8 - Wasserbomben

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Sarinas POV

Ich schaue Dawson mehr als nur verwirrt an. Warum sollte er uns nach der Schlüsselsache gestern helfen wollen? Ist das vielleicht ein Trick, um sich zu rächen?

Bevor ich mir noch mehr Fragen in meinem Kopf zusammenspinnen kann, reißt Elin das Wort an sich. „Ist das jetzt ein schlechter Scherz oder so? Wo sind die versteckten Kameras?", hakt sie skeptisch nach und nimmt ihre Froschmaske ab. Je länger sie in Dawsons Augen schaut, umso mehr Falten bilden sich auf ihrer Stirn. Meiner Meinung nach ist ihr Misstrauen berechtigt.

„Siehst du mich lachen? Nein! Also mache ich keinen Scherz und eine versteckte Kamera habe ich auch nicht bei mir", erwidert Dawson nach einer Weile und schnappt sich eine Wasserbombe. „Ich gebe euch die Ballons an. Dann geht es schneller.

Obwohl ich ihm immer noch nicht traue, nicke ich und suche nach Clay. Er passt sich gerade mit einem anderen Jungen den Ball zu und lacht über etwas.

Ich vermisse ihn. Sein Lachen. Seine Nähe. Seine Stimme. Alles.

„Und außerdem", lenkt Dawson meine Aufmerksamkeit wieder auf sich, „kenne ich einen Geheimausgang." Der uns direkt in die Arme des Bundestrainers führt? Ich versuche, meine Skepsis abzulegen, doch es geht nicht. Wir haben ihn gestern belogen und ausgenutzt und er möchte uns trotzdem helfen? Ich verstehe es nicht.

„Na schön", gibt Elin zu meiner Überraschung nach. „Aber wehe du vermasselst es!" Mit einem mahnenden Blick klettert sie wieder auf den Baum, sodass auch ich mich in Position bringe und mein Ziel anvisiere. Clay. Er dribbelt den Ball durch mehrere Hütchen und setzt zum Torschuss an. Gerade als er den Ball berührt, trifft ihn die erste Wasserbombe an der Schulter. Meine Wasserbombe.

„Feuer freiiii!", ruft Alica und wirft ihre Ballons Richtung Spielfeld. Ich achte nicht darauf, wen die anderen Mädels bewerfen, sondern konzentriere mich ausschließlich auf Clay. Ich lasse ihn nicht aus den Augen und versuche ihn zu treffen. Zum Glück kann ich sehr gut zielen.

Es dauert ein paar Sekunden, bis die Fußballer den Ernst der Lage begreifen und mit Beleidigungen um sich schmeißen. Immer mehr Ballons fliegen Richtung Spielfeld, sodass sie sich in die Trainerhüttchen retten. Apropos Trainer: Der grauhaarige Mann läuft wütend auf den Rasen und steuert geradewegs auf uns zu. Vielleicht wäre es schlauer gewesen, wenn wir uns um das Spielfeld verteilt hätten.

Na ja, dafür ist es nun zu spät und unseren Spaß haben wir bekommen.

„Wer sein Gesicht trifft, bekommt fünf Dollar von mir", kichert Elayna und zielt auf den Trainer. Ich tue es ihr gleich und tatsächlich ist sein Hemd binnen weniger Sekunden vollkommen durchnässt. Auch seine Schützlinge wagen sich wieder auf das Feld zurück, allerdings betrachten sie das Szenario aus sicherer Entfernung. Am liebsten würde ich Clay noch einmal abwerfen, aber er steht zu weit weg.

„Ich brauche neue Wasserbomben, Dawson!", rufe ich aufgeregt und strecke meine Hände aus. So viel Adrenalin wie gerade meinen Körper durchflutet, bin ich gar nicht gewohnt.

„Wir haben keine mehr", erwidert Dawson trocken, bis er realisiert, was er da gerade überhaupt gesagt hat. Sofort schreit Elin „Rückzug!" und springt von dem Baum. Ich stoße mich ebenfalls von meinem Ast ab und lande unsanft auf dem Boden. Die anderen Mädchen hasten bereits Dawson hinterher, sodass ich mich bemühe, Anschluss zu finden.

Jetzt gerade verfluche ich mich dafür, die Entschuldigungen für den Sportunterricht gefälscht zu haben. Ein bisschen mehr Kondition und Schnelligkeit hätten mir sicherlich nicht geschadet. Vor allem nicht in meiner momentanen Situation.

„Komm schon, Löckchen! Beeil dich!", ruft mir Elin über die Schulter zu, ehe sie etwas hinter mir fokussiert. Da sich ihre Augen panisch weiten, drehe ich mich im Lauf um und stelle schockiert fest, dass uns die Fußballer inklusive Trainer folgen. „Shit, shit, shit!", fluche ich und beschleunige meine Schritte. Es wird nicht mehr lange dauern, bis sie mich eingeholt haben.

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