54. Kapitel

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Ella

Ich erwachte, weil mir wahnsinnig heiß war und ich brauchte einige Augenblicke bis ich mich erinnerte wo ich war. Jace hatte mich so fest umschlungen, dass ich mich kaum bewegen konnte und schnarchte leise vor sich hin. Es war noch immer dunkel im Raum und ich konnte nur seine Umrisse erahnen.

Langsam erinnerte ich mich an das was zwischen uns noch vor ein paar Stunden vorgefallen war und ein komisches Gefühl umklammerte plötzlich mein Herz.

Wir hatten uns unsere Liebe gestanden und ich müsste lügen, wenn ich behaupten würde, dass ich nicht genau darauf gewartet hatte. Doch ich konnte dieses ungute Gefühl nicht verdrängen. Plötzlich hielt ich seine Umklammerung nicht mehr aus. Ich brauchte Platz und zwar sofort. Ich versuchte mich aus seiner Umarmung zu lösen und es gelang mir sogar ihn dabei nicht zu wecken. Ich setzte mich auf den Boden und schlang meine Arme um meinen zitternden Körper. Amte Ella, ganz langsam, ein und wieder aus - doch ich fühlte mich nur minimal besser. Ich tastete im Dunklen nach meinen Klamotten und streifte mir die Sachen so schnell ich konnte über.

Was ist bloß los mit dir- schimpfte ich mit mir selbst. Der Mann den du über alles liebst, hat dir seine Liebe gestanden und du flippst komplett aus.

Ich hatte das Gefühl als würde jemand mein Herz fest zusammenpressen und ich verfiel in Panik. Alles wird gut- atmen- einmal-zweimal-dreimal...Als ich mich ein wenig beruhigt hatte erhob ich mich langsam vom Boden und betrachtete den schlafenden Jace, der sogar im Schlaf noch ein leichtes Lächeln auf den Lippen trug und fühlte mich wie das Letzte.

Ich strich ihn sanft durchs platinblonde, verwuschelter Haar. Er schmiegte sich an meine Hand und murmelte irgendetwas und ich zog meine Hand zurück.

Was zum Geier ist dein Problem- schimpfte ich erneut mit mir selbst, doch ich konnte einfach nicht anders.

<Es tut mir leid Jace!> murmelte ich ehe ich dann auf Zehenspitzen das Hotelzimmer verließ.

Als die Türe ins Schloss fiel, brachen bei mir alle Dämme.

_*_*_*_


Jace

Ich starrte gedankenverloren auf die leere Bettseite neben mir. Mein Gehirn konnte oder wollte es nicht verstehen
Ella lag nicht mehr neben mir, noch war sie irgendwo anders im Zimmer. Ich setzte mich langsam auf und suchte nach irgendeiner Erklärung oder einer Nachricht für ihr verschwinden. Mein Herz klopfte wie wild und mir brach der kalte Schweiß aus als ich nichts davon entdecken konnte.
Hatte ich irgendetwas falsch gemacht? Ich verstand die Welt nicht mehr, es hatte sich doch endlich alles so gut und richtig angefühlt.
Was war nur schiefgelaufen?

Ich quälte mich aus dem Bett und fischte mein Handy aus meiner Hosentasche.

Keine Nachrichten.

Ich wählte ihre Nummer aber kam sofort auf die Mailbox. Ich versuchte es immer wieder aber keine Reaktion.
Meine Sorge schlug allmählich in Zorn um, was war ihr scheiß Problem? Wer macht sich einfach so aus dem Staub ohne eine Nachricht zu hinterlassen?

Ich sammelte meine Sachen vom Boden auf und verlies eilig das Zimmer. Auf dem Flur stieß ich mit Reed zusammen.

<Hey, Mann!> sagte er und grinste mich dümmlich an <Ich hatte eine Wahnsinnsnacht... Du anscheinend auch, wenn ich sehe aus welchem Zimmer du geschlichen kommst.> er zwinkerte mir zweideutig zu und ich schnaubte bloß genervt.

<Was ist los, Jace?>

Ich fuhr mir gestresst durch die Haare und überlegte für einen Moment.

Faking it?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt