46. Kapitel

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Jace

Ella starrte mich mit weit aufgerissenen Augen an und ihre Wangen färbten sich rosa. Wie lange hatte ich auf diese Reaktion ihres Körpers gewartet? Früher hatte sie genauso auf meine Berührungen reagiert. Die Luft fühlte sich an, wie statisch aufgeladen, es knisterte nahezu und für einen kurzen Moment erkannte ich etwas in ihren Augen, dass ich früher oft darin gesehen hatte. Doch bevor ich mich auf sie zubewegen konnte um dem Drang, sie zu küssen nachzugehen hörten wir unseren Sohn rufen.

<Mamaaaaa, Ki will nicht mehr schlaaaafeeeennnn!> und wir beide prusteten los. Vorbei war es mit der Spannung zwischen uns aber ich konnte meinem Sohn nicht im Geringsten böse sein, meine Zeit würde schon noch kommen.

Wir betraten das verdunkelte Zimmer und Ella ließ die heruntergelassenen Jalousien hinauf.

Als Kiano mich erblickte, hellte sich seine Miene plötzlich auf und er streckte mir seine kleinen Hände entgegen.

<Daddyyyy!> jauchzte er und ich hob ihn aus seinem Bettchen. Er schlang seine Arme um meinen Hals und kuschelte sich in meine Halsbeuge. Das war eines der schönsten Gefühle die ich je verspürt hatte und ich grinste glücklich.

<Hi, Partner! Hast du gut geschlafen?> fragte ich den Kleinen neugierig und er nickte wild mit seinem Kopf.

Ella kam auf uns zu und überreichte mir Kianos Klamotten mit einem verschmitzten Lächeln.

<Da ich hier ja sowieso überflüssig bin, kannst du gerne das anziehen übernehmen!> feixte sie und ich fragte mich warum sie so schadenfroh war. Der Schalk blitzte direkt aus ihren Augen aber ich ließ mich davon nicht verunsichern. Konnte doch nicht so schwer sein den kleinen Racker anzuziehen. Pffft, Kinderspiel!

_*_*_*_*_

Zehn Minuten und einen Schweißausbruch meinerseits später, war es mir endlich gelungen den kleinen Wirbelwind fertig anzuziehen. Es stellte sich nämlich heraus, dass fast dreijährige sich einen Spaß daraus machten, sich die eben angezogene Kleidung, fröhlich quietschend wieder vom Leibe zu reißen. Kiano flitzte, zwar nur mit einer Socke aber wer nimmt das schon so genau, munter aus seinem Zimmer die Stufen hinunter und ließ mich mit einer prustenden Ella in seinem Zimmer zurück.

Sie kriegte sich gar nicht mehr ein, eine Hand hatte sie auf ihren Bauch gepresst und sie wieherte geradezu als sie mich ansah.

Ich versuchte meine Kleidung zu ordnen und meine zu Berge stehenden Haare zu bändigen. Ich wischte mir, völlig aus der Puste den Schweiß von der Stirn und warf ihr einen zornigen Blick zu.

<Du wusstest dass es so kommen würde! Das hast du mit voller Absicht gemacht oder? > fragte ich gespielt beleidigt und sie lachte immer noch so sehr, dass sie sich die Tränen aus den Augen wischen musste.

<Du hättest dein Gesicht sehen sollen, als du dich zu ihm umgedreht hattest und er nur noch eine Socke am Leib trug...Hahahaha, einfach göttlich, puh! Ich kann nicht mehr....Hahahaha...Aua, mein Bauch...Hihi> prustete sie und ich verdrehte die Augen.

Ich hätte ihr stundenlag dabei zusehen können wie sie lachte, doch Strafe muss sein, dachte ich mir und pfefferte ihr Kiano's Teddy um die Ohren.

<Hey...Lass das!> lachte sie und ich pirschte mich näher an sie heran. Ihre Augen leuchteten neugierig und sie hob ergebend die Hände. <Okay,okay... Du hast gewonnen!>

<Das findest du wohl komisch, mal sehen ob du gleich noch immer Grund zum Lachen hast...> sagte ich und meine Stimme war nur noch ein raunen. Ihre Augen wurden groß und wieder sah ich dieses kleine Funkeln von vorhin.

