Jason Voorhees x Reader

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Es müssten jetzt schon ungefähr drei Monate vergangen sein seid dem ich hier gefangen gehalten werde. Ich hatte ihnen gesagt, dass das keine gute idee wäre hier her zu kommen und die alte Frau in der Stadt an der wir vorher noch vorbei gekommen sind hatte uns gewarnt. Sie hatte uns gesagt das 'Er' seine ruhe haben will und das wir umkehren sollen solange wir noch die möglichkeit dazu haben aber die anderen haben nicht auf sie gehört. Sie wollten unbedingt zu diesem Camp, dem Camp Crystal Lake.
Und warum? Weil sich gerüchten zu folge irgendwo bei diesem Camp Gras befinden soll. Und das wollten sie haben.
Ich habe ihnen gesagt das wir umkehren sollten, auf die alte Frau hören sollten. Sie haben mich nur ausgelacht und mich als 'schisser' hingestellt.
Und nun sind sie alle tot.
Und ich lebe.
Wer zuletzt lacht, lacht am besten.
Was ich allerdings noch nicht verstanden habe, warum hat er sie alle getötet und mich nicht?
Mich hält er gefangen, an Ketten die meine Handgelenke schon ziemlich mitgenommen haben.
Natürlich habe ich versucht mich zu befreien ich meine wer hätte das nicht?
Meine Handgelenke habe ich mir dadurch wund gescheuert. Altes blut klebt an der rostigen Kette und ich bin echt froh darüber keine infektion bekommen zu haben.
Wie oft ich wohl schon einen fluchtversuch gewagt habe?
Ich habe aufgehört zu zählen....
Zusammengekauert hocke ich in meiner ecke und gehe den Abend der mein komplettes leben verändert hat nochmal durch.
Trixi und James wurden beim vögeln im See getötet. Adam hat er den Schädel zerdrückt und Ethan wie eine Salzstange durchgebrochen...
Und dann war ich dran...
Ich habe nicht darum gebettelt das er mir nichts tun soll, mich nicht töten soll als er auf mich zukam und ich da so hilflos auf dem Boden in einer der Hütten hier lag. Ich war mir sicher das ich ebenfalls den tot finden werde. Zwar habe ich davor noch versucht panisch den Weg aus dem Camp zu finden oder mich zu verstecken aber das hat alles nichts genützt. Er hat mich dann irgendwo runter geschliffen und mich in diesem mehr oder weniger bezeichbaren und schwach beleuchteten Raum angekettet.
Zu meinem erstaunen kümmert er sich allerdings soweit um mich. Also er lässt mich jedenfalls nicht verhungern oder verdursten. Zum waschen bekomme ich einen Eimer mit Wasser gefüllt und eine art Lappen. Wenn ich mal zur Toilette muss dann bringt er mich raus kettet mich dort an und verschwindet für ungefähr fünfzehn bis zwanzig minuten. Abhauen konnte ich selbst da nicht und ich bin mega froh das er es nicht mitbekommen hat als ich einen versuch gestartet habe.
Richtig unangenehm wurde es für mich als ich meine Tage bekommen hab....
Versuch ihm mal zu erklären das dich die laune der Natur besucht....das war mir voll unangenehm....
Aber eigentlich kann mir das in meiner aktuellen situation auch piep egal sein.
Und dann höre ich plötzlich eine Tür knarrend aufgehen. Ich weis das er es ist. Meine Beine ziehe ich an meinen Körper ran, umschlinge sie mit meinen Armen und lege mein Gesicht auf meine Oberschenkel. Die schweren schritte kommen hörbar näher. Immer näher und näher. Bis sie kurz vor mir verstummen. Ich halte den atem an während sich meine Muskeln anspannen. Ich spüre seinen blick auf mir ruhen. Und dann geht er wieder. Erst als ich höre wie er die Tür oben schließt wage ich es auf zu schauen.
Vor mir steht eine Schale mit Obst. Äpfel und verschiedene Beeren sind darin. Und neben dieser Schale steht eine weitere mit Wasser. Es ist nicht viel aber immer noch besser wie nix.
Leider hab ich gerade überhaupt keinen hunger. So wie auch schon die letzten drei tage......
Leise seufzend lege ich mein Kinn auf meine Knie als mir plötzlich etwas ins Auge springt.
Etwas neugierig schiebe ich die Schalen bei seite und bewege mich langsam auf allen vieren nach vorne, so weit bis mich die Kette daran hindert weiter zu kriechen. Ich lege mich hin und versuche dieses objekt mit meinem Fuß zu mir ran zu ziehen. Es vergehen einige erfolglose versuche. Ein letztes mal strecke ich mein Bein danach aus und schaffe es dieses mal tatsächlich das objekt was auch immer es ist an mich ran zu ziehen. Ich hebe es vom Boden auf, gehe damit zurück in meine ecke und schaue es mir an. Es ist zusammengefaltet.
Vorsicht falte ich es auseinander.
Es ist ein Foto. Ein älteres wie ich bemerke. Es hat seine besten Jahre schon hinter sich. Auf diesem Foto sind eine Frau und ein kleiner Junge zu sehen. Ich gehe mal davon aus das es sich dabei um Mutter und Sohn handelt. Mir fällt auf das der Junge ein etwas deformirtes Gesicht hat....und ein sehr schönes lächeln. Er sieht trotz seines aussehens so fröhlich aus.
Das erste mal seid langem schummelt sich ein kleines lächeln auf meine lippen welches allerdings schnell wieder verstummt.
Die Frau hat ihre Arme um ihn gelegt. Auch sie strahlt nur so vor freude.
Ich drehe das Foto um.
Etwas steht darauf geschrieben.
"Jason, mein besonderer Junge" murmel ich leise
Ich drehe das Foto wieder um und schaue mir den hintergrund an. Ziemlich am rand des Bildes sehe ich ein Schild welches mir bekannt vor kommt. Ich kneife meine Augen leicht zusammen und erkenne, dass es das selbe Schild ist welches wir kurz vorm Camp gesehen haben.
'Willkommen im Camp Crystal Lake' stand da drauf.
Ich starre verwirrt auf das Foto.
Wieso sollte er ein Foto von einer Frau mit ihrem Sohn bei sich tragen?
Ein gedanke schießt mir durch den Kopf.
Könnte es möglich sein das er dieses Kind da ist? Und die Frau da seine Mutter?
"Wie war der name nochmal?" murmel ich für mich selber und dreh das Foto nochmal um
"Jason" lese ich leise
Wie auf kommando höre ich erneut die Tür aufgehen. Schnell falte ich das Foto wieder zusammen und behalte es in meiner Faust. Ich starre auf den schwach beleuchteten Gang. Die schritte kommen immer näher und nur wenig später kann ich seine umrisse erkennen. Seine Machete glänzt etwas im schwachen licht. Er kommt immer näher und bleibt wenige schritte vor mir stehen. Seine Augen starren mich durch seine Hockey Maske an. Seine kleidung sieht wie immer ziemlich mitgenommen aus. Sein blick wandert kurz zu den Schalen die ich vergessen habe zurück zu stellen. Er wird sich sicher fragen warum ich sie bei seite geschoben habe. Schweigend sehe ich ihn an. Er dreht sich um und will wieder gehen.
"Jason?" traue ich mich vorsichtig zu fragen
Er hält abrupt in seiner bewegung inne. Eine leichte angst überkommt mich.
Ich strecke ihm das zusammen gefaltete Bild entgegen.
"Das lag auf dem Boden" gebe ich leise von mir
Er dreht sich wieder zu mir um und kommt mit langsamen, schweren schritten auf mich zu. Direkt vor mir bleibt er stehen. Es vergehen einige sekunden ehe er nach dem Foto greift.
"Bist du der Junge auf den Bild?" frage ich vorsichtig
Sofort spannt er sich an und seine Augen stechen böse funkelnd durch seine Maske hervor.
Scheint wohl ein wunder punkt zu sein.
"Ich nehm das einfach mal als ja. Ist die Frau auf dem Bild deine Mutter?"
Aus dem bösen funkeln wird ein finsterer blick. Das ist also auch ein klares ja. Ich frage mich was passiert ist. Aus welchem grund wird ein so fröhlich wirkendes Kind zum brutalen Serienmörder?
"Verrätst du mir warum du mich bis jetzt am leben gelassen hast?"
Geduldig warte ich auf eine antwort.
Er starrt mich einfach nur weiter an.
"Kannst du sprechen?"
Wieder keine reaktion.
"Verstehst du mich überhaupt?"
Er nickt leicht. Das ist doch schon mal ein anfang.
"Warum hast du meine Freunde getötet?" traue ich mich durch den leicht gewonnenen mut zu fragen
Er mustert mich intensiv. Er geht drei schritte zurück, hockt sich hin und beginnt mit seinem Finger etwas in den Staub zu malen. Neugier packt mich. Ich wage es mich langsam aufzurichten und vorsichtig auf ihn zu zugehen. Das klappern der Ketten dringt in meine Ohren. Direkt neben ihn hocke ich mich ebenfalls hin.
*Jeder Camp betritt stirbt* steht da geschrieben.
