„Falls du reinkommst?!", echote Perrie. „Zweifelst du etwa an mir?!"
Empört sah sie mich an. Ihre blauen Augen strahlten mir blitzend entgegen. Ich liebte blaue Augen echt. ...aber grüne noch mehr. Besonders ein bestimmtes Grün...
„Nein, nicht an dir, eher an meinem Schicksal...", murmelte ich und traute mich beinahe gar nicht, es auszusprechen. Nicht dass ich mein Schicksal damit noch auf dumme Gedanken brachte.
Langsam kannte ich mein Schicksal nämlich echt bestens. Was es so drauf hatte und so weiter. Und manchmal hegte ich einen ganz schön riesigen Groll gegen es.
...sehr oft. Nicht nur manchmal.
Wehe, es würde sich heute wieder irgendeinen Kinderquatsch ausdenken und mich an der Nase herumführen!
„Das wird echt ziemlich knapp... Das Konzert geht um sechs los und Jana landet erst um fünf..."
Perrie sah auf ihre goldene Armbanduhr und blies die Luft langsam aus ihren aufgeblähten Backen. Ihre blauen Augen trafen auf meine, aber sie sah schnell wieder weg, als die Verzweiflung und Unruhe in meinen sah.
Mein Blick war ebenso rastlos wie ihrer.
Ich knetete meine Hände nervös in meinem Schoß und wäre am liebsten aus dem Auto gesprungen und zur O2-Arena gelaufen. — Was natürlich total dämlich war, weil ich dann wahrscheinlich später ankommen würde als wenn ich auf Jana wartete und wir mit Eric hinfuhren. Wenigstens einmal in meinem Leben musste ich mich mal in Geduld üben. Half alles nichts.
Perries iPhone vibrierte in ihren Händen und sie hob ab.
„Eric?", sagte sie und biss sich auf die Unterlippe, während sie mich anstarrte.
„Okay. ... Ja. ... Sie hat eh kein Gepäck, weil sie heute Abend wieder nach Hause fliegt. ... Ne, dann kommt sie gleich aus dem Sicherheitsbereich als Allererste, wenn der Flieger gelandet ist. Sie ist sicher diejenige, die in einem Affentempo rausrennen wird. Du kannst sie also gar nicht verfehlen oder verpassen. ... Okay."
Sie legte auf.
„Er hat jetzt nur noch eine halbe Stunde Verspätung. Also der Pilot hat ganz schön einen Zahn zugelegt. Das Problem ist aber..." Sie stockte. „Da vorne zieht ein Gewitter auf und der Wind weht so stark, dass sie sich nicht sicher sind, ob die Maschine landen kann. Mann, wieso hätte sie nicht beim City-Flughafen landen können, der ist direkt neben der O2-Arena!", stöhnte sie und fuhr sich wieder mit der Hand über ihren Pferdeschwanz.
Ich kannte mich ehrlich gesagt kein bisschen aus, wo die Flughäfen und die O2-Arena in London lagen. Aber wenn Perrie das sagte, dann würde das so schon stimmen. Viel bekam ich gerade echt nicht über die Lippen. Meine Gehirnwindungen waren total verknotet, weil ich nicht wusste, was jetzt überhaupt los war. Ich war mal wieder hoffnungslos überfordert.
Aber erst einmal saßen wir ja hier noch in diesem vermaledeiten Auto fest.
„Oh nein, echt...?"
„Ja", antwortete Perrie. „Heathrow ist am anderen Ende von London, sogar noch viel mehr außerhalb der Stadt. Und die O2-Arena ist im Osten. Wir brauchen mindestens eine Stunde, bis wir dort sind."
Mein Magen sackte bis in die Kelleretage und ich starrte aus dem Auto.
Okay, nicht die Nerven verlieren, Sam.
Perrie drückte jetzt wieder ihr Handy ans Ohr, aber legte nach wenigen Sekunden schon wieder auf und schüttelte den Kopf.
„Zayns Handy ist immer noch aus", informierte sie mich. „Vor den Konzerten sind sie nie erreichbar, das ist immer so."
DU LIEST GERADE
Heartdance
Fanfiction~ ღ Das 3. Buch der Hearts-Trilogie. ღ ~ Er war es, der meinem Leben wieder einen Sinn gegeben hatte. Er hatte mir gezeigt, dass es sich lohnte, dass man für etwas kämpfte. Für etwas kämpfte, das einen beinahe umbrachte, aber es war es wert. Er war...