Mein Herz klopfte wie verrückt. Ich versuchte, den riesigen Kloß in meinem Hals, der schon wieder aufgetaucht war, runterzuschlucken, aber er bewegte sich keinen Millimeter. Genauso wie die Angst vor diesem Gespräch.
Naja, Angst war es nicht, es war eher.... ich konnte es nicht in Worte fassen, was es war. Hier stand gerade zu viel auf dem Spiel, und ich hatte Angst, dass ich das Hotelzimmer weinend und alleine verlassen würde.
Davor hatte ich Angst, nicht vor dem Gespräch selber.
Ich wollte nicht schon wieder verletzt werden.
Wieso machte er eigentlich nicht die Tür auf?!
Mir fiel jetzt gerade auf, dass sich noch nichts getan hatte.
Ich klopfte noch einmal, diesmal aber fester. Trotzdem aber immer noch leise genug, um die Bewohner der umliegenden Zimmer nicht zu wecken – sprich: die anderen Jungs höchstwahrscheinlich.
Ich runzelte die Stirn und spitzte die Ohren. Ich meinte, ein paar Geräusche hören zu können, aber vielleicht kamen sie auch woanders her und nicht aus Harrys Zimmer.
Die Tür blieb weiterhin verschlossen vor mir.
Hm, also so hatte ich mir das ehrlich gesagt ja nicht vorgestellt.
Ich verschränkte die Arme vor der Brust und überlegte. Ja schön, was machte ich jetzt?
Ich klopfte noch einmal, diesmal mit beiden Fäusten gleichzeitig.
„Harry", rief ich dazu noch leise. „Mach bitte auf, ich bin's."
Ich wusste, dass ich meinen Namen nicht dazu sagen musste. Wenn er meine Stimme hörte, wusste er sofort, wer hier vor der Tür stand und so einen Aufstand veranstaltete.
Hah, ja, WENN er meine Stimme hörte.
Nur gerade sah es irgendwie nicht so aus, als würde er sie hören.
„Das kann doch wohl nicht wahr sein", murmelte ich verwirrt.
Schlief er etwa wie ein Stein und hörte mich nicht?! Das konnte echt nicht wahr sein! Ich hatte schon oft genug neben ihm geschlafen, deswegen war es mir neu, dass er so einen unglaublich tiefen Schlaf hatte, aus dem man ihn partout nicht reißen konnte!
Ich stöhnte grummelnd auf und kramte in meinem Oberstübchen nach einer Idee. Mir fiel allerdings nichts ein.
Anrufen brauchte ich ihn nicht, er war nicht erreichbar, denn er hatte sein Handy nachts immer auf Flugmodus. Das wusste ich.
„Sam?"
Ich drehte mich um und sah Paul, der am anderen Ende des Ganges wieder aufgetaucht war. Er kam mit schnellen Schritten auf mich zu und sah mich verwirrt an.
„Wieso bist du denn immer noch hier?"
„Weil der Vollpfosten die Tür nicht aufmacht."
Paul öffnete seinen Mund, aber er kam nicht dazu, das zu sagen, was er mir mitteilen wollte – denn die Tür öffnete sich.
Allerdings nicht die Tür vor meiner Nase, sondern die Tür hinter mir, sprich die Tür, die sich genau gegenüber von Harrys befand.
Und heraus schaute ein ziemlich verschlafener Niall in einem weißen Tanktop und einer grauen Jogginghose. Er fuhr sich durch seine zerstrubbelten blonden Haare und kniff verpennt die Augen zusammen.
„Sam..?! Was machst du denn hier?", fragte er lahm und strich sich mit den Händen einmal übers Gesicht, um wach zu werden.
„Hi Niall. Was mache ich hier wohl. Ich wollte die Geschenke vom Weihnachtsmann abholen."

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Heartdance
Fanfiction~ ღ Das 3. Buch der Hearts-Trilogie. ღ ~ Er war es, der meinem Leben wieder einen Sinn gegeben hatte. Er hatte mir gezeigt, dass es sich lohnte, dass man für etwas kämpfte. Für etwas kämpfte, das einen beinahe umbrachte, aber es war es wert. Er war...