisch schon dort, auf dem Sessel vögelte.

Bei dem Gedanken daran musste ich würgen und stürzte so hastig, wie es mir meine wackeligen Beine erlaubten, zum nächsten Gully und übergab mich heftig. Das passierte mir immer, wenn ich mich zu sehr aufregte, schon als Kind. Als ich mich wieder etwas gefangen hatte, flüchtete ich zu Fuß nach Hause.

Ich fühlte mich leer und gedemütigt. Wie konnte er mir das nur antun und dann auch noch mit ihr?

Als ich meinen Schlüssel gerade in das Schloss stecken wollte, riss mir jemand die Türe vor der Nase auf.

Alex stand da und lächelte mich fröhlich an.

<Hey, du! Ich habe schon auf dich gewartet... Ich muss dir unbedingt etwas erzählen!> Er zog mich in unsere Wohnung und merkte überhaupt nicht in welcher Stimmung ich mich befand. Er wirkte aufgekratzt und überschwänglich.
Als er aber endlich mein verheultes Gesicht sah, erlosch der freudige Ausdruck auf seinem und er zuckte zusammen.

<Fuck, Ella!Was ist denn mit dir passiert?> fragte er sichtlich schockiert.

Ich suchte nach den richtigen Worten, fand aber keine.

<Wir müssen damit aufhören uns immer wieder so zu begegnen. In letzter Zeit heulst du jedes Mal, wenn wir uns sehen.> sagte er sanft.

Da ich nicht in der Verfassung war ihm das, was ich gerade beobachtet hatte zu erzählen, schüttelte ich nur leicht meinen Kopf und sagte stattdessen <Das kann warten, was wolltest du mir denn erzählen?>

Er blickte mich unsicher an, wahrscheinlich fragte er sich, ob ich das gerade ernst gemeint hatte aber er entschied sich dann doch mit seiner Geschichte herauszurücken.
Er zog mich zur Couch und setzte sich dich neben mich.

<Also, ich hatte dir ja gesagt, dass ich noch einige Dinge zu regeln hatte...> druckste er herum.
Mein ganzer Körper fühlte sich taub an aber ich versuchte seinen Worten zu folgen, da ich sonst zusammenbrechen würde.

<Hmhm> murmelte ich nur.

<Okay, lass mich bitte zuerst ausreden bevor du irgendetwas dazu sagst...>sagte er kryptisch und drückte dabei meine Hand.

Das ich ihm keine Antwort gab, bestätigte das für ihn anscheinend, dass ich damit einverstanden war, also fuhr er fort.

<Ich habe mich von Naomi getrennt...>

Ich riss meinen Kopf zu ihm hoch und keuchte <WAS?>

Alex sah mich schmunzelnd an und fuhr fort <Ausreden lassen, weißt du nicht mehr?>

Ich nickte schockiert. Aber in meinem Kopf ratterte es und es fügten sich einige Dinge zusammen.

<Also ich habe mich von ihr getrennt und ihr gesagt, dass ich dich liebe und ich es mit dir versuchen möchte. Ich habe auch mit meinem Dekan gesprochen und er sagte, dass sei alles kein Problem mit dem umziehen und so...>

WTF? Waaasss?

Nun konnte ich nicht mehr länger still sein.

<Entschuldige Alex! Was redest du? Wohin willst du umziehen und was soll das Ganze eigentlich?> ich hoffte, dass er nicht das antworten würde was ich befürchtete.

Er grinste wieder und rückte näher an mich heran.

Oh nein, nein, NEIN!

<Ich komme mit nach Afrika, du Dummerchen!> sagte Alex stolz und ich konnte nur noch an eines denken und zwar, mein Dad hatte recht und ich war eine blinde Idiotin!

<Alex...> sagte ich und versuchte nicht so ärgerlich zu klingen wie ich mich gerade fühlte.

<Du kannst nicht mitkommen und wir werden auch bestimmt keine Beziehung führen...!> rief ich entschieden und ich konnte Alex Lächeln plötzlich verschwinden sehen, als ihm klar wurde was ich ihm gerade gesagt hatte.

<Aber... Der Kuss!! Und du sagtest doch, dass du schon lange in mich verliebt bist..?Ich..> stotterte er empört.

<Also erstens hast du mich geküsst und nicht ich dich, zweitens war ich total verheult und fertig und drittens war ich möglicherweise in dich verliebt aber...> ich sah ihm fest in die Augen.

Er starrte mich mit weit aufgerissenen Augen an und konnte es nicht fassen.

<Alex, ich liebe dich, das tue ich wirklich aber nicht so wie du denkst... Du bist mein bester Freund und ich musste erst jemanden anderen kennen lernen, um das zu begreifen. Wir sind nicht die Richtigen füreinander! Verstehst du das?> fragte ich ihn und legte ihm meine Hand auf die Schulter.

Sein Blick wurde starr und ich konnte seinen Gedanken förmlich rotieren spüren.
Alex stand nun von der Couch auf und ging ein paar Mal auf und ab.

<Ich komme zu spät...Es ist alles meine Schuld! Hätte ich... wäre ich...> stotterte er wieder und fuhr sich frustriert durchs Haar.

<Glaube mir, es wäre nicht lange gut gegangen und dann hätten wir unsere Freundschaft komplett zerstört. Aber ich brauche dich in meinem Leben und ich hoffe, dass du das auch noch möchtest.> sagte ich und meinte es auch so.

<Natürlich möchte ich das, aber ich glaube ich muss jetzt kurz an die frische Luft.> sagte er traurig und ich sah wie viel es ihm kostete.
Ich nickte ihm nur kurz zu und bevor er aus der Tür treten konnte, wandte er sich nochmal zu mir.

<Es ist schon verrückt... Da denkt man, man hat alles, doch am Ende, hat man eigentlich gar nichts !> mit diesen Worten war er dann auch verschwunden.

Dieser Satz traf mich mitten in mein gebrochenes Herz und ich fand, dass man diese ganze letzten Wochen nicht besser hätte zusammenfassen können.
Ich weinte hemmungslos, um die Liebe und die Freundschaft die ich heute verloren hatte. Alex würde Zeit brauchen um mir zu vergeben und darüber war ich mir im Klaren, diese Zeit würde nicht bis Freitag reichen.

Meine Gedanken wanderten wieder zu Jace und obwohl ich nun nachvollziehen konnte warum er das mit Naomi getan hatte, konnte ich ihm nicht vergeben!

Es war zu viel! Unsere komplette Beziehung war so intensiv. Im Guten als wie auch im Schlechten. Doch ich musste nun stark sein und das alles hinter mir lassen.

Leichter gesagt als getan...

Was für ein verfluchter scheiß Tag!

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So, jetzt habe ich hoffentlich meine lange Abwesenheit wieder gut gemacht!

3. Kapitel an einem Tag 🥳🥳

Ich bin direkt stolz haha

Schönes Wochenende ihr Crazy- People!!

XoXo

Faking it?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt