Der Inhalt meines Kopfes wurde komplett herumgewirbelt und ich wusste nicht einmal mehr, wo oben und wo unten war.
Ich stand hier, beziehungsweise lehnte so halb an der Wand, und war baff. Einfach nur baff.
Ich blinzelte nicht, denn irgendwie wollte es nicht in mein Hirn reingehen, wer hier vor mir stand.
Träumte ich? Irgendwer musste mich mal bitte kneifen!
„Hi", sagte ich und versuchte, nicht allzu böse zu schauen. Ich schluckte und richtete mich ein Stück auf, damit ich nicht mehr wie so ein nasser Sack halb gegen die Wand gelehnt da stand.
Damit ich mir ein wenig von meiner Würde zurückholte.
Man musste mir ja nicht ansehen, wie durcheinander gewirbelt es gerade in meinem Kopf aussah.
Pokerface aufsetzen. So wie immer eben.
„Hey..."
Ich kniff die Augen zusammen und biss die Zähne aufeinander. Mein Herz klopfte wie verrückt und mein Mund wurde ganz trocken.
„Was willst du?", fragte ich und blickte ihm direkt in die Augen.
Wut brodelte in mir auf.
Eine lodernde Wut, die meine komplette Vernunft gerade zu Schutt und Asche brannte.
Mein Atem zitterte ein wenig, als ich tief Luft holte.
„Was willst du hier?", knurrte ich noch einmal, als ich nicht sofort eine Antwort bekam.
„Hörst du mir zu, wenn ich mit dir rede? Bitte?"
Ich zog eine Augenbraue hoch.
„Meinst du das ernst?"
„Ja."
Ein Seufzer folgte.
Ich schnaubte als Antwort nur.
Er fuhr sich durch seine Haare und sah mich bittend an.
„Nein, ich werde dir sicher nicht zuhören, du kannst gleich wieder gehen, da drüben ist die Treppe", schnappte ich, deutete hinter mich Richtung Treppe und wollte mich an ihm vorbei zur Wohnungstür schieben.
Er stellte sich mir demonstrativ in den Weg. Mein Blick verdunkelte sich und meine Augenbrauen zogen sich zusammen.
„Provozier mich nicht, sonst rufe ich die Polizei", drohte ich ihm und meinte das auch ernst. Er bewegte sich keinen Millimeter.
„Das kommt bestimmt gut in den Medien, wenn Niall Horan von der Polizei in einem Wohnhaus abgeholt wird. Die Paparazzi freuen sich sicher."
„Jetzt mach mal halblang, Sam", fuhr er mich leicht an und wenn Blicke töten könnten, läge er jetzt eindeutig mucksmäuschenstill auf dem Boden.
„Worüber willst du mit mir denn reden?"
Natürlich wusste ich es, natürlich tat ich das. Es gab nur eins, worüber er reden wollte.
„Darüber, dass mein Exfreund dieses billige Model geküsst hat und wer weiß was sonst noch alles auf der Party mit den Engelchen gemacht hat, nachdem er mir verboten hat, dorthin mitzukommen?"
Meine Stimme war so gehässig, wie ich sie selbst noch nie gehört hatte. Ich sah Niall die ganze Zeit mit zusammengekniffenen, blitzenden Augen an.
Er zuckte nicht einmal mit der Wimper.
„Er hat nicht-"
„Oh bitte!", unterbrach ich ihn und lachte einmal hart auf. „Was willst du sagen? Er hat sie nicht geküsst? Oder er hat mir nicht verboten, mitzukommen? Also ich weiß ganz genau, was ich da in Instagram gesehen habe, und ich weiß auch ganz genau, wie du mich angeschaut hast, nachdem Harry meinte, ich soll besser nicht mitkommen! Also versuch hier nicht, irgendwelche Tatsachen so lange zu verdrehen, bis ich nicht mehr weiß, was stimmt und was nicht stimmt!"

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Heartdance
أدب الهواة~ ღ Das 3. Buch der Hearts-Trilogie. ღ ~ Er war es, der meinem Leben wieder einen Sinn gegeben hatte. Er hatte mir gezeigt, dass es sich lohnte, dass man für etwas kämpfte. Für etwas kämpfte, das einen beinahe umbrachte, aber es war es wert. Er war...