Prolog

2.4K 68 4
                                    

TW: Mord/Blut/Messer

Die Schulglocke läutete.

Sofort fingen meine Freunde und ich an, uns über sämtliche Themen des Wochenendes zu unterhalten:

"Ich muss leider für nächstes Wochenende absagen. James hat mich endlich nach einem Date gefragt."

Wir alle fingen an zu grinsen. Angi flirtet nun schon seit knapp 3 Monaten mit John und bis jetzt hatte er nicht einmal Interesse an Angi gezeigt.

"Das wird auch langsam mal Zeit, wir haben ihm mehr als genug Hinweise gegeben. Selbst Mike war so freundlich."

Kathi grinste mich an. Sie hatte recht. Mike und ich waren nun schon seit knapp einem Jahr zusammen und es war die perfekte Beziehung. Er weiß wie wichtig meine Freunde für mich sind, deswegen war er so freundlich und hatte mit John geredet. Ich schloss meinen Rucksack und hing ihn mir über eine Schulter. Der Rucksack rutschte an seine gewohnte Stelle, zwischen meinen Schulterblättern. Ich lief den anderen hinterher und klinkte mich wieder in das Gespräch mit ein. Chloé plante gerade die Strecke, die sie zu fahren hatte, um uns alle mitzunehmen. Wir verließen den Raum und mischten uns unter die ohrenbetäubende Menge. Siebt Klässler rannten an uns vorbei und der Abi-Jahrgang saß auf den Fensterbrettern und rauchte.

In der Ferne sah ich Lilly, die in unsere Richtung steuerte. Lilly war meine engste Freundin nach Ryna. Aber Ryna und ich waren unzertrennbar, wie Schwestern. Mir fiel nichts ein was uns hätte mehr zusammenbringen können.

Lilly war inzwischen bei uns angekommen und hackte sich bei mir unter. Sie reichte mir ihre grüne Energiedose und ich nahm einen großen Schluck. Mir war bewusst, dass die Wirkung des Energies bei mir nichts brachte, da ich so gut wie jeden Tag eine Flasche konsumierte.

"Wir müssen unbedingt in die große Halle."

Ich schaute Lilly überrascht an. Eine Strähne ihrer weißen Haare, hatte sich aus ihrer Frisur gelöst und hing ihr lose ins Gesicht.

"Alle sagen in der Halle hätte ein Massaker stattgefunden. Überall soll Blut sein. "

Wir wurden neugierig, also machten wir uns auf den Weg zur Halle. Neben mir rätselten die Anderen was passiert sein könnte. Wir hatten den Gang erreicht, der zur großen Halle führte, als wir vor einer riesigen Menschenmenge standen. Auf einmal fing mein Handy an zu vibrieren. Domenik, ein Arbeitskollege meines Vaters. Ich drückte auf den Annehm-Knopf, während wir uns durch die Schülermenge drängelten.

"Was gibt's?"

An anderem Ende probierte jemand anscheinend die richtigen Worte zu finden. Wir kämpften uns weiter durch die Menschenmenge und waren fast in der Mitte angekommen.

"Spucks einfach aus Domenik. "

Um mich herum hörte ich bestürztes Flüstern. Mir tat derjenige, den es betraf, jetzt schon leid. Er würde bestimmt wochenlang Gesprächsthema der ganzen Schule sein. Wir waren am Ende der Menschenmenge angekommen und auf dem Boden entdeckte ich Blut.

"Mara, es tut mir leid dein Vater hatte einen Unfall. Er ist tot."

Domenik sagte noch etwas, aber das bekam ich nicht mehr mit. Ich war den Blutspuren mit meinen Augen gefolgt und starrte jetzt auf den Ursprung des Blutes. An der gegenüberliegenden Wand hing eine Person. Ihre Kehle war durchgeschnitten und das Blut floss über den toten Körper, an der Wand entlang und breitete sich auf dem Boden aus. Unter der Leiche stand eine Person. Dem Anschein nach, hatte diese Person die Leiche dort positioniert. Sie hielt ein Messer in der linken Hand, an der das Blut hinunterlief.

Mir rutschte mein Handy aus der Hand und neben mir keuchten meine Freunde auf. Sie mussten wohl gerade erkannt haben wer die Leiche war. Ich fühlte wie meine Beine nachgaben und ich sah das Massaker aus einem anderen Blickwinkel. Nun konnte ich die Personen besser erkennen die dort vor mir standen.

Meine Mutter und Mike.

Von irgendwoher kam ein ohrenbetäubender Schrei, der sich anhörte als würde der Person das Herz herausgerissen werden. Die anderen redeten auf mich ein, doch ich fühlte mich wie unter Wasser. In meinen Ohren rauschte es und durch meinen Kopf spukten immer wieder dieselben Worte.

Nach einer Weile bekam ich mit, dass ich die Person war, die Schrie. Die Bezeichnung das mir das Herz herausgerissen wurde, stimmte. Die anderen redeten weiter auf mich ein, aber ich verstand sie immer noch nicht. Ich hörte nur weiter meiner inneren Stimme zu, dir mir sagte das gerade mein Leben zerstört wurde.

Schließlich hatte die Liebe meines Lebens gerade meine Mutter wie ein Tier ausbluten lassen und mein Dad war bei einem Autounfall gestorben. Ich hatte nur noch meinen Bruder , wenn Mike ihn nicht auch noch umgebracht hatte. Aber die eigentliche Frage war, ob es einen Unterschied machen würde.

Machte ein Kind einen Unterschied, wenn man innerlich starb?

The person you createdWo Geschichten leben. Entdecke jetzt