32 - Fürsorglichkeit

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Sarinas POV

Kalter Schweiß rinnt über meine Stirn und perlt an meinem Kinn ab. Mir ist übel und kalt und zu allem Überfluss zittere ich. „Geht es dir besser?" Ich schüttele den Kopf und kralle mich an die Toilettenschüssel. Ich nehme alles wie durch Watte wahr und bin mir sicher, in ein paar Minuten meinen Kopfschmerzen zu erliegen.

Ich fühle mich beschissen – anders kann ich das nicht ausdrücken.

„Musst du dich noch einmal übergeben?" Als Antwort würge ich und beuge mich über die Toilette. Dawson hält meine Haare zurück und streichelt mir über den Rücken. In den letzten Stunden ist er mir keine Sekunde von der Seite gewichen, wofür ich ihm äußerst dankbar bin.

„Es ist gut, wenn das ganze Gift aus deinem Körper kommt", haucht er, während er Kreise auf meine Haut malt. Seine Zärtlichkeit beruhigt leider nicht meinen Magen, weshalb ich mich erneut übergebe. In den vergangenen zwei Stunden habe ich nach und nach das Abendessen vom Vortag erbrochen, aber mittlerweile kommt nur noch Galle raus.

Ich fühle mich so schmutzig, wie schon lange nicht mehr. Eigentlich wollte ich gestern Abend nur den angetrunkenen Zustand erreichen, aber irgendwie habe ich immer mehr Alkohol getrunken, bis ich nicht mehr stehen konnte.

Ob ich getrunken habe, um Clay zu vergessen, weiß ich nicht mehr. Ich kann mich nur noch vage daran erinnern, wie mich Dawson aus der Karaokebar und letztendlich zu seinem Hotel getragen hat.

„Geht schon wieder", raune ich mit brüchiger Stimme und betätige die Klospülung. Dawson hilft mir auf die Beine und stützt mich. „Du solltest duschen", meint er. „Ich kann dir auch helfen, wenn du möchtest." Ich nicke und strecke meine Arme nach oben, sodass mir der Braunäugige den Pullover – den er mir geliehen hat – ausziehen kann und diesen dann auf den Boden schmeißt. Danach befreit er mich aus der großen Jogginghose und den Wollsocken.

Jetzt stehe ich nur noch in Unterwäsche vor ihm und schaue ihn hilflos an. Soll ich mich noch weiter ausziehen? Mich ganz entblößt zeigen?

„Kannst du alleine stehen", fragt mich Dawson, was ich direkt verneine. Meine Beine sind weich wie Wackelpudding und geben jeden Moment unter mir und meinem Gewicht nach. Der Sportler seufzt und verfrachtet mich auf den Toilettendeckel. Da ich so unheimlich müde bin, sackt mein Kopf direkt auf meine Brust. Ich kann nur aus dem Augenwinkel sehen, wie sich Dawson seiner Kleidung entledigt – die Boxershorts lässt er aber an.

„Okay", raunt er zu sich selber, bevor er mir einen Arm um die Schulter legt. Dann zieht er mich wieder auf die Beine und führt mich zu der Dusche. „Warm oder kalt?", fragt er mich und hält seine Hand unter den Wasserstrahl. „Warm", antworte ich und kralle mich hilfesuchend an seinem Arm fest. Wenn er mich jetzt loslässt, falle ich.

Dawson ist mein Anker. Mein Fels in der Brandung. Das, was Clay nie für mich sein konnte.

„Achtung!", warnt mich der Braunäugige vor, ehe er den Duschkopf über mich hält. Das warme Wasser prasselt auf mich nieder und massiert meine Muskeln. Ich seufze und lehne mich gegen Dawsons Brust.

Was würde ich nur ohne ihn machen?

Obwohl ich den Sportler erst seit sechs Tagen kenne, sorgt er sich um mich, als wären wir schon unser ganzes Leben miteinander befreundet. Und um ehrlich zu sein, hat mir so eine Person in den letzten Wochen total gefehlt.

Ich merke selber, dass ich mich zu Dawson hingezogen fühle.

„Ich habe leider nur Männershampoo hier", reißt mich Benannter aus meinen Gedanken und stellt kurz das Wasser ab. Ich zucke gleichgültig mit den Schultern und beobachte, wie das Shampoo in Dawsons linke Hand fällt. Er stellt das Duschgel wieder auf dem Boden ab und macht sich dann an meinen Haaren zu schaffen. Er massiert das Shampoo gleichmäßig ein und zwirbelt zwischendurch einzelne Haarsträhnen zwischen seinen Fingerspitzen.

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