Alicas POV
Meine Füße schmerzen und meine Stirn wird von einem Schweißfilm bedeckt, als ich endlich mein Ziel erreiche. Fast zwei Stunden bin ich in der spanischen Hitze herumgeirrt, bis ich den Sportplatz gefunden habe, auf dem mein Ex Freund Jonah täglich trainieren wird.
Der Lockenkopf fehlt mir sehr. Auch wenn ich in den letzten Monaten Zeit hatte, seine Argumentation nachzuvollziehen, kann ich ehrlich gesagt immer noch nicht verstehen, warum er sich von mir getrennt hat. Es gibt genug andere Jungen, die Hochleistungssport betreiben und eine Freundin haben. Außerdem hätte ich ihn echt gerne dabei unterstützt, seinem Ziel – Fußballprofi zu werden – Schritt für Schritt näher zu kommen.
„Hörst du mir überhaupt noch zu?" Ich schüttele den Kopf und verbanne somit die Gedanken an meinen Ex Freund. Er wird in den kommenden Tagen noch oft genug durch meinen Kopf wandern. „Tut mir leid, Zane", entschuldige ich mich bei meinem besten Freund, während ich mir mit der Hand über die Stirn wische. „Ich bin jetzt beim Sportplatz. Kabine Eins oder?"
„Das hat Jonah jedenfalls gesagt, aber ich garantiere für nichts."
„Alles klar. Ich melde mich später bei dir. Du bist der Beste. Bis dann!"
„Bis dann, Ally!"
Ich beende unser Telefonat und lasse mein Handy in meiner Hosentasche verschwinden. Was würde ich bloß ohne meinen besten Freund machen? Zane ist ziemlich gut mit Jonah befreundet, weshalb es ein leichtes Spiel war, an Adressen und andere Daten zu gelangen, die mit diesem Trainingslager in Verbindung stehen.
Zum Glück stört es Zane nicht, dass ich meinem Ex Freund eine Lektion erteilen möchte. Eigentlich war er sogar derjenige, der mich im Gegensatz zu meiner besten Freundin Cherry, in meinem Vorhaben bestärkt hat. Er ist derselben Meinung, wie ich: Jonah und ich gehören zusammen.
Mit einem letzten Blick auf das riesige Schild Campo de deportes betrete ich den Sportplatz. Erleichtert stelle ich fest, dass das Fußballfeld gute hundert Meter von mir entfernt ist, sodass mich Jonah nicht erkennen kann. Aber er hat sowieso keine Zeit, sich umzuschauen, da er ebenso wie viele andere Fußballer in sein Training vertieft ist. Die Jungs sprinten über den Platz, brüllen sich gegenseitig an und kicken dabei den Ball von rechts nach links.
Am liebsten würde ich mich an den Rand stellen und Jonah anfeuern, doch meine Vernunft siegt. Ich habe mein ganzes Erspartes aufgebrauch, um herzukommen. Jonah und ich müssen wieder zusammenfinden! Bevor das allerdings passieren wird, soll der die Lust am Fußball spielen verlieren.
In Gedanken versunken laufe ich zu den Umkleidekabinen und hebe erst wieder den Kopf, als ich mit jemandem zusammenstoße. „Ui, sorry", nuschele ich überrumpelt und schenke dem Jungen vor mir ein entschuldigendes Lächeln. „Schon gut, es ist ja nichts passiert", winkt er ab und lehnt sich gegen die Wand. Sein Blick ruht auf der Kabinentür, was mich sofort unruhig stimmt.
Die Jungs haben laut Plan nur noch eine halbe Stunde Training und ich muss vorher unbedingt in die Kabine. So lange jedoch der Junge mit den dunklen Augen und den verwuschelten Haaren vor der Tür lungert, kann ich meinen Plan über Bord werfen.
„Ähm, wartest du auf jemanden?", frage ich den Fremden und lächele unschuldig. Ich will einfach nicht glauben, dass meine zweistündige Wanderung durch die Sonne umsonst war. „Ja, eine... ähm Bekannte hat ihre Tasche in der Kabine vergessen."
Ich runzele die Stirn. Zane hat mir erzählt, dass sie Umkleide ausschließlich für die Fußballer reserviert sei. Alle anderen dürften gar keinen Zugang zu der Kabine haben.
„Oh, ich bin mir sicher, dass sie ihre Tasche gleich gefunden hat", gebe ich misstrauisch von mir und mustere den Jungen. Er trägt ein Muskelshirt, eine enganliegende Sporthose und Laufschuhe. Vielleicht schaffe ich es ja, ihn mit Hilfe eines Tricks von der Tür wegzulocken. Zu verlieren habe ich sowieso nichts.
DU LIEST GERADE
Spielerfrauen
HumorVon dem Freund verlassen, damit dieser einem blöden Fußball hinterherlaufen kann?! Was wie ein schlechter Scherz klingt, ist für Romy, Sarina, Elin, Alica und Elayna bittere Realität. Doch die Mädchen wären nicht sie selbst, wenn sie diese Demütigun...