27 - Karaokebar

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Elins POV

„Hältst du das wirklich für eine gute Idee, Elin?", fragt mich Sarina skeptisch und runzelt ihre Stirn. Ich tue kurz so, als würde ich überlegen, ehe ich ein „Nein" von mir gebe. Daraufhin starrt mich die Braunhaarige perplex an und zupft unwohl an ihrem Minirock herum.

Löckchen ist kaum wiederzuerkennen. Das silberne Paillettentop und die schwarzen High Heels bilden einen schönen Kontrast zu ihrer gebräunten Haut und lassen ihre Beine noch länger und schlanker aussehen. Es ist das erste Mal, dass ich Sarina nicht als süß, sondern als sexy bezeichnen würde.

Dawson werden die Augen aus dem Kopf fallen, wenn er sie sieht und ihr Ex Freund würde sich vermutlich ohrfeigen, dass er sie gehen lassen hat.

„Meine Idee ist nicht nur gut, Löckchen", schmunzele ich schließlich, „sie ist sehr gut." Die Brünette verdreht ihre Augen und stößt einen Seufzer aus. „Ich weiß ja nicht so recht", murmelt sie unsicher. „Was-" Da ich mir ihr Selbstmitleid nicht anhören möchte, unterbreche ich sie direkt.

„Schieb deine ganzen Bedenken bei Seite. Dieser Abend gehört uns – nur uns. Keine nervigen Ex Freunde und keine Probleme. Verstanden? Außerdem wäre es eine Schande, wenn du die spanischen Jungs nicht mit deinem Aussehen beehren würdest." Ich verschränke meine Finger mit Sarinas und ziehe sie aus meinem Hotelzimmer.

Ich war so nett und habe mich erbarmt, ihr beim Schminken zu helfen. Ohne eingebildet zu klingen, muss ich sagen, dass sich das Endergebnis verdammt gut sehen lässt. Als Kerl würde ich ihr direkt zu Füßen liegen – gleich nachdem ich mir selber zu Füßen lag.

Ich bin und bleibe einfach eine Sexbombe.

„Jetzt mach dich mal locker", weise ich Sarina zurecht. „Du siehst rattenscharf aus." Die Fahrstuhltüren öffnen sich und geben somit den Blick auf einen Spiegel frei. „Sieh dich nur an", rede ich ihr Mut zu und deute auf ihr Spiegelbild. „Du bist wunderschön, Löckchen."

Eigentlich ist es nicht meine Art, anderen Mädchen Komplimente zu machen, aber da mir Sarina in dieser kurzen Zeit total ans Herz gewachsen ist, mache ich für sie eine Ausnahme. Außerdem schadet es nicht, wenn sie dadurch mal ein bisschen mehr Selbstbewusstsein bekommen würde.

„Neben dir kann man gar nicht schön aussehen, Elin." Ihre Worte bringen mich zum Grinsen. Es war tatsächlich meine Absicht, diesen Abend heiß und sexy auszusehen. Aber nicht für Raiden, sondern für Zander. Ich habe vor wenigen Stunden mit dem Lockenkopf auf dem Fußballplatz vereinbart, dass wir uns heute Abend um elf Uhr in einer Karaokebar treffen. Mein Ziel ist es, Zander um den kleinen Finger zu wickeln.

Wenn ich schon nicht Raiden zurückhaben kann, dann möchte ich wenigstens meinen Spaß haben. Bestimmt ist Zander eine Granate im Bett.

„Danke, aber das weiß ich eigentlich schon", zwinkere ich Sarina zu und betrachte mich dann in dem Spiegel. Ich trage ein schwarzes Kleid, das mir nur knapp über den Hintern reicht und dessen Ärmel und Dekolleté aus Spitze bestehen. Meine Haare trage ich seit langem mal wieder offen und glatt. Ganz ehrlich? Ich sehe unwiderstehlich heiß aus! „Selbstlob stinkt, Barbie."

„Ja ja."

Wir verlassen gemeinsam den Aufzug und treffen in der Hotellobby auf Alica. Sie trägt ein weißes Kleid, das sich locker um ihre Hüfte schmiegt und ihre gebräunte Haut betont. Im Gegensatz zu Sarina und mir werden ihre Füße jedoch von Sneaker versteckt.

„¡Hola chicas!", begrüßt sie uns gut gelaunt und zieht uns in eine Umarmung. Erst jetzt fällt mir auf, dass sie sich gar nicht geschminkt hat. Ich gebe es wirklich ungerne zu, aber Alica ist einfach eine Naturschönheit. Ich muss aufpassen, dass sie mir heute Abend nicht die Show stiehlt.

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