Ungeduldig wartete ich auf ein Taxi. Hier vor dem Flughafen herrschte natürlich wie immer ein reges Kommen und Gehen. Jeder hetzte durch die Gegend, rempelte die anderen Leute an und lief aber einfach weiter, ohne sich zu entschuldigen oder gar umzudrehen.
Ich hielt den Kopf die ganze Zeit gesenkt und versteckte mein Gesicht hinter meinen Haaren. Schon ein bisschen gruselig, dass sich die Paparazzi in München wie die Geier auf mich gestürzt hatten, und hier erkannte mich niemand?
„Ähm. Sorry..."
Okay, das hatte ich jetzt eindeutig verschrien.
Hinter mir standen ein paar Mädels, die mich wohl erkannt hatten und jetzt ein wenig ausflippten. Hä, wieso flippten sie denn aus, wenn sie mich sahen? So toll war ich jetzt auch wieder nicht...
Ich machte schnell Bilder mit ihnen, denn ein Taxifahrer war schon so gnädig gewesen und hatte neben mir gehalten. Er half mir, den Koffer in den Kofferraum zu heben, und ich nannte ihm das Hotel, in dem die Jungs momentan untergebracht waren. Er sah mich ein wenig länger an als nötig, was wohl auch bedeutete, dass er mich kannte.
Ein wenig unangenehm war mir das alles ja schon... Ich musste mich da echt erst drangewöhnen.
Nervös kaute ich auf meiner Unterlippe herum, während ich den regen Morgenverkehr New Yorks um mich herum beobachtete.
Was sollte ich jetzt eigentlich machen? Was sagte ich, wenn ich ihm gegenüber stand?
Super, Sam. Vielleicht mal überlegen, was zurechtlegen, nachdenken oder so...?
Och nö, das war nicht so mein Stil. Manchmal könnte ich mich echt selber verkloppen für meine Blödheit.
Meine Gedanken wanderten wieder zurück zum Flughafen. Die Paparazzi gingen mir nicht aus dem Kopf. Ich musste mich wirklich erst an dieses Leben im Scheinwerferlicht gewöhnen.
Auf einmal hatte ich einen riesengroßen Kloß im Hals. Ich schluckte schwer, aber er wollte nicht verschwinden. Ich kniff die Augen zusammen, aber seine Stimme wollte nicht aus meinem Kopf gehen. Ich hörte ihn. Ich wusste noch ganz genau, was er damals zu mir gesagt hatte, nachdem wir uns bei den Brits getrennt hatten. Ich wusste es noch so genau, es hatte sich in mein Herz gebrannt...
„Du hast mich wirklich zu einem besseren Menschen gemacht. Trotzdem kam es mir falsch vor, dass ich dich so einnehme. Dass du wegen mir kein richtiges Leben führen kannst. Denn wenn die Welt einmal weiß, dass du meine Freundin bist – dass du meine große Liebe bist – , wirst du keine ruhige Minute mehr haben. Du wirst nicht mehr aus dem Haus gehen können, ohne dass sich die ganze Welt über dich auslässt. Was du für eine Jeans trägst, was du für Sachen einkaufst, wo du hingehst. Du wirst dir vorkommen wie in einem Käfig. Jeder begafft dich, jeder zieht über dich her, egal wie perfekt du auch zu sein versuchst. Sie finden alle immer etwas, worüber sie sich das Maul zerreißen. Ich habe schon viele an diesem Starsein zerbrechen sehen. Wir sind bisher davon verschont geblieben, weil wir fünf uns gegenseitig auf dem Teppich halten und immer für einander da sind, aber ich könnte nicht mit mir selber weiterleben, wenn ich zuschauen müsste, wie dein wunderbares Lächeln nach und nach aus deinem Gesicht verschwindet und du keine Lebensfreude mehr ausstrahlst. Ich würde mir das niemals verzeihen, Sam. Deswegen wollte ich sehen, ob ich ohne dich leben kann. Damit du dir ein Leben aufbauen kannst und wir später irgendwann wieder zusammen kommen können. Das wäre nämlich nur eine zeitliche Trennung gewesen. Nicht für immer. Denn ich möchte mein Leben mit dir verbringen, egal ob jetzt oder erst in fünf Jahren, wenn die One Direction-Zeit für mich vorbei ist. Du bist mein Lebensinhalt, Sam."
Eine einsame Träne lief mir über die Wange.
Er hatte damals nicht gewollt, dass ich seinetwegen im Rampenlicht leben muss.
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Heartdance
Fanfiction~ ღ Das 3. Buch der Hearts-Trilogie. ღ ~ Er war es, der meinem Leben wieder einen Sinn gegeben hatte. Er hatte mir gezeigt, dass es sich lohnte, dass man für etwas kämpfte. Für etwas kämpfte, das einen beinahe umbrachte, aber es war es wert. Er war...