Ich meine, ich hatte das Ganze ja schon einmal in München auf dem One Direction-Konzert erlebt – aber ich hatte so das leise Gefühl, dass es hier noch viel lauter war. Okay, es waren viiiiel mehr Menschen hier, aber ich meine, so nach Maßstab gerechnet... – ach, egal. Die Halle explodierte fast, das wollte ich eigentlich nur damit ausdrücken.
Ich beobachtete meine fünf Schnuckis, wie sie wie kleine Kinder über die Bühne hüpften und den Spaß ihres Lebens hatten. Sie sangen ein paar alte Songs, und dann folgte natürlich You & I. Dieses Lied würde mich für immer an den Abend der BRIT Awards erinnern. Wie ich damals vor der Bühne gestanden hatte und Harry das gesungen hatte...
Niall begann und sang den ersten Teil der ersten Strophe. Liam sang den zweiten.
Ich hatte mich sofort in das Lied verliebt. Ich war ja ein Balladen-Mensch, und das war eine Ballade. Eine so wunderbare Ballade, dass es mir die Tränen in die Augen trieb.
Plötzlich machte die Musik nach der Strophe eine kurze, sehr effektive, spannungsaufbauende Pause ......und dann sang er. Seine Engelsstimme erklang.
Mein Körper saugte diesen Klang auf und er nistete sich in jeder Zelle meines Körpers ein und würde mich nie, nie wieder verlassen.
„You and I. We don't wanna be like them. We can make it 'til the end. Nothing can come between you and I."
Wer auch immer diesen Song geschrieben hatte – er traf mich direkt ins Herz. Er war anders als alle One-Direction-Songs je zuvor. Kein lauter Beat, keine mitreißenden Gitarrenriffe, nur seine Stimme und eine Gitarre.
Mehr brauchte es auch nicht.
Ich stand wie angewurzelt da und starrte Harry an, der in der absoluten Dunkelheit mit einem hellen Spot beleuchtet wurde. Seine grünen Augen starrten irgendwo gerade aus über mich hinweg in eine weite Ferne, die nur er erreichen konnte.
„Not even the god above can separate the two of us. No, nothing can come between you and I."
Ich wusste, dass ich weitergehen musste, ich musste weiterarbeiten, ich musste, aber ich konnte nicht. Ich konnte mich keinen einzigen Millimeter von der Stelle rühren. Der Song hatte mich so sehr in seinen Bann gezogen.
Er brachte mich schier um.
„Oohh you and I..."
Nachdem Harry den Refrain gesungen hatte und ein Stück von seinem Mikro nach hinten trat, kam die zweite Strophe, bei der Zayn mit seiner perfekten Stimme den ersten Teil sang, zweistimmig mit Liam.
„I figured it out. Saw the mistakes of up and down. Meet in the middle, there's always room for common ground."
Bei der ersten Strophe hatte ich überhaupt nicht auf den Text geachtet, den Niall und Liam gesungen hatten. Ich war zu sehr damit beschäftigt gewesen, weiterzuleben. Weiter zu atmen und nicht den Löffel abzugeben. Ich war damit beschäftigt gewesen, die Liebe meines Lebens anzustarren.
Jetzt hörte ich auch endlich genauer hin. Harrys Worte waren mir schon direkt ins Herz gesickert, aber das, was Zayn jetzt sang, traf mich fast noch mehr.
Ich habe es kapiert, ich habe die Fehler von diesem Auf und Ab eingesehen. Wir müssen uns in der Mitte treffen, es gibt immer Platz für einen Mittelweg.
Ich schnappte nach Luft. Meine Augen waren weit aufgerissen und es war ein Segen, dass das Tablett so leicht war, weil ich nur Sushi-Häppchen draufhatte. Champagner-Gläser hätte ich schon längst runtergeschmissen.
Ich hatte keine Kraft in den Armen. Ich hatte keine Kraft in den Beinen. Mein Hirn war der reinste Matsch.
Bei dem zweiten Teil der Strophe, den Louis sang, war ich nicht in der Lage auf den Text zu hören.

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Heartdance
Fanfiction~ ღ Das 3. Buch der Hearts-Trilogie. ღ ~ Er war es, der meinem Leben wieder einen Sinn gegeben hatte. Er hatte mir gezeigt, dass es sich lohnte, dass man für etwas kämpfte. Für etwas kämpfte, das einen beinahe umbrachte, aber es war es wert. Er war...