Er kann also mehr oder weniger schreiben.
"Warum?"
Er wischt grob mit seiner freien Hand über das geschriebene.
*Haben gestört*
Ich runzel leicht die Stirn.
Er hat sie umgebracht weil sie gestört haben? Und warum lebe ich dann noch?
"Warum hast du mich am leben gelassen?"
Ich warte das er wieder etwas schreibt aber es passiert nichts.
Ich belasse es einfach dabei. Schließlich darf ich nicht vergessen das ich hier neben einem brutalen Mörder hocke und ich will ihn wirklich nicht wütend machen.
Eine sache will ich ihm allerdings doch irgendwie mitteilen.
Ob das mal gut geht?
Naja mehr wie sterben kann ich ja nicht.....
Ich wische über sein geschriebenes und setze selber mit dem Finger zum schreiben an.
*Du hast ein schönes lächeln*
Gleich nachdem ich es geschrieben habe richte ich mich auf und gehe wieder zurück in meine ecke in die ich mich setze. Meinen Kopf lehne ich gegen die Wand. Er richtet sich ebenfalls auf und bleibt noch eine ganze weile auf der stelle stehen ehe er dann wieder geht. Mein blick schweift etwas umher und bleibt an einer alten Holzleiste kleben an der mir etwas eigenartiges auffällt.
Scheint eine art nische zu sein.
Vorsichtig rüttel ich etwas an dem alten Holz welches sich kurz darauf von der Wand löst. Etwas fällt runter. Ich hebe es auf.
Als ich sehe was ich da in meinen Händen halte setze ich mich aufrecht hin und kann mein glück kaum fassen.
Es ist ein Schlüssel.
Verwundert starre ich diesen an.
Wie kommt der hier her? Ob den vielleicht jemand hier versteckt hat? Ich mein wer sagt denn das ich die erste hier bin?
Schnell kommt mir der gedanke in den sinn diesen Schlüssel an meinen Ketten auszuprobieren. Allerdings habe ich wenig hoffnung.
Ich stecke den Schlüssel ins Schloss, drehe ihn, und halte abrupt in meiner bewegung inne als er sich ohne große mühe drehen lässt.
Sie sind offen. Sie sind tatsächlich offen. Wie viel glück kann man eigentlich haben? Wie hoch standen die chancen einen Schlüssel für meine Ketten zu finden die mich seid Monaten hier gefangen halten?
Und warum zur Hölle hab ich das erst jetzt bemerkt?
Ich hab doch in den ersten Wochen intensiv nach möglichkeiten gesucht um von hier zu verschwinden und da ist mir das nie aufgefallen.
Aber genug davon. Aufregen kann ich mich auch noch später. Schnell streife ich mir die Ketten ab und schleiche zum Gang. Jason geht immer links nach oben. Da geht es definitiv raus. Aber was wenn ich ihm direkt in die Arme laufe?
Dann bin ich schneller wieder hier wie ich gucken kann.
Ich könnte rechts lang gehen, allerdings weis ich da nicht wohin der Weg führt.
Ich überlege nicht lange weiter und gehe links lang. Da geht es definitiv raus.
Leise gehe ich den Gang hinauf bis ich an einer Luke ankomme. Vorsichtig drücke ich gegen diese. Sie lässt sich bewegen. So leise wie möglich öffne ich sie und kletter raus. Alles ist dunkel. Ein muffiger geruch sticht mir in die Nase. Die luft ist mehr als stickig. Von ihm fehlt jede spur. Langsam taste ich mich zur Tür vor.
Lege meine Hand auf den Griff.
*Bitte, sei offen* bete ich innerlich
Und tatsächlich ist sie offen. Ein leichter Wind weht mir ins Gesicht. Frische luft.
Wie sehr habe ich sie vermisst.
Ich atme tief ein. Es riecht wunderbar nach Natur, nach freiheit. Ich setze mich in bewegung. Zuerst etwas wackelig, aber mit jedem weiteren schritt sicherer.
Ich renne. Ich renne so schnell ich kann. Monate lang konnte ich es nicht. Ich laufe an den vielen Hütten vorbei. Der vorgegebene Weg führt direkt aus dem Camp raus.
Und so renne ich diesen entlang.
Ich renne und renne und renne.
Wenige minuten später sehe ich den ausgang um das Camp hinter mir zu lassen. Doch während ich auf diesen ausgang zulaufe sehe ich immer wieder dieses Bild von ihm als Kind vor meinem inneren Auge. Dieses wunderschöne lächeln. Ich bemerke garnicht das ich langsamer werde, so langsam das ich kurz vorher zum stehen komme. Völlig außer atem starre ich auf den Weg vor mir der die freiheit symbolisiert. Meine Lungen brennen wie feuer. Mein Herz schlägt schnell und kräftig gegen meine Brust. Ich brauche nichts weiter zu tun, als diesen Weg entlang zu laufen. So schnell wie mich meine Beine tragen können. Bis ich hilfe finde. Ich müsste einfach nur weiter laufen, doch ich kann nicht.
Dieses lächeln.....
Sein lächeln.....
Es....ist so schön so.....ehrlich.
Er ist ein Mörder. Aber er hat mich am leben galassen und sich immerhin soweit um mich gekümmert das ich es auch bleibe.
Dieses aufrichtige lächeln....
Langsam setzen sich meine Beine in bewegung. Ich gehe mehrere schritte nach hinten und starre dabei auf die freiheit die vor mir liegt.
Ja, ich könnte frei sein. Diesen Ort hier hinter mich bringen und zurück in mein zivilisiertes leben finden.
Aber ich kann nicht. Ich kann dieses lächeln nicht einfach hinter mir lassen. Warum verstehe ich selbst nicht. Er kann mir eigentlich egal sein, er sollte mir egal sein. Er hat meine freunde getötet und mich gefangen gehalten. Aber ich will wissen wer der Mann hinter diesem lächeln von damals ist, und das kann ich nicht wenn ich gehe. So kehre ich der freiheit den Rücken zu. Laufe einfach drauf los. Ich muss echt verrückt geworden sein.
Die minuten ziehen unbemerkt an mir vorbei. Gedankenverloren setze ich einen Fuß vor den anderen. Irgendwann komme ich am See, dem Crystal Lake an. Wie schön sich der Mond doch im Wasser spiegelt. Sanft weht mir der leicht kühle wind durch mein Haar. Dieses gefühl ist schön. Ich bekomme eine leichte gänsehaut.
Der Wald um dem See herum hüllt sich in völliger dunkelheit. Ich atme den geruch des Wassers ein und lasse den moment auf mich wirken.
Ein geräusch dringt in meine Ohren was mich leicht lächeln lässt. Direkt hinter mir kommt er zum stehen. Unsere Körper berühren sich leicht was mir einen schauer über den Rücken laufen lässt. Ich kann ihn atmen hören. Eine mischung aus angst und faszination kommt in mir auf, wobei die faszination überhand nimmt. Was auch immer mich dazu treibt, ich lehne mich gegen seinen Körper.
"Du hast nach mir gesucht hm?" frage ich leise
Nickend streift seine Maske meinen Kopf.
"Du....hier" ertönt plötzlich eine dunkle stimme
Überrascht halte ich kurz inne.
Er kann also doch sprechen? Aber warum hat er nie etwas gesagt?
"Du kannst ja doch sprechen" merke ich an
"Nicht....gut"
"Aber ausreichend" sage ich ohne darüber nachzudenken
Eine kurze stille kehrt ein.
"Du....hier" sagt er erneut
"Ich weis auch nicht warum. Ich hätte einfach nur weiter laufen brauchen. Vielleicht hätte ich es zurück in die Stadt geschafft. Oder vielleicht wäre ich nie dort angekommen. Vielleicht hättest du mich unterwegs gefunden wer weis"
Stumm schaue ich auf das vom Mondlicht schimmernde Wasser des Sees. Atemberaubend schön.
"Jason?" frage ich leise
Er bewegt seinen Kopf leicht.
"Du hast ein wirklich schönes lächeln"
Seine Muskeln spannen sich an.
"Ich konnte nicht gehen weil mich dieses lächeln irgendwie verzaubert hat. Und ich würde gerne den Mann hinter diesem lächeln kennenlernen" meine ich ehrlich und drehe mich etwas zögerlich um
Unsere blicke treffen sich und ich sehe in seinen Augen etwas was ich nicht beschreiben kann. Aber mein gefühl sagt mir, dass es etwas gutes ist.
"Ich bin jetzt seid drei Monaten hier, da macht es eigentlich nichts wenn es noch....weitere werden. Also nur wenn du das möchtest"
Er mustert mich genau, nickt dann aber kurz darauf leicht.
"Okay. Ich heiße übrigens (y/n)" sage ich und drehe mich wieder um, um mich wieder gegen seinen Körper zu lehnen
"(Y/N)" höre ich ihn meinen namen murmeln was mich schmunzeln lässt
Und so starre ich weiter auf den atemberaubenden See, dem Crystal Lake und erinnere mich an den Tag, an dem wir hier her gekommen sind.
Es war an einem Freitag.
Freitag der 13.

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