Trockener staub wirbelt um mich herum. Die Sonne scheint erbarmungslos auf mich ein. Eine erdrückende schwüle erschwert mir das atmen. Feine schweißperlen bilden sich auf meiner Stirn. Ich schleiche vorsichtig über die sandigen Gehwege. Ein schriller schrei dringt in meine Ohren. Schnell drehe ich mich erschrocken um und schaue auf den Geier der mich irgendwie belustigt ansieht.
"Mistvieh, erschreck mich nie wieder so verstanden?" zische ich ihn an
Das würde mir ja noch fehlen das mich so ein dämlicher Vogel verrät. Nachdem sich mein Herz halbwegs wieder beruhigt hat gehe ich in diese Bar die schon einige Jahre auf dem kasten hat. Sie ist so eingerichtet wie ich es aus alten Westernfilmen kenne. Sieht echt hübsch aus. Ich liebe ja generell geheimnisse, gute storys und der gleichen. Was diese Gegend und die Gebäude wohl für welche haben? Am liebsten würde ich jetzt alles hier erkunden wollen, jeden noch so kleinen winkel. Aber es geht nicht. Meine zeit hier ist begrenzt. Früher oder später wird mich wieder einer von diesen irren Killern jagen. Was wohl ihre Geschichte ist? Ich meine man wird doch nicht ohne grund zum Mörder oder? Nein, dass kann ich mir nicht vorstellen. Es muss einen grund geben. In der Bar sehe ich eine Truhe die bereits geöffnet wurde.
"Hmm, vielleicht ist ja doch noch etwas nützliches drin" meine ich leise und gehe auf diese zu
Dann Knie ich mich vor dieser und kram darin rum.
"Hier wird doch wohl....ahhh, na bitte wer sagst denn?" freue ich mich und halte eine Taschenlampe in der Hand
"Die werd ich gut gebrauchen können"
Mit der Taschenlampe gehe ich nun die Treppen der Bar hoch. Wenn ich das noch richtig in erinnerung habe müsste draußen auf der schmalen Dachterrasse einer von diesen Generatoren sein. Wenn man mir damals gesagt hätte das ich jemals in meinem leben etwas mit mechanischer arbeit am hut haben würde dann hätte ich die Person wahrscheinlich ausgelacht. Als ich hier her kam hatte ich wirklich null ahnung von sowas. Zum glück haben mir die anderen gezeigt wie das geht und wenn wir schonmal beim thema sind, wo sind die denn alle? Ich hab noch nicht einen von ihnen gesehen. Gut ich weis das Jeff mit dabei ist da wir beide eingehüllt wurden als wir nebeneinander am Feuer saßen aber ansonsten ist mir noch keiner über den weg gelaufen. Selbst der Killer lässt auf sich warten. Schon seltsam. Ich schiebe die gedanken erstmal bei seite und betrete die Dachterrasse. Schnell sehe ich auch wie erhofft den Generator
"Wusste ich es doch" murmel ich zufrieden
Ich lege die Taschenlampe neben mich und beginn damit den Generator zu reparieren. Nach einigen minuten bin ich schon halbwegs fertig. Dann, wie aus dem nichts, ein lauter knall. Ich erschreckte mich und halte dabei ausversehen zwei falsche Kabel aneinander die den Generator zum explodieren bringen. Mein schöner fortschritt ist nun futsch. Genervt stöhne ich auf.
"Toll..."murre ich
Immerhin weis ich jetzt mit wem ich es zu tun habe. Mit dem Herrn dieser Gegend hier. Wir nennen ihn Todesbote. Der Typ mit seinem komischen aber dennoch irgendwie faszinierenden Jagdgewehr an dem einfach mal ein Speer mit Kette dran befestigt ist. Mich hat er schonmal damit erwischt und zu sich ran gezogen. Nicht empfehlenswert, tut höllisch weh. Ich hoffe nur das er wen auch immer er gerade jagt, ihn oder sie nicht damit erwischt. Mit einem mulmigen gefühl arbeite ich weiter. Als sich dann plötzlich mein Herzschlag beschleunigt höre ich damit auf. Vorsichtig schaue ich über das etwas marode Geländer. Im nächsten moment sehe ich wie Claudette schreiend zu Boden geht.
"Verdammter mist" murmel ich
Lange überlege ich nicht. Jetzt muss ich schnell handeln wenn ich ihr helfen will. Ich schnappe mir meine Taschenlampe und renne so schnell ich kann die Treppen runter, raus zu Claudette. Der Killer ist gerade dabei sie hochzuheben. Schnell stelle ich mich vor ihm und blende ihn gekonnt in die Augen, mit erfolg. Er lässt sie fallen. Etwas unbeholfen versucht sie sich aufzurichten. Ich helfe ihr dabei. In der eile lasse ich zu meinem pech die Taschenlampe fallen. Aber egal, jetzt muss ich Claudette in sicherheit bringen. Im selben moment, in dem wir los laufen ertönen nacheinander zwei signale.
"Noch drei" rede ich mir gut zu
Ich renne mit Claudette bis zur großen Holzwand und verstecke mich hinter einem Kaktus mit ihr. Besorgt schaue ich sie an.
"Ich kann mir selber helfen. Geh ruhig und versuch einen Generator zu reparieren, okay?" fragt sie mich schwer atment
"Bist du dir sicher?" frage ich etwas unsicher
Sie nickt
"Ja ich habe einen in kräuter getränkten Verband dabei um mir zu helfen"
"Gut aber bitte pass auf dich auf"
"Na klar. Und du auf dich"
Wir lächeln uns kurz zu ehe ich mich wieder auf den weg zurück mache. Ich will den Generator den ich angefangen habe zu ende reparieren. Dort angekommen setze ich mich etwas zögerlich an diesen ran. Er läuft noch, aber schwach.
"Auf ein neues"
Nachdem ich ungefähr die hälfte geschafft habe höre ich einen lauten schuss. Eine sekunde später schlägt knapp neben mir etwas in der Wand ein. Ich erschrecke mich fast zu tode, drehe mich langsam um und sehe nur die gespannte kette an dessen ende der Speer befestigt ist. Augenblicklich setze ich mich in bewegung. Ich höre noch wie sich der Speer von der Wand löst und über das Holz des Bodens schleift. Schnell kletter ich durchs Fenster und renne die Treppen runter. Auf halber strecke fängt mein Herz an schneller zu klopfen. Gerade als ich durch die Tür der Bar rennen will kommt der Killer ums eck. Ich renne regelrecht in ihn rein und taumel ein stück rückwärts. Dann sehe ich ihm in die Augen die mich interessiert anschauen. Kurz darauf setzt er sich in bewegung. Auch ich renne wieder los, dicht gefolgt von ihm. Der beginn einer wilden verfolgungsjagd. Ich laufe zu dem erst besten Fenster was sich mir anbietet und springe hindurch. Dann ein schuss. Ich ducke mich. Er verfehlt mich wieder nur knapp. So schnell ich kann renne ich weiter. Die Minuten vergehen. Wieder gehen zwei Generatoren an. Ihm scheint das allerdings wenig zu interessieren. Ich laufe auf eine Palette zu und schaffe es sogar ihm diese auf den Kopf zu hauen. Irgendwas murmelt er vor sich hin, leider versteh ich nicht was. Er zertritt die Palette einfach mit seinem Fuß. Was haben die Killer denn bitte für eine kraft? Völlig außer atem renne ich weiter, an einigen Kakteen vorbei bis ich wieder bei dem komischen Wüstenvogel vorbei komme der mich wieder mit seinem schrei empfängt.
"Halt die klappe!" rufe ich ihm beim vorbeilaufen zu
Dieses Tier macht mich fertig. Aus dem augenwinkel sehe ich Jeff der sich gerade auf den weg zu mir macht. Im nächsten moment ertönt erneut ein schuss. Ein schmerzenschrei entkommt meiner Kehle. Er hat mich am oberarm getroffen. Ich lege mein Hand auf die stark blutende Wunde. Nach einer weile komme ich wieder am rand an. Erst jetzt bemerke ich das sich mein Herzschlag etwas beruhigt hat. Meine Lungen brennen, ich kann nicht mehr und muss mich ausruhen. Nur für einen moment. Ich setze mich auf den Boden, den Rücken an die Wand gelehnt. Die Sonne knallt mir ins Gesicht. Das Wetter ist so ekelhaft. Ich spüre wie müde ich werde und kann meine Augen nicht länger aufhalten. Dann wird alles schwarz. Als ich dann einen dumpfen ton wahrnehme, öffne ich meine Augen langsam wieder. Kraftlos rappel ich mich auf. Mein Arm schmerzt. Meine Beine tragen mich einfach davon. Nachdem ich an einem riesen Kaktus vorbei gelaufen bin sehe ich nur in der ferne wie Ash gerade von den Armen des Entitus aufgespießt wird. Gleich danach kommt der nächste dumpfe ton und sein Körper schwebt hinauf. Ich bleibe regungslos stehen bis mich ein nerviges geräusch über mir nach oben gucken lässt.
