24. Kapitel ☑️

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Ich stürmte in die Wohnung und machte mir erst gar nicht die Mühe, meine Schuhe auszuziehen.
In meinem Zimmer angekommen, lief ich zum Schrank, um mir ein paar Klamotten rauszuholen und im Badezimmer packte ich noch den Rest zusammen, den ich bei Jace brauchen würde.

Ich warf die ganzen Sachen aufs Bett und kramte eine alte Tasche unter diesem hervor, in die ich alles hineinstopfte. Als ich mich gerade zu meinem Schreibtisch umgedreht hatte, um mir meine Unisachen zu schnappen, fiel mein Blick auf eine kleine handgeschriebene Notiz. Ich griff nach dem Zettel und faltete ihn auseinander.

Liebe Ella,
ich weiß wir hatten in letzter Zeit unsere Probleme und das war zum größten Teil meine Schuld. Mir ist klar geworden, dass ich dir gegenüber ziemlich unfair war und ich möchte dir nur sagen, dass es mir wahnsinnig leidtut wie ich mich benommen habe. Ich fahre für eine Woche zu meinem Cousin, damit wir beide die Chance auf ein bisschen Abstand haben. Ich hoffe du hasst mich nicht mehr, wenn ich wieder zurück komme und wir können wieder die sein, die wir davor auch waren.

X
Alex

Ich ließ mich auf mein Bett zurückfallen und las den Brief ein weiteres Mal. Ich wartete darauf dass ich dabei irgendetwas empfand aber zum ersten Mal seit langer Zeit, war es mir nicht mehr so wichtig was Alex von mir dachte. Ich legte den Brief zurück auf den Schreibtisch und verließ mit meiner gepackten Tasche das Zimmer.

Bei dem Gedanken daran, dass Jace unten im Auto auf mich wartete, verspürte ich ein aufregendes Kribbeln .

Irgendetwas hatte sich wirklich verändert und ich war neugierig darauf, was mich erwartete.

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Kurze Zeit später erreichten wir Jace s Wohnung. Er hatte noch einiges im Studio zutun und übergab mir seinen Schlüssel damit ich mich in der Zwischenzeit frisch machen konnte. Ich hüpfte unter die Dusche und wusch mir die Haare, die nach der gestrigen Party stark nach Rauch rochen. Als ich mit einem Handtuch umwickelt aus der Duschkabine stieg überlegte ich ob es in Ordnung wäre, meine Hygieneartikel in Jace's Badezimmerschränkchen zu verstauen. Der typische Single- Mann wäre im Normalfall nicht unbedingt begeistert, wenn eine Frau die nicht seine feste Freundin war, überall ihren Kram verstaute. Ich wollte nicht alles in meinem Täschchen zusammensuchen müssen, also entschied ich mich dafür den Schrank zu öffnen, um zu sehen ob ich darin irgendwo ein kleines Plätzchen, zumindest für einige Dinge, finden würde. Man musste es ja nicht übertreiben, dachte ich mir. Tatsächlich war die unterste Reihe frei und ich befüllte sie mit ein paar meiner Sachen.

Danach ging ich ins Schlafzimmer um mich dort anzuziehen. Ich schlüpfte in eine kurze Shorts und in ein T-Shirt und meine Haare band ich mir einfach nach oben.

Da ich nun alles erliegt hatte und von Jace immer noch keine Spur zu sehen war, entschied ich mich nach unten in sein Studio zu gehen um zu sehen was er dort so lange trieb.

Als ich durch die Türe kam sah ich ihn an seinem Zeichentisch sitzen, er hatte Kabellose Kopfhörer auf und hatte dadurch nicht gehört, dass ich reingekommen war. Ich schlich auf Zehenspitzen langsam auf ihn zu um ihm über die Schulter sehen zu können als er zeichnete.

So stand ich sicher eine ganze Weile und sah ihm dabei zu und ich fand es wahnsinnig faszinierend. Als er den Kohlestift kurz zur Seite legte, um sich seine Skizze anzusehen, konnte ich einfach nicht anders und schlang von hinten meine Arme um seine Brust. Er erschrak natürlich und wirbelte zu mir herum. Ich musste einfach loslachen, sein Gesicht war einfach zu komisch. Er legte die Kopfhörer ab und bedachte mich mit einem tadelnden Blick.

<Bist du verrückt, Ella? Du hast das mit Absicht getan.> sagte er immer noch außer Puste.

<Vielleicht?!> antwortete ich neckisch und setzte mich auf seinen Schoß.
Ich drehte ihm mit Absicht meinen Rücken zu und betrachtete seine Skizze.
Manche Linien fuhr ich mit dem Finger sanft nach, damit ich ihm nichts verwischte.

Faking it?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt