Kapitel 22

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Xav:

Marc und ich liefen den Mädchen hinterher in den Raum. Er war durch das Sonnenlicht, das durch die vielen Fenster, perfekt beleuchtet und war voll mit Zeichensachen. Ein Schrank und ein Tisch waren an der gegenüberliegenden Wand platziert. Der Rest war mit Staffelei und Leinwänden vollgestellt. Auch Farbtuben und Pinsel lagen quer auf dem Tisch und auf den Staffeleien. Man konnte an den verschiedenen Gemälden sehen, dass derjenige der diese zeichnete, viel Talent besaß. Ryna zog Mara weiter in den Raum, zum Schrank. Sie öffnete diesen und holte eine Violine heraus. Diese drückte sie Mara in die Hand und stellte sie, samt Violine, in die Mitte des Raums. Ryna selbst stellte sich vor eine der Leinwände.

"Spielen. Jetzt!"

Marc setzte sich auf den Boden und lehnte sich an die Wand. Ich tat ihm dies gleich, während Mara das Violinenende zwischen Schulter und Kinn klemmte. Sie nahm sich den Stab und setzte diesen an. Wenige Töne erklangen durch das Zimmer und Mara verzog das Gesicht. Ryna zuckte lediglich mit den Schultern.

"Was hast du erwartet, du hast seit Monaten nicht gespielt."

Mara fing an die Violine zu stimmen. Nach einer Weile waren die Töne nicht mehr schief und krumm, sondern waren melodisch. Nachdem Mara das Instrument gestimmt hatte, setzte sie dieses ab und richtete sich an Ryna.

"Was willst du haben?"

Ryna trat, mit den Händen voller Pinsel und Farben, vom Schrank zurück und legte die Sachen auf den Tisch.

"Spiel was du willst."

Mara setzte die Violine an und setzte den Bogen an, wartete aber bis Ryna mit ihren Vorbereitungen fertig war. Sie drückte verschiedene Farben aus den Tuben, auf die Palette und stellte sich dann vor die leere Leinwand. Mara fing an zu spielen. Ryna hörte ihr eine Weile lang zu und ging mit dem Pinsel in die Farbe. Die Beiden schienen sowas schön öfters getan zu haben, denn die Harmonie war unglaublich. Es schien als würde Mara mit ihren Bogen, den Pinsel führen und Ryna mit dem Pinsel, den Bogen. Es war unglaublich.

"Faszinierend, oder?"

Marc hatte sich zu mir hinübergebeugt und nun unterhielten wir uns leise.

"Jedes dieser Bilder ist so entstanden und jedes Mal bin ich erneut erstaunt, in welchem Einklang die Beiden sind. Ich war immer eifersüchtig auf Mara ,weil sie so eine großartige Freundschaft hatte, naja geändert hat sich das nicht."

Marc und ich unterhielten uns noch eine Weile und beobachteten Ryna und Mara. Die Zeichnung wurde immer komplexer und man konnte immer mehr Rynas Talent erkennen. Die Musik wurde immer langsamer und auch die Farbe wurde nur noch für die letzten Details benutzt. Letztendlich setzte Mara den Bogen ab und Ryna legte den Pinsel weg. Marc und ich standen auf und gingen zum Gemälde. Es zeigte ein altes Haus in einem Wald. Die Bäume rundherum waren kahl und glichen großen Stöckern, die in die Erde reingerammt waren. Das Haus war verwildert und allgemein wirkte das Bild sehr düster.

"Also Talent hast du, muss man dir lassen."

Marc stimmte mir zu, ging dann aber einen Schritt zurück. Ich guckte ihn verwirrt an, da fing er an zu grinsen. Ich guckte zu Mara die ebenfalls verwirrt guckte, bis sie anscheinend auf den Grund kam und die Augen kaum merkbar aufriss.

"Auf gar keinen Fall."

Marcs Grinsen wurde breiter und er fing an zu nicken. Mara fing jedoch an ihren Kopf zu schütteln.

"Marc es ist Herbst. Nein."

Das Quietschen der Tür zog unsere Aufmerksamkeit auf sich. An der Tür stand Ryna, die entschuldigend mit den Schultern zuckte.

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