#76 - Am Zug

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Irgendwie war es schon krass, dass wir genau genommen erst wenige Wochen zusammen waren. Oder eher: uns kannten. Wie viele Tage oder Wochen wir jetzt wirklich ein Paar gewesen sind, konnte ich nicht wirklich sagen.

Fast hätte ich laut gegrunzt (was mir sicher lustige Blicke von Jana und Perrie eingebracht hätte).

Schon ein wenig seltsam, wie das hier alles lief...

Ich starrte aus dem Fenster, während wir durch den Londoner Verkehr in waghalsigem Tempo düsten, und dachte über mein Leben nach.

So richtig über mein Leben.

Ich verglich es mit meiner Situation von vor einem Jahr. Dachte an jetzt.

Dachte an vor zwei Monaten. Dachte an die Zukunft.

Was mir ein wenig Angst machte, weil ich keine Ahnung hatte, was mich erwarten würde.

Wer mich begleiten würde.

Wen ich verlieren würde.

Eins wusste ich allerdings: Ich hatte die beste Familie der Welt. Sie waren immer für mich da, auch wenn uns hunderte oder sogar tausende Kilometer trennten.

Ich war mir Janas Anwesenheit hier neben mir durchaus bewusst. Nicht jeder konnte sich so glücklich schätzen wie ich.

Die Familie war einer der wichtigsten Bestandteile eines menschlichen Lebens.

Aber die Liebe.. - ja, die Liebe war auch mehr als wichtig... und da stand gerade einiges bei mir sehr auf der Kippe.

Meine Gedanken schweiften von meinen Ängsten und Grübeleien ab und ich dachte an seine Augen. Seine grünen Augen, die ich so sehr liebte. In ihnen konnte man die Tiefe sehen. Die Tiefe seines Charakters, die Tiefe seiner Seele - und die Tiefe seiner Liebe.

Wir mussten uns einfach nur zusammenraufen und dann hatte sich der Fall. Wir waren beide ein wenig durchgedreht in den letzten Tagen.

Okay, es blieb unverzeihlich, was da für ein Bild mit Cara Delevingne entstanden war, aber das musste ich mir von ihm erklären lassen. Ich musste mir in Ruhe erklären lassen, wie es dazu gekommen war und wie er dazu stand.

...Himmel, was war ich heute so vernünftig?!

Es war, als hätte ich mir heute beim Tanzen die ganze Verrücktheit aus dem Körper geschwitzt.

Zuvor war ich noch durchgedreht und kurz davor gewesen, dass man mich in die Klapse einweisen konnte - aber jetzt? Jetzt konnte ich klar entscheiden, was ich tun wollte, und einfach geradeaus denken, ohne über irgendeinen Stein zu stolpern.

Oder Perries Anwesenheit tat mir ebenfalls gut.

Die Anwesenheit eines Mädchens, die eine funktionierende Beziehung mit einem One Direction-Mitglied führte.

Ich hatte mich wohl zu sehr von Danielle beeinflussen lassen. - Nein, das war falsch. Sie hatte mich keinerlei beeinflusst! Wenn, dann hatte sie mich nur positiv beeinflusst und mir gesagt, dass ich nicht aufgeben sollte und dass das nicht so ablaufen sollte wie bei ihr und Liam.

Aber... Ich hatte nur die ganze Zeit sie und Liam vor Augen gehabt. Das war das Problem.

Die Tatsache, dass die Liebe der beiden an dem Druck und der Öffentlichkeit zerbrochen war, hatte ich vor Augen gehabt. Es hatte sich in meine Netzhaut und mein Hirn eingebrannt, sodass ich an nichts mehr anderes hatte denken können. Ich war mit Scheuklappen herumgelaufen und hatte nur daran gedacht. Nur an die beiden.

Dabei war das ja totaler Quatsch!

Es gab zwei Seiten. Es gab Liam und Danielle - und es gab Perrie und Zayn.

HeartdanceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt