29. Kapitel ☑️

7.2K 214 22
                                    

Ella

Ich schleppte mich, samt meinen Sachen, die ich hastig aus Jaces Schränken gerissen hatte, nach Hause. Meine schlimmsten Befürchtungen hatten sich bewahrheitet und nun war alles aus. Etwas an der Art wie er mich angesehen hatte, veranlasste mich dazu, nicht auf ihn zu warten. Ich konnte es Jace nicht verübeln, auch mich hatte diese Situation komplett überfordert. Ich fühlte mich leer und kraftlos ohne ihn. Der Gedanke daran, nie wieder neben ihm aufzuwachen oder mit ihm zu reden, schmerzte mich so sehr, dass ich mich kaum mehr aufrecht halten konnte. Ich stieß die Tür zu meiner Wohnung mit dem Fuß auf und ließ meine Sachen einfach an Ort und Stelle auf den Boden fallen. Ich stürzte beinahe in mein Badezimmer und stellte die Dusche an. Ich stellte mich unter das warme Wasser und lehnte mich an die Duschwand. Nun konnte ich meine Tränen nicht mehr zurück halten. Ich rutschte an den Fliesen hinab und heulte unaufhörlich.
Immer wieder sah ich, Jaces verletzten Blick vor mir und ich hasste mich dafür, ihm das angetan zu haben. Ich stellte das Wasser ab und stieg aus der Dusche. Im Spiegel erkannte ich mich nicht wieder, ich war doch vor ein paar Stunden noch so glücklich gewesen und nun waren meine Augen rot und geschwollen. Plötzlich überkam mich ein Gefühl von Übelkeit und ich konnte mich gerade noch über die Toilette beugen, ehe mir alles hochkam. Ich saß, atemlos auf dem kalten Boden und vergrub meinen Kopf in den Händen.
Ein Klopfen an der Türe riss mich aus meinem elenden Zustand und ich rappelte mich mühsam auf.

<Ella?> vernahm ich die besorgte Stimme von Alex.

Ich schlang mir ein Handtuch um den Körper und öffnete die Badezimmertüre nur einen Spalt breit damit ich Alex sehen konnte.

Als er mein verheultes Gesicht sah drückte er plötzlich die Türe ganz auf und trat ein.

<Oh, Mann. Was ist passiert?> fragte er mich und zog mich an seine Brust.

Ich war nicht imstande zu antworten sondern fing sofort wieder an hemmungslos zu schluchzen.

Er strich mir sanft über den Kopf und drückte mich noch fester an sich.

<Er...wir...> stotterte ich schluchzend doch ich konnte es nicht aussprechen, es tat so wahnsinnig weh. Ich konnte es nicht einmal aussprechen.

<Oh,Ell!> sagte er nur und zog mich in mein Zimmer.

<Zieh dir etwas bequemes an, ich warte draußen bis du fertig bist okay? Danach kannst du mir alles erzählen wenn du möchtest!? Oder soll ich Natalie her bitten?> sagte er und sah mich mit besorgtem Blick an.

Ich schüttelte nur den Kopf und er nickte mir zu, danach verließ er das Zimmer. Ich zog mir irgendetwas über und ließ mich danach wieder auf mein Bett fallen. Kurze Zeit später hörte ich ein leises Klopfen und Alex öffnete die Türe vorsichtig. Als er mich sah, kam er sofort zu mir und setzte sich auf meine Bettkante. Er streichelte meine nassen Haare und seufzte tief.

<Weißt du... > fing er vorsichtig an <Ich finde, dass er dich nicht verdient hat.>

Ich sah ihn verständnislos an. Wie konnte er so etwas nur behaupten?

<Nein, das ist nicht wahr! Ich habe alles kaputt gemacht, ich verstehe, dass er mich jetzt hasst. > brachte ich hervor und meine Stimme hörte sich eigenartig an.

Alex betrachtete mich für einen kurzen Moment ohne etwas zu erwidern.

<Wenn ich an seiner Stelle wäre, würde ich dich niemals verlassen.> sagte er sanft und streichelte meine Wange.

Noch vor ein paar Wochen hätten mich seine Worte unbeschreiblich glücklich gemacht doch nun, hätte ich alles darum gegeben, dieselben Worte von jemand anderen zu hören.

Faking it?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt