Mara:
Ich musste hier weg, nur wie? Ich war durch den Rettungswagen hergekommen, ich konnte ja schlecht damit nach Hause fahren. Ich stand eine Weile unschlüssig rum, bis mir ein Mädchen ins Auge fiel. Sie stand an einem Motorrad und hielt die Schlüssel in der Hand. Ihres war es aber nicht und sie sah auch nicht so aus als ob sie es interessierte wem es gehörte. Ich lief auf sie zu. Erst als ich direkt vor ihr stand, schaute sie von ihrem Handy auf.
"Was?"
Sie schenkte mir einen genervten Blick.
"Wie viel willst du für das Motorrad?"
Sie guckte mich an, als wäre ich gerade aus der Geschlossenen ausgebrochen, schien aber trotzdem nach einem Preis zu suchen.
"8000."
Der Preis war zwar zu hoch angesetzt, aber ich musste hier weg. Sie gab mir mit riesiger Skepsis ihr PayPal und ich überwies ihr das Geld. Kaum war das Geld angekommen, gab sie mir die Schlüssel und ich saß auf dem Motorrad.
Umso weiter ich von dem Krankenhaus wegkam, umso leichter fiel es mir zu atmen. Ich ignorierte alle Ampeln und Verkehrsregeln und gab Vollgas. Meine Hände fühlte ich nicht mehr, da ich keine Handschuhe trug. Genauso wenig wie andere Schutzkleidung. Der Himmel war zwar immer noch von Sternen übersäht, aber am Horizont konnte man erste rote Strahlen erkennen. Auf einer geraden Streck, probierte ein Auto mich zu überholen. Ich fuhr schon 140 km/h. Was der Fahrer verbrochen hatte, wollte ich gar nicht wissen. Um einen möglichen Unfall zu verhindern, ging ich vom Gas. Das Auto fuhr vorbei und bremste dann ab. Ein lautes Quietschen war zu hören, als das Auto sich quer auf die Straße stellte und ich eine Vollbremsung einlegte. Aber durch den Schock war ich nicht schnell genug und landete trotzdem auf dem Dach. Ich sah im wahrsten Sinne Sterne. Sie funkelten am Himmel über mir und ich dachte an die beiden Sterne von vorhin.
Entweder Beide oder keiner.
~
Ich wachte mit fürchterlichen Kopfschmerzen auf. Als ich die Augen öffnete erwartete ich helles, beißendes Licht, aber ich sah nichts. Alles war schwarz und ich dachte kurz ich wäre tot. Aber mein schmerzender Kopf bewies mir das Gegenteil. Genauso wie das Bett auf dem ich lag. Ich richtete mich langsam auf und probierte meinen schmerzenden Körper zu ignorieren. Langsam gewöhnten sich meine Augen an die Dunkelheit und ich kannte schwache Umrisse von verschiedenen Dingen. Ich konnte ein Regal ausmachen und auch eine Art Dusche. Aber das interessanteste war die Tür. Vorsichtig richtete ich mich auf und machte mich auf den Weg. Jeder Schritt schmerzte, aber ich ging weiter. Auch wenn ich nichts anderes erwartete, war die Tür verschlossen und ich fluchte innerlich. Da ich immer noch nicht viel sehen konnte, ging ich das Zimmer an den Wänden entlang. Vielleicht fand ich ja eine Art Fenster.
Ich ging das Zimmer mehrfach ab, fand aber keinen weiteren Ausgang. Es gab nur die Tür, die fest verschlossen war. Als ich nichts weiter machen konnte, legte ich mich wieder auf das Bett. Ich zerbrach mir den Kopf darüber warum ich hier war, wer wollte das ich hier war und wer die Person war die dieses beschissene Auto gefahren hatte. Auch wenn ich nicht gerade langsam gefahren bin, kann der Fahrer sich auf mehr als ein paar gebrochene Knochen einstellen. Ich dachte über alles Mögliche nach, nur Xav sperrte ich in die letzte Ecke meiner Gedanken. Und so wie immer, knallte ich geistlich eine Tür zu, nahm den Schlüssel und schmiss ihn ganz weit weg. Für mich war das Selbsterhaltung. Nachdem ich lange über verschiedenes nachdachte, fielen mir irgendwann die Augen zu und ich fiel in einen unruhigen Schlaf.
~
Ich schlug die Augen auf und kniff sie gleich wieder zusammen. Jemand hatte in dem dunklen Raum eine Lampe angemacht, die in den Augen brannte. Als sich meine Augen an das Licht gewöhnt hatten, setzte ich mich auf. Ich hätte am liebsten geschrien, aber die Befriedigung wollte ich der Person im Raum nicht geben. In einer Ecke saß Mike.
Mir fiel es wie Schuppen von den Augen.
"Du warst der Fahrer."
Er nickte.
"Dir gings nie um Xav. Er war gar nicht das Ziel."
"Schlaues Mädchen."
"Warum dann? Warum der ganze Aufwand. Du hättest mich irgendwo mitnehmen können."
Er fuhr sich durch die Haare.
"Ich mag es nicht, wenn man mein Mädchen vögelt."
Mir wurde übel und die Wut stieg in mir auf.
"Ich bin nicht dein Mädchen."
Es kostete mich meine letzte Kraft, ihm nicht den Hals umzudrehen.
Mike lächelte und stand auf. In seiner Hand war ein Glas, das er auf den Tisch neben mir stellte. Daneben legte er eine Tablette.
"Das ist gegen die Schmerzen. Und auch wenn du nicht mein Mädchen bist, du gehörst jetzt mir."
Ich starrte ihn an. Er war noch kranker im Kopf geworden.
"Sie werden mich suchen kommen. Meine Familie."
Mike lächelte erneut.
"Niemand wird dich suchen kommen. Dafür habe ich gesorgt."
Damit verschwand er aus dem Raum und schloss die Tür hinter sich zu. Ich blieb alleine in dem Raum und hoffte inständig das ich eine innere Blutung hatte, an der ich in wenigen Stunden sterben würde.
Xav:
Sprachlos starrte ich auf den Brief, den mir der Pfleger in die Hand gedrückt hatte. Ich konnte nicht fassen, was dastand.
"Und was steht drin?"
Mein bester Freund hatte sich direkt auf den Weg hierher gemacht als er erfahren hatte, dass ich im Krankenhaus lag.
"Sie ist weg. Anscheinend mach ich zu viel Drama. Ach und ich soll mich von ihrer Familie fernhalten."
Bennies Gesichtszüge entglitten und er war anscheinend genauso sprachlos wie ich. Nach einer Weile fand er seine Sprache wieder.
"Und jetzt?"
Ich zuckte mit den Schultern.
Jetzt komm ich hier so schnell wie möglich wieder raus und dann machen wir Urlaub. Ganz weit weg.
Ein bisschen müsst ihr doch leiden.
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The person you created
Roman d'amour~Textausschnitt~ "Komm zu mir zurück!" Ich schrie durch das ganze Krankenzimmer. "Du hast mir versprochen mich niemals zu verlassen" Heiße Tränen liefen über mein Gesicht. "Du elender Bastard, Du hast versprochen du bist nicht wie er." Ich schlug m...