42 - Durchschaut

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Coreys POV

Ich kann es nicht fassen. Die Mädels haben sich so gut geschlagen – damit hätte ich niemals gerechnet – und trotzdem haben wir noch verloren. Wieso habe ich Braylens Ball nicht einfach gehalten? Ich habe diesen dämlichen Ball sogar mit meinen Fingerspitzen berührt. Hätte ich nicht etwas schneller reagieren können?

Mein verbissener Blick wandert zu meinen Trainingskollegen. Sie feiern Braylen wie einen Helden und tanzen triumphierend. „So seh'n Sieger aus, Schalalalala!" Diese peinliche Show muss ich mir nicht bieten lassen. Also erhebe ich mich vom Boden und trotte zu den beiden Mädchen hinüber.

Sie haben irgendetwas Eigenartiges an sich. Ich bin mir nicht sicher, ob das an den Sonnenbrillen, den Perücken oder den verstellten Stimmen liegt. Fakt ist nur, dass sie komisch sind.

„Sorry, Ladies", murmele ich schuldbewusst und zwinge mir ein Lächeln auf die Lippen. Ich war noch nie ein anständiger Verlierer. „Schon gut, Corey", winkt die Schwarzhaarige ab und boxt mir halbherzig gegen den Oberarm. „Gönn den anderen ruhig ihren Triumph. Für Mädchen haben wir uns nämlich ziemlich gut geschlagen."

„Das stimmt!", bekräftige ich sie sofort und schmunzele. „Wie es scheint, habt ihr doch etwas drauf. Ich habe euch echt unterschätzt."

„Du wärst überrascht, was wir noch so alles im Petto haben."

Das ist meine Gelegenheit die beiden auf ihre Verkleidung anzusprechen. Eine bessere Chance wird es nicht mehr geben. „Mehr Sonnenbrillen und mehr Perücken?", frage ich sie unschuldig. Ich kann sehen, wie den Mädchen die Gesichtszüge entgleisen und sie sich hektisch umschauen. Ihre Reaktion unterstreicht meine Vermutung, dass sie etwas zu verbergen haben.

„Ähm. Also na ja. Äh", stottert de Rothaarige unbeholfen und nestelt dabei an ihrem Sportshirt herum. Warum ist sie so nervös? „Äh."

„Eben konntest du doch noch fehlerfrei sprechen. Was ist in der Zwischenzeit passiert?", ärgere ich sie und verschränke die Arme vor der Brust. Es ist wirklich lustig mitanzusehen, wie die Mädchen immer mehr in Panik geraten, allerdings versuchen, sich nichts anmerken zu lassen.

„Wir haben eine Wette verloren und mussten deshalb in diesem Aufzug auf den Fußballplatz gehen."

„Aha", zucke ich mit den Schultern. „Klingt zwar interessant, aber nicht besonders glaubwürdig. Ihr-"

Bevor ich zu Ende sprechen kann, fällt mir Jonah mit einem lauten „Corey!" mitten ins Wort. Der Schwarzhaarige klopft mir auf die Schulter und grinst frech. „Die Herzen der beiden Damen hast du sicherlich im Sturm erobert." Ich schüttele belustigt den Kopf und stelle dabei fest, dass die Mädchen langsam einen Schritt zurücktreten. Sie scheinen tatsächlich immer mehr Panik zu bekommen.

„Hey, ist alles gut bei euch?", wende ich mich an die beiden und strecke meine Hand nach ihnen aus. Meine Geste lässt die Mädels zusammenzucken und vom Fußballplatz sprinten. „Blacki! Hitzkopf!", schreie ich ihnen nach, jedoch ohne Erfolg. Die Mädchen klettern über den Zaun und rennen dann zum Ausgang.

Verstehen muss man das hoffentlich nicht.

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