24 - Mitternachtsgefühle

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Ashers POV

Da ist dieses Stechen in meinem Herzen, das sich schon seit mehreren Tagen bemerkbar macht. Eigentlich immer dann, wenn ich an sie denke.

An Elayna. Meine bezaubernde Elayna.

Was sie wohl gerade macht und wie es ihr geht? Ich wünschte, ich könnte bei ihr sein.

Ich starre zurück auf mein Handy und ziehe meinen Finger im letzten Moment von der grünen Taste weg. Ich kann sie nicht einfach anrufen. Elayna war so verletzt und gebrochen, als ich mich von ihr getrennt habe, da sollte ich ihr jetzt nicht mit einem Anruf unnötig Hoffnung machen.

Vielleicht ist sie ja schon wieder glücklich?! Glücklich ohne mich. Auch wenn es schmerzt, wünsche ich ihr dieses Glück. Sie hat es verdient.

Ich klettere aus meinem Bett und stelle mich an die große Fensterfront. Der Nachthimmel wird von unzähligen Sternen gesäumt, die sich allesamt auf der Wasseroberfläche widerspiegeln. Von meinem Hotelzimmer aus habe ich einen perfekten Ausblick auf den Strand. Ich bilde mir ein, die Schaumkronen der Wellen sehen zu können und Elaynas Lachen zu hören.

Sie verdient jemanden, der sie glücklich macht. Jemanden, der nicht ich bin.

Ich seufze und öffne die Musikapp auf meinem Handy. „I believe in starting over, I can see that your heart is true, I believe in good things coming back to you. You're the light that lifts me higher, so bright, you guide me through. I believe in you", singe ich Michael Bubles Worte mit und lächele sehnsüchtig.

Wann immer Elayna traurig war oder von Selbstzweifeln zerfressen wurde, habe ich ihr genau dieses Lied vorgesungen. Denn es stimmt, ich glaube an sie!

„Ey", knurrt mein Zimmergenosse plötzlich verschlafen. „Mach die scheiß Musik aus!" Ich verdrehe die Augen, komme seiner Aufforderung jedoch nach. So wie ich den Braunhaarigen einschätze, hatte er bestimmt noch nie eine Freundin und weiß somit auch nicht, wie sich Liebeskummer anfühlt.

Ich scrolle durch meine Kontaktliste und bleibe wieder bei Elaynas Namen hängen. Ich könnte sie jetzt anrufen und mich bei ihr entschuldigen. Es wäre so einfach und trotzdem würde es alles nur noch komplizierter machen. Wenn ich für die Nationalmannschaft ausgewählt werde, hätte ich gar keine Zeit mehr für Elayna.

Ich möchte sie vor diesem Schmerz und der Einsamkeit bewahren.

Wenn es das Schicksal gut mit uns meint, werden wir irgendwann wieder zusammenfinden. Egal wo und egal wie.

„Ich liebe dich, mein Engel", hauche ich und streiche verträumt über mein Hintergrundbild. Ich bin wirklich ein Idiot, dass ich sie laufen lasse. Aber es muss so sein! Ich würde mir nie verzeihen, egoistisch zu handeln und somit Elayna von ihrem Glück abzuhalten.

Ich zwinge mich, meine Gedanken zu verwerfen und lege mich zurück in mein Bett. Während ich mir meinen Kopf über Elayna zerbreche, sitzt sie wahrscheinlich zu Hause im verregneten England und ist dabei, mich zu vergessen.

Denn wie sagt man immer so schön? Der eine vermisst und der andere vergisst.

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