Spielerfrauen

28 - Alkohol

Alicas POV

Ich schaue Elin verwirrt hinterher und beobachte sie dabei, wie sie auf den Eingang zusteuert. Tatsächlich bleibt sie wenig später neben dem Fußballer von heute Morgen – ich glaube, Zander war sein Name – stehen und umarmt ihn. „Was zur Hölle?!", murmele ich und kneife die Augenbrauen zusammen.

Soweit ich weiß, hat Elin nur heute Morgen mit dem Lockenkopf gesprochen, aber jetzt gerade wirken sie sehr vertraut miteinander. Zander hat einen Arm um Elins Taille gelegt und flüstert ihr etwas ins Ohr. Daraufhin wirft die Blondine ihren Kopf in den Nacken und lacht.

Vielleicht klingt es gemein und ich verurteile Elin zu Unrecht, aber ich könnte mir gut vorstellen, dass sie in Zander eine Beschäftigung für die Nacht sieht.

„Ich glaube, Barbie hat ganz besondere Pläne für heute Abend", spricht Romy grinsend meine Gedanken aus und schüttelt den Kopf. Ich stimme ihr zu und wandere dann mit meinem Blick weiter zu Casper. Er sitzt neben Romy und starrt nicht gerade unauffällig in ihren Ausschnitt.

Instinktiv greife ich nach dem Holzklotz, in dem die Getränkeliste angebracht ist, und werfe den Grünäugigen damit ab. Er zuckt zusammen und kratzt sich peinlich berührt am Nacken. Wahrscheinlich dachte er, dass sein Starren nicht auffallen würde.

Irgendwie tut mir Casper leid. Ich kann sehen, wie sehr er in Romy vernarrt ist, doch gleichzeitig weiß ich auch, dass meine Freundin nur Interesse an ihrem Ex Freund – Cade – hat.

„Hier bin ich wieder", gesellt sich Dawson gut gelaunt zu uns und stellt das Tablett in der Mitte des Tisches ab. Jeder greift nach einem Pinnchen und streckt es dann in die Höhe. „Auf einen unvergesslichen Abend", wackelt Romy mit den Brauen. „Prost!" Wir stoßen gemeinsam an, ehe wir den Alkohol unseren Rachen hinabrinnen lassen. Sofort durchzuckt mich ein elektrisierender Schlag, der Wärme in meinem Körper verbreitet.

„Tanzen oder singen?" Dass diese Frage ausgerechnet von Elayna kommt, überrascht mich etwas. Wegen ihrer verletzten Schulter und des Filmrisses vor ein paar Tagen dachte ich, dass sie es heute ruhiger angehen lassen würde. „Tanzen", antworte ich ihr schließlich und ziehe sie auf die Beine. Die Brünette hat ihre Armschlinge abgelassen, weshalb sie noch mehr aufpassen muss, als ohnehin schon. Auf einen weiteren Krankenhausbesuch kann ich sehr gut verzichten.

Wir schlängeln uns gemeinsam auf die Tanzfläche und bewegen unsere Körper zur Musik. Gerade singt ein etwa 3ß-jähriger Mann She doesn't mind von Sean Paul. Und was soll ich sagen – er kann wirklich ziemlich gut singen.

Ich strecke meine Arme nach oben und drehe mich einmal um mich selbst. Dabei bleiben meine Augen erneut an Elin und Zander hängen. Sie tanzen eng umschlungen auf der Tanzfläche und scheinen jeden Moment übereinander herzufallen. Ich gebe ihnen noch höchstens fünf Minuten, bis der erste Kuss fallen wird.

„Girl I got you so high and I know you like, so come and push it on me, i fit feels alright", singe ich lauthals mit und genieße den Moment. Vielleicht war es wirklich eine gute Idee, für einen Abend komplett abschalten zu können. Um Jonah kann ich mich auch noch morgen kümmern.

Ich kichere und drehe mich noch einmal um meine eigene Achse. Ich fühle mich zwar frei, aber mit ein bisschen mehr Alkohol im Blut würde ich auch die letzten Hemmungen ablegen. Ich möchte meine Gedanken an meinen Ex Freund ertränken.

Das ist auch der Grund, weshalb ich Elayna mit mir zu der Bar ziehe und zwei 151 ways to die bestelle. Wir stoßen an, kippen den Alkohol hinunter und bestellen direkt zwei neue Shots. Aus vier Shots werden ganz schnell acht und ehe ich mich versehe, sind wir angetrunken. Elayna und ich taumeln zurück auf die Tanzfläche und lassen unsere Hüften kreisen.