<Jace, was hast du vor? Hey, bleib sofort stehen oder ich....> doch weiter kam sie nicht denn ich hatte mich auf sie gestürzt und wir beide fielen krachend auf das große Doppelbett. Ich kitzelte sie erbarmungslos und sie lachte und lachte bis ihr abermals die Tränen in die Augen stiegen.

<Bitte, Jace.... hahaha... Hör auf mich zu kitzeln...> lachte sie und versuchte mich von sich zu schieben.

<Findest du mich jetzt immer noch so komisch?> fragte ich sie als ich ihre Arme, rechts und links von ihrem Kopf fest in das Kissen gedrückt hatte, mein restlicher Körper drückte den ihren sanft aber bestimmt in die Matratze. Plötzlich erstarb ihr Gekicher und wir sahen uns tief in die Augen. Mein Mund war auf einmal staubtrocken und ich musste schwer Schlucken. Ihr Blick wanderte von meinen Augen zu meinem Mund und wieder zurück und ich spürte wieder diese elektrisierende Spannung in der Luft. Meine Hände lockerten den Griff um ihre Hände und sie begann auf einmal sich sanft unter mir zu winden. Zuerst dachte ich sie würde sich von mir losmachen wollen und mich damit dazu bewegen von ihr runter zu gehen doch etwas an der Art wie sie mich ansah verriet mir, dass es etwas anderes war. Ich löste meine eine Hand von ihrem Handgelenk und fuhr ihr die Seite entlang, bis ich an ihrem Po zum halten kam. Ihre Atmung beschleunigte sich und ich konnte ihn an meinen Lippen spüren. Sie wand sich immer noch langsam unter mir und die Reibung erzeugte ein richtiges Lodern in mir. Meine zweite Hand führte ich an ihre Wange und strich ihr über die Sommersprossen und da schloss sie genussvoll die Augen. Ihre Hände hatte sie nun in mein Haar vergraben und zog langsam daran. Ich stieß ein kehliges Stöhnen aus und sie öffnete ihre Augen und sah mir wieder tief in die meinen. Sie rieb sich plötzlich fester an mir und auch sie seufzte nun hörbar. Ich senkte langsam meinen Kopf und konnte es kaum erwarten ihre vollen Lippen zu küssen. Ich spürte ihren warmen Atem schon an meinen Lippen da platzte unser kleines Energiebündel herein und schrie lauthals.

<Daddy, wo ist Ki's zweite Sockeeee? IIIIIIIIIH! Was tut ihr?> fragend schaute er uns an und wir fuhren wie vom Blitz getroffen auseinander.

<Mami und Daddy haben bloß...ähm...> stotterte ich unbeholfen drauf los und verdeckte meinen Schritt.

Gott wie peinlich!!!!

<Daddy hat Mami nur gekitzelt Schätzchen, er ist ein kleiner Spaßvogel!> rettete Ella die Situation und Kiano sah zwar immer noch verwirrt aus, nickte allerdings.

<Komm ich zieh dir deine zweite Socke an und dann gehen wir runter zu Grandma und Grandpa, ja?> sagte sie freundlich und trug den Kleinen aus der Türe hinaus. Ich versuchte gerade die Beule in meiner Hose zu verstecken da hörte ich den kleinen Zwerg fragen.

<Kommst du auch, Daddy?>  auch Ella drehte sich noch einmal zu mir herum und grinste dreckig.

<Ähm, ja gleich... Daddy muss nur kurz noch etwas überprüfen!> sagte ich blöde und hätte mir am liebsten die Hand auf die Stirn geknallt.

Ella grinste mich schief an und ich sah, wie sehr sie meine missliche Lage genoss. Na warte!

<Überprüfe nicht zu lange, Daddy!> schnurrte sie mit einem Augenzwinkern und einem süffisanten Grinsen im Gesicht.

Mir klappte der Mund auf, so ein kleines Biest!

Faking it?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt