21. Kapitel ☑️

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Ella

Ich lehnte mich an die Kücheninsel und versuchte meine Gedanken zu ordnen. Der viele Alkohol den ich nur so in mich reingeschüttet hatte, zeigte seine Wirkung. Ich fühlte mich schwummerig und meine Haut kribbelte.

Wie konnte ich nur so dumm sein und hierherkommen. Was hatte ich denn erwartet? Natürlich würde er auftauchen, es war immerhin die Geburtstagsparty seines besten Freundes. Es war auch klar, dass er diese hübsche Dunkelhaarige mitbrachte. Ich ärgerte mich mehr über mich selbst, als über ihn, aber ein bisschen länger hätte er schon warten können.

Ich spürte plötzlich, dass mir jemand an die Schulter tippte.
Als ich mich zu der Person umgedreht hatte, erkannte ich Jace s Begleitung.

Na wunderbar, die hatte mir gerade noch gefehlt!

<Entschuldige bitte...> sagte sie und ich musterte sie für einen Moment.

Sie war wirklich hübsch, nicht so eine aufgedonnerte Tussi wie diese Stella.

Ich musste sie wohl ziemlich blöde angeglotzt haben, denn sie zog fragend die Augenbrauen hoch.

<Ich hätte bitte gerne etwas zu trinken und du stehst vor der Lade mit den Bechern.> sagte sie freundlich und deutete auf die Schublade an der ich gerade lehnte.

<Ups, sorry!> brachte ich endlich heraus und rutschte ein Stück zur Seite.

<Kein Problem.> sagte sie und griff sich einen Becher um ihn sich zu befüllen.

Ich beobachtete sie still dabei und musste unweigerlich daran denken, dass sie wirklich nett war und gut zu Jace passte.
Sie wandte sich wieder mir zu und sagte<Du bist nicht gerade gesprächig oder?>

<Nö...> sagte ich knapp, je weniger ich von ihr hörte, umso besser für meinen Seelenfrieden.

Sie musterte mich abermals, womöglich dachte sie, dass ich einen Knall hatte aber plötzlich lachte sie mich an.

<Ich mag ehrliche Menschen, wie heißt du? Ich kenne hier kaum jemanden.>

Naja einen scheinst du ja doch zu kennen, dachte ich bitter.
Verdammt, sie war total nett und wenn sie nicht mit Jace zusammen wäre, könnte ich sie auch wirklich mögen.

<Ich heiße Ella.> hörte ich mich sagen und sie streckte mir ihre Hand entgegen, die ich reflexartig ergriff.

Sie wollte gerade etwas sagen, als Natalie in die Küche gestolpert kam und mich mit einem <Ah da bist du kleine Schnapsdrossel!> aus dem Zimmer bugsierte.
Im Wohnzimmer riss sie mich zu sich herum und sagte<Was zum Geier tust du bitte?>

<Garnichts> nuschelte ich und sah sie an.<Wir haben uns nur kurz unterhalten, sie ist wirklich nett.> sagte ich und wäre fast bei dem Versuch, mein Gewicht auf mein anderes Bein umzulagern, umgeknickt.

<Oh Mann, du bist hackevoll!> stellte Natalie genervt fest.

<Schuldig!> lallte ich.

<Ich bringe dich jetzt nach Hause, du bist nicht in der Verfassung, ihm und seiner Neuen zu begegnen.> meinte sie und blickte mich mitleidig an.

<Schwa..Schwachsinn...Mir geht es guhuut!>protestierte ich.

Wem wollte ich etwas vormachen, Natalie hatte recht, ich machte mich total lächerlich, wenn ich hierbleiben würde, doch ich verschränkte bockig die Arme vor der Brust.

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