Mara:
Ich ging die einzelnen Fragen durch. Ein Ankreuztest. Ich wollte mich nicht beschweren, aber hätte ich das vorher gewusst, hätte ich nicht bis spät in die Nacht, probiert alles zu bis ins kleinste auswendig zu lernen. Für den Test hatten wir eine Stunde bekommen, doch schon nach 20 Minuten setzte ich das letzte Kreuz und legte den Stift neben dem Stapel Papier. Ich nahm mir meine Wasserflasche von der Ecke des Tisches und schraubte den Deckel ab. Die Flüssigkeit war eine angenehme Abwechslung zu meinem trockenen Mund und auch die geänderte Haltung meiner Hand, zog ein wohliges Gefühl nach sich. Nachdem ich die Flasche abgesetzt und den Deckel wieder fest hinauf geschraubt hatte, suchte ich nach der Uhr im Raum. Sie prangte majestätisch hinter dem Lehrerpult, gut für alle Schüler sichtbar. Den Platz des Lehrers zierten verschiedene Blätter, wahrscheinlich weitere Prüfungen, die dieser kontrollieren musste, jedoch war der Stuhl leer. Unsere Aufsichtsperson ging im Moment durch die Reihen, probierte das Abschreiben von einander zu unterbinden und Fragen zu beantworten, die eigentlich während der Arbeitszeit verboten waren. Die Zeiger der Uhr zeigten mir die restlichen Minuten der Arbeitszeit an, die noch ganze 40 Minuten betrug. Ich schloss kurz die Augen um meine Gedanken zu ordnen und meine Augen von dem beißenden Licht der Lampen zu schützen. Nach einem kurzen Moment, in dem sich mein Kopf wie nicht existent anfühlte. Als sich meine Augen entspannt hatten, ging ich die Fragen noch einmal in Ruhe durch. Das Papier war rau unter meinen Fingerspitzen. Sorgsam und entspannt ging ich Frage für Frage erneut durch, während die Anderen im Raum langsam in Panik und Zeitdruck fielen. Die Zeiger bewegten sich weiter in Richtung voller Stunde. 10 Minuten. Ich guckte mich im Raum und beobachte die Anderen. Einzelne Schüler waren dabei ihre Aufgaben ebenfalls noch einmal durchzugehen, während andere mit gestressten Blicken von der Uhr zurück zu ihren Blatt, um dann noch schnell die letzten Kreuze zu setzen. Die Klingel fing an ihre schrillen Töne von sich zu geben. Dies war mein Zeichen. Ich den Stapel Blätter vor mir, übergab diese dem anwesenden Lehrer und packte dann meine Sachen zurück in den Rucksack. Ich nahm mir meinen Rucksack und machte mich auf den Weg zum Ausgang. Ich drückte die Tür auf und trat in den Flur. Durch die Fenster an der gegenüberliegenden Seite scheinten die Strahlen der Mittagssonne, die mich blendeten während ich die Treppen hinunter lief. Der Wind peitschte mir in mein Gesicht, während ich mich auf den Weg zu den Parkplätzen unserer provisorischen Schule machte. Nachdem unser eigentliches Gebäude sich nach einem Chemieunfall fast in Schutt und Asche verwandelt hatte, sind die Prüfungen in dieses Gebäude verlegt worden. Der Rest sollte zu Hause nach geholt werden. Ich überquerte die Straße, um zum abgelegeneren Parkplatz zu kommen, wo ich mein Motorrad abgestellt hatte. An diesem angekommen, holte ich die Schlüssel aus meinen Rucksack und ging weiter zu meinen Motorrad. Die Sonne war inzwischen hinter Wolken verschwunden, sodass das glänzende rot meiner Aprilia schon von weitem zu erkennen war. Angekommen stellte ich meinen Rucksack an eines der Räder und holte eine kleine Schachtel aus meiner Jackentasche, mit samt dem Feuerzeug. Kaum hatte ich die Zigarette angezündet und hatte den ersten Zug genommen, breitete sich das Nikotin in meinem Körper aus und die Aufregung und das Herzklopfen nahm ab. Nach drei weiteren Zügen hatte sich mein Körper vollständig beruhigt. So sehr das auch die Diskussion die ich führen würde, falls Ryna rausfand dass ich geraucht hatte, nichts ausmachte. Ich hatte die Zigarette fast bis auf den Filter hinuntergeraucht, als Julia und ein paar Freunde von ihr, den Parkplatz betraten. Neben Julia lief ein Junge, der sieh bewundert ansah, während Julia ihm keine Beachtung schenkte. Sie unterhielt sich mit einer ihrer Freundin, die an ihrer anderen Seite lief, bis diese Julia auf mich aufmerksam machte. Das gehässige Lächeln von Julia konnte ich bis hier sehen und ich steckte mir die nächste Zigarette an, da ich mir sicher war das dies wieder in einer Stresssituationen enden würde. Als die Gruppe bei mir angekommen war, stellten sie sich in einem Halbkreis, alle hinter Julia. Wie die Lemminge, war mein erster Gedanke und mein zweiter, keiner würde sich trauen hier alleine zu stehen. Ich nahm noch einen Zug und schenkte der Gruppe mein schönstes Lächeln.