"Das ist doch nicht euer ernst. Los, haut ab" gebe ich geschwächt von mir
Die Krähen die über mir kreisen sind jedoch unbeeindruckt. Wenn ich nicht schnell verschwinde bin ich geliefert. Sie verraten uns wenn man zu lange an einer stelle verweilt, aber hätte mich der Killer dann nicht schon längst aufsuchen müssen? Ich mein ich lag doch lange genug oder? Egal, ich sollte froh darüber sein noch zu leben. Ash und irgendjemand noch hatten da nicht so viel glück. Langsamen schrittes gehe ich weiter, da ertönt auch endlich der ton auf den ich gehofft habe. Die Ausgänge sind frei. Nach endlich! Und ich habe einfach nicht viel machen können. Naja, wenigstens konnte ich ein bisschen zeit rausholen. Ich mache mich schleunigst auf den Weg zu einem Ausgang. Als ich von weitem einen sehe öffnet Jeff diesen gerade. Ein lauter gong. Mir bleibt ab jetzt nicht mehr viel zeit. Jeff schaut sich um und entdeckt mich. Ich zeige ihm das er raus laufen soll. Er kommt dem nach und rennt raus. Nach einigen nervenaufreibenen sekunden komme auch ich dort an, laufe um die ecke gerade wegs auf die begrenzung zu. Doch kurz bevor ich da ankomme, ein schuss. Ein schmerz durfährt augenblicklich meinen Körper. Geschockt schaue ich langsam an mir runter. Sein Speer hat mich durchbohrt. Mit zittrigen Händen umklammer ich diesen bevor ich in einem ruck nach hinten gezogen werde. Meine freiheit entfernt sich. Das klappern von Ketten und das schleifen meines Körpers auf dem staubigen Boden dringt in meine Ohren. Jetzt macht sich auch in mir die Angst breit. Ich kämpfe wie wild und zu meinem erstaunen löst sich der Speer hörbar von meinem Körper. Ich rappel mich auf, renne in der eile in die falsche richtung. Ein blick nach hinten, er folgt mir. Rechts von mir sehe ich einen Schließschrank. Ich laufe auf diesen zu. Vielleicht kann ich ihn in die irre führen. Es dauert nur einen kurzen moment. Ich renne auf den Schließschrank zu, reiße die Türen schnell auf die darauf hin lautstark zu knallen und renne weiter. Zu meinem glück hat er den köder geschluckt und guckt nach. Ein lächeln zeichnet sich auf meinen lippen ab. Unbewusst steuer ich wieder auf die Bar zu die ich eilig betrete. Den vorsprung den ich hatte, hat er schnell wieder aufgeholt. Kurz bevor ich bei der Treppe ankomme durchbohrt mich sein Speer erneut, begleitet von einem lauten knall. Wieder werde ich zurück gezogen. Dieses mal kann ich mich allerdings kaum wehren, meine kräfte schwinden. Je näher er mich zu sich zieht, desto hektischer werde ich. Mir rennt die zeit davon. Kurz bevor ich vor seinen Füßen liege hört er damit auf die Kette seiner Waffe einzuholen.
"Sie einer an. Was haben wir denn da hübsches erbeutet?" fragt er mich hörbar grinsend
Ich schaue ihm in seine Augen. Er hockt sich langsam zu mich runter und lehnt meinen Körper in seinen Arm mit dem er mich dann fest hält.
Mein ganzer Körper zittert.
"Hab keine angst, kleine Elodie" meint er wieder grinsend
"Wo-woher wei..woher weist du...wie ich...heiße?" frage ich schwach
"Es ist selbstverständlich das ich den namen einer solchen..." unterbricht er, legt seine Waffe neben sich nieder, zieht den Speer raus und streicht mir mit seinen kalten, rauen Fingern über die Wange
"...schönheit kenne"
Bitte was?
Verwirrt schaue ich ihn an. Lächelnd beugt er sich zu mir und gibt mir einen langen Kuss. Ich bin zu schwach um mich wehren zu können. Als er sich dann löst will ich etwas sagen doch er ist schneller.
"Wir werden uns wiedersehen" meint er
Im nächsten moment werde ich auch schon erneut durchbohrt, von den Armen des Entitus der mir endgültig den rest gibt und mich hinauf zum Himmel trägt.
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Ein Herz für Killer❤️ Dead by Daylight// oneshots
FanfictionHalli Hallöchen^^ Schön das du (wie auch immer) hier her gefunden hast 😅 Kurze info: Ich möchte gerne bunt gemischte oneshots zu Killern und Survivors aus dead by daylight schreiben oder besser gesagt mich daran versuchen. Charaktere wie z.b. Jason...