„Jana?"
Ich lief den Gang entlang in Richtung Gästezimmer Nummer zwei, wo sie heute Nacht genächtigt hatte.
Keine Antwort.
„Jaaniiiii!"
„Jaaaaanaaaa!"
„Ey, Alde!"
Ich öffnete die Tür und entdeckte sie auf dem kleinen Bett sitzend. Sie saß im Schneidersitz mit dem Rücken zu mir da. Ich ging um das Bett herum (das Zimmer war so klein, dass ich mir natürlich erst einmal das Schienbein an der Bettkante anhaute. Aua.)
Sie starrte vor sich aufs Bett. Dort lagen nämlich ihr Handy und genau daneben der aufgeklappte Zettel von Luke.
Ich wartete darauf, dass sie mich ansah, aber das tat sie nicht. Sie starrte, ohne zu blinzeln – ... ich schätze mal genau in die Mitte zwischen Handy und Zettel auf die Bettdecke. Außerdem kaute sie gerade an ihrem Daumennagel.
„Jana Ferroni."
Immer noch nichts.
„Jana."
„Ich traue mich nicht."
„Was?"
Ich sah sie immer noch an und endlich hob sie den Blick. Sie zog eine Grimasse.
„Ich traue mich einfach nicht", wiederholte sie und legte den Kopf in den Nacken. Sie grummelte niedergeschlagen. „Ich habe vielleicht eine große Klappe, aber ich bin trotzdem ein Schisser."
„Ich weiß."
„Das nützt mir auch nichts."
„Auch das weiß ich."
„Man, Sam!" Sie sah mich verzweifelt an. „Was mache ich denn jetzt?!"
„Ja, was wohl?" Mein Blick war ein wenig irritiert. „Ihm schreiben, was denn sonst?"
„Aber was soll ich schreiben? Und soll ich noch warten?"
Ich hob abwehrend die Hände.
„Ich spiele jetzt hier sicher nicht Date-Doktor. Oder Amor. Das kannst du alles schön alleine machen, Hasi. Du bist alt genug und ich werde den Teufel tun und dazwischenfunken. Ich habe gerade mal meine eigene Beziehung zum Laufen gebracht und das war schwer genug, wie du sehr genau weißt, deswegen sollte ich wirklich nicht versuchen, anderen zu helfen. Ich bin nicht Amor."
Ich zwinkerte ihr zu und verließ dann ihr Zimmer. Ich schloss die Tür leise hinter mir und ging zurück in die Küche.
„Ja, genau, nächstes Wochenende ist dann das zweite Stars4Hope-Event in London und das Wochenende drauf dann-", sagte Harry gerade und brach aber mitten im Satz ab, als ich die Küche betrat.
„Und??", fragten er und Papa gleichzeitig.
Grinsend ließ ich mich neben Harry sinken und strich nebenbei mit der Hand durch seine Haare.
„Sie hat ihm noch nicht geschrieben."
„Wieso das denn?"
„Jetzt wirklich?"
„Lass mich raten, sie traut sich nicht", riet Papa und ich nickte als Antwort.
„Okay, kann ich irgendwie verstehen. Einen Rockstar anschreiben, ist wahrscheinlich nicht die einfachste Aufgabe", fügte er dann schulterzuckend hinzu und grinste schief.
„Naja, sie wird das Kind schon schaukeln", meinte Harry, „wir reden hier immerhin von Jana."
„Mal sehen, mal sehen", sagte ich nur. „Sag mal, Papa, wann müsst ihr eigentlich zum Flughafen?"
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Heartdance
Fanfic~ ღ Das 3. Buch der Hearts-Trilogie. ღ ~ Er war es, der meinem Leben wieder einen Sinn gegeben hatte. Er hatte mir gezeigt, dass es sich lohnte, dass man für etwas kämpfte. Für etwas kämpfte, das einen beinahe umbrachte, aber es war es wert. Er war...