37 - Auseinandersetzungen

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Romys POV

Ich fasse es nicht. Ich dachte wirklich in Elin eine Freundin fürs Leben gefunden zu haben, aber ich habe mich in ihr getäuscht. Sie ist ein Biest, das nur auf ihren eigenen Vorteil bedacht ist. Aber ganz ehrlich? Wenn sie meint, dass sie scheiße zu mir sein muss, dann kann ich genauso scheiße zu ihr sein.

Ich bin das Karma, das sich an ihr rächt.

„Ach, wie schön. Da kommt ja der liebe Raiden auf den Fußballplatz", säusele ich und zeige zum Eingang. „Ein Kuss vor dem Training würde ihm bestimmt nicht schaden." Ich funkele Elin hinterhältig an und erhebe mich. Ich möchte gerade einen Schritt nach vorne gehen, da werde ich am Handgelenk zurückgehalten. „Lass den Scheiß!", faucht mich Sarina an.

Bis jetzt hat sie sich das Wortgefecht zwischen Elin und mir nur schweigend angeguckt, aber anscheinend kann sie doch noch sprechen. Leider gibt sie aber nichts Sinnvolles von sich.

„Warum? Raiden ist doch ein ganz schnuckeliges Kerlchen", lächele ich und erwidere Elins Blick. Sie rast vor Wut, aber das ist mir egal. Ich habe ihr schließlich vertraut und sie hat dieses Vertrauen ausgenutzt. Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich so etwas nicht verzeihen kann. Ich brauche Rache.

Rachegöttin Romy.

Ich reiße mich von Sarina los und straffe meine Schultern. „Raiden!", rufe ich den Blondhaarigen und winke überschwänglich. Der Angesprochene bleibt verwundert stehen und mustert mich von oben bis unten. Dann leckt er sich einmal über die Lippen und setzt ein Grinsen auf.

Er hat angebissen. Jetzt wird es ein Kinderspiel, ihn zu verführen.

„Was kann ich für dich tun, Baby?" Ich würde mich bei seinem schleimigen Ton am liebsten auf der Stelle übergeben, behalte aber mein Lächeln bei. „Ich möchte etwas für dich tun", raune ich und platziere meine Hand auf seiner Brust. Der Braunäugige umklammert sofort meine Taille und zieht mich näher an sich heran.

Sorry, aber mit was für einem Fuckboy war Elin eigentlich zusammen? Na ja, gleich und gleich gesinnt sich gern – richtig?

„Du hast so schöne, volle Lippen", komplimentiere ich Raiden und stelle mich auf die Zehenspitzen. Er befeuchtet erneut seine Lippen und wandert mit seinen Händen zu meinem Hintern. Normalerweise hätte ich ihm spätestens jetzt meine Faust in den Magen gerammt. Was denkt er sich bloß dabei, mich einfach wie eine Barbiepuppe anzutatschen?

Ich bemühe mich, mein Lächeln aufrechtzuerhalten und hauche Raiden einen Kuss auf den Mundwinkel. Er knurrt und kneift mir in den Hintern. Ich unterdrücke einen spitzen Schrei – nicht vor Lust, sondern vor Schock – und schiebe meine Hände unter sein Sportshirt. Ich zeichne seine Bauchmuskeln nach und platziere nebenbei einen Kuss auf seinem linken Mundwinkel.

„Du machst mich ganz heiß, Baby", stöhnt der Blondhaarige ungeduldig und nähert sich meinem Gesicht. Bevor unsere Lippen jedoch aufeinandertreffen, werde ich brutal zur Seite geschubst.

Ich versuche noch mein Gleichgewicht zu halten, lande jedoch wenige Sekunden später auf dem Boden. Ich drehe meinen Kopf zur Seite und erkenne – Überraschung – natürlich Elin. Sie hat sich ihre Froschmaske aufgesetzt und die Haare unter einem Cap versteckt. Ihre Brust hebt und senkt sich in unregelmäßigen Abständen, was darauf schließen lässt, dass sie vor Wut tobt. Es fehlt nicht mehr viel, dann habe ich mein Ziel – sie zum Explodieren zu bringen – erreicht.

Um das möglichst schnell zu schaffen, rappele ich mich keuchend vom Boden auf und wische mir über das blutige Knie. „Na vielen Dank auch", murmele ich und balle meine Hände zu Fäusten. Dafür wird Elin büßen. Kaum habe ich einen Gedanken an die Blondine verschwendet, sehe ich, wie sie ihrem Ex Freund eine Ohrfeige verpasst. Raidens Augen weiten sich vor Schock.

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