"Julia, was eine Überraschung. Ich wusste gar nicht das du alleine zur Schule fährst. Ich dachte immer dein Daddy fährt dich extra mit dem Porsche, um sicher zu gehen das ja der rote Teppich für seine verwöhnte Prinzessin ausgerollt wird."
Umso mehr ich redete, umso hasserfüllter wurde ihr Blick.
"Tatsächlich bringt mich mein Freund nach Hause."
Sie schenkte dem Jungen neben ihr einen kurzen Bick und richtete ihre Aufmerksamkeit dann wieder auf mich. Ich nahm einen weiteren Zug. Als Julia die Zigarette sah, die ich nicht gerade unauffällig die Zeit über in der Hand gehalten hatte, glaubte ich zu sehen wie ihre Nase noch ein Stücken höher ging.
"Ich wusste gar nicht das du rauchst. Weiss das Xav, denn als wir zusammen waren hat er es gehasst wenn ich eine Zigarette auch nur angefasst habe."
Ich hielt den Drang, sie direkt vor ihren Freunden zu erwürgen zurück und blieb weiter hin ruhig.
"Siehst du Julia, dass ist ein weiterer Unterscheid zwischen uns beiden, ich lasse mir von niemanden etwas verbieten. Und um auf deine Frage zurück zukommen, selbstverständlich weiß Xav das ich ab und zu rauche. Schließlich tu ich dies nicht heimlich und er muss zu Hause nur aus dem Fenster gucken oder er könnte es riechen wenn wir gemeinsam am Abend essen."
Ich nahm einen letzten Zug und trat dann die Zigarette aus, während Julia meinen Satz erneut kommentierte.
"Wie soll er es den riechen, wenn er dann nach Hause fährt?"
Jetzt war es mein Lächeln welches größer und breiter wurde.
"Ach hat er dir dass gar nicht erzählt? Xav wohnt bei uns. Also ergo ist er schon zu Hause."
Während Julia das Gesicht entglitt, holte ich meinen Schlüssel heraus und setzte meinen Helm auf. Und nur um meine persönlichen Seelenfrieden zu bekommen, setzte ich noch einen drauf.
"Weißt du Julia, vielleicht mochte dich Xav sowohl mit als auch ohne Zigaretten nicht und wie du schon erwähnt hattest, ihr wart zusammen. Vergangenheit. Es ist vorbei. Also tu dir selbst den Gefallen und akzeptiere es und hör auch auf arme Typen zu missbrauchen, die sich einbilden sie wären dir etwas wert."
Ohne noch ihre Antwort abzuwarten, fuhrt ich einfach los und machte mich auf den Weg nach Hause.
Next:)
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The person you created
Romance~Textausschnitt~ "Komm zu mir zurück!" Ich schrie durch das ganze Krankenzimmer. "Du hast mir versprochen mich niemals zu verlassen" Heiße Tränen liefen über mein Gesicht. "Du elender Bastard, Du hast versprochen du bist nicht wie er." Ich schlug m...