27. Kapitel ☑️

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Jace

*Boom*

Genauso fühlte es sich in meinem Inneren an, als hätte jemand eine Granate in mir hochgehen lassen.

Ich konnte nicht mehr verstehen was der Arzt uns noch mitteilte, es hörte sich an als wäre er weit entfernt. Dumpf und hohl. Ich sah geschockt zu Ella und bemerkte, dass sie dem Arzt aufmerksam zuhörte und mit ihm redete. Er verabschiedete sich von uns und ich schüttelte ihm hölzern die Hand.
Hailey schluchzte an meiner Brust und ich konnte eine weitere Berührung an meinem Arm ausmachen. Ella strich sanft daran entlang und suchte meinen Blick mit ihren wunderschönen Augen.

<Jace, der Arzt meinte ihr sollt morgen wieder kommen. Euer Vater wird heute nicht mehr aufwachen, er hat starke Medikamente bekommen und die Operation hat ihm viel Kraft gekostet. Heute können wir nichts mehr ausrichten.> hörte ich Ellas leise Stimme.

Hailey löste sich von mir und drehte sich zu Ella um.

<Aber, was wenn er heute Nacht stirbt? Ich kann jetzt nicht gehen...> mit weit aufgerissenen Augen starrte Hailey abwechselnd von mir zu Ella.

Ich war nicht in der Lage einen klaren Gedanken zu fassen.

<Der Arzt meinte, dass seine Werte in Ordnung sind und wenn sie sich verändern sollten, würde er Bescheid geben.> sie lächele uns aufmunternd zu. <Kommt, ich fahre uns nach Hause. Du bleibst natürlich bei uns, Hailey.>

Ich erwachte aus meiner Schockstarre und sah Ella bewundernd an, sie hatte nämlich recht mit allem was sie sagte und ich war ihr so dankbar, dass sie dem Arzt genau zugehört hatte, als wir dazu nicht in der Lage waren. Kurz musste ich an ihr Geständnis von vorhin denken und es fühlte sich nicht an als wäre es erst zwei Stunden her gewesen.

<Ella hat recht, wir müssen unsere Kräfte aufsparen und kommen morgen früh wieder her.> pflichtete ich ihr bei.

Als wir wenig später in der Wohnung ankamen, gingen wir alle auf direkten Weg ins Bett und legten uns schlafen. Es war eine sehr unruhige Nacht und das Einzige, was mich ein wenig ablenken konnte war Ellas Nähe.

_*_*_*_*_*_

Als wir am nächsten Morgen im Krankenhaus ankamen, informierte uns die Stationsschwester über den Gesundheitszustand unseres Vaters und machte uns darauf aufmerksam, behutsam und nur einzeln mit ihm zu reden. Da meine Schwester eine innigere Beziehung zu ihm hatte, riet ich ihr als Erste zu gehen. Ich war ein nervöses Wrack und lief auf dem Gang vor seinem Zimmer immer wieder auf und ab.

Ella saß auf einem Stuhl und beobachtete mich mit besorgter Mine.

<Setz dich doch für eine Minute. Du machst mich schon ganz nervös.> sagte sie und schenkte mir ein kleines Lächeln.

Ich hörte auf herum zu tigern und ließ mich neben ihr auf den Stuhl fallen.

Sie legte mir sofort eine Hand auf die Schulter und lehnte ihren Kopf an meine Brust.

<Habe ich mich eigentlich schon bei dir bedankt?> flüsterte ich ihr zu und sie hob den Kopf und sah mich verblüfft an.

<Für was, genau?> wollte sie von mir wissen.

<Naja, für das alles hier! Du hast mich gestern zu Vernunft gebracht und dem Arzt zugehört als Hailey und ich gerade nicht konnten... Ich danke dir wirklich, ohne dich könnte ich das nicht.>

Sie grinste mich dankend an und strich mir sanft über die Wange.

<Wofür hat man denn eine Freundin? Wir halten uns gegenseitig den Rücken frei und ich würde das immer wieder tun.>

Faking it?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt