Spielerfrauen

36 - Suchtrupp

Royce' POV

So langsam drehe ich hier wirklich durch. Erst erzählt mir Cade von seiner Ex Freundin und dann auch noch Asher. Und zu allem Überfluss vertreten die beiden die Ansicht, dass die Mädchen irgendwo hier in der Nähe sein müssen.

Wahrscheinlich irren sich die Jungs und sind vor lauter Liebeskummer ganz blind. Irgendwie verstehe ich nicht, warum sie sich überhaupt getrennt haben, obwohl sie ihre Ex Freundinnen anscheinend immer noch lieben.

„Kann ich dir ein Foto von ihr zeigen?", reißt mich Asher in die Realität zurück und legt seine Stirn in Falten. Ich stoße einen Seufzer aus, nicke dann aber. Bis auf diesen Liebeswahn sind die beiden Jungs eigentlich schwer in Ordnung. Sie müssen nur aufpassen, dass sie beim Training nicht so abgelenkt sind und deshalb ihre Chance auf einen Vertrag verspielen.

„Das ist sie." Ich betrachte das Foto für einige Sekunden und schweige. Diese braunen Augen und das rotbräunliche Haar kommen mir bekannt vor. Soll ich Asher die Wahrheit sagen oder nicht?

„Das ist Evie."

„Elayna", verbessert er mich sofort und streichelt lächelnd über sein Handydisplay. Ich wünsche mir wirklich, dass ich irgendwann auch mal eine Person so sehr lieben werde, wie Asher seine Elayna liebt. „Das Mädchen war zwar gestern Morgen nicht mehr in unserem Zimmer, aber sie ist hier", murmele ich. „Deine Ex Freundin ist wirklich hier in Spanien."

„Und sie hat in mein Bett gekotzt", fügt Cade hinzu und rümpft angeekelt die Nase. Es hat gestern mehrere Stunden Stoßlüften und Deosprühen gebraucht, bis der widerliche Gestank aus unserem Zimmer verschwunden ist.

„Ich verstehe einfach nicht, was sie hier macht", kratzt sich Asher nachdenklich am Kinn und hebt seine Sporttasche vom Boden auf. Gemeinsam verlassen wir das Hotel und machen uns auf den Weg zum Stadion. Im Gegensatz zu gestern sind wir heute ausgeschlafen und erholt. Ich bin bereit, mit meinem Können zu überzeugen.

„Scheint so, als würden uns unsere Mädchen vermissen", lächelt Cade und seufzt. Er ist einer der Wenigen, der beim Training durchgängig abgelenkt und unkonzentriert ist. Wenn er sich nicht schleunigst zusammenreißt, wird ihn der Bundestrainer auf keinen Fall für die Nationalmannschaft auswählen. „Aber wie finden wir die beiden?"

„Ruft sie doch einfach an", schlage ich vor und lege den Kopf schief. „Oder klappert die nahegelegenen Hotels ab. Weit weg können sie ja nicht sein." Asher lässt sich meine Worte einige Minuten durch den Kopf gehen und auch Cade schweigt.

Warum machen sie sich das Leben unnötig schwer? Beide haben mir erzählt, dass sie sich von ihrer Freundin getrennt haben, um diese nicht zu verletzten, falls sie ständig mit der Nationalmannschaft unterwegs sein sollten, aber das stellt in meinen Augen kein Hindernis dar. Sie sollen sich endlich mal wie echte Männer benehmen und sich entschuldigen.

„Vielleicht hast du Recht", murmelt Cade nach einer Weile des Schweigens und öffnet die Tür der Umkleidekabine. „Wenn sich die Mädels nicht freiwillig zeigen, dann müssen wir sie halt dazu zwingen. Sprich: Wir fangen heute Nachmittag damit an, den Strand abzusuchen."

„Wen meinst du mit wir?", frage ich ihn und ziehe mir mein Sportshirt über. „Asher, dich und mich." Mitgefangen, mitgehangen würde ich mal sagen.