Mara:
Es war schlimmer, als alles was ich erlebt hatte. Die Fahrt hier her, kam mir wie eine halbe Ewigkeit vor. Aber das Warten jetzt, war die Unendlichkeit. Kaum waren wir am Krankenhaus angekommen, verschwand Xav mit einer riesigen Gruppe Ärzten im Gebäude. Ich blieb allein, bis sich eine Schwester erbarmt hatte und sich irgendwie um mich gekümmert hatte. Ich saß nun schon eine Ewigkeit, auf diesen unbequemen Stühlen, Ich guckte alle 2 Sekunden auf die Uhr, hielt nach einem Arzt Ausschau und zwischendurch nickte ich auch für wenige Sekunden ein. Es war wie eine Zeitschleife. Zwischendurch hatten Ryna und Marc ein paar Mal angerufen, um sich zu erkundigen. Ich war wieder eingenickt und wurde durch ein leichtes Rütteln geweckt. Vor mir stand eine junge Dame in OP-Sachen und lächelte mir entgegen.
"Gehören sie zu Xavier?"
Ich setzte mich schnell gerade hin und nickte mit dem Kopf.
"Er hat die OP überstanden, aber es können immer noch Komplikationen auftreten. Die Kugel hat sein Herz verletzt und es muss jetzt erst einmal zu Kräften kommen. Deswegen haben wir ihn auch in ein künstliches Koma versetzt."
Mir war als ob ich gerade ein Déja-Vu erleben würde. Doch ich war unfähig irgendetwas zu erwidern. Die Dame lächelte mir weiterhin zu.
"Das ist natürlich erstmal ein riesiger Schock für Sie, aber wenn sie noch weitere Fragen haben, können sie sich jeder Zeit an den zuständigen Arzt wenden. Möchten sie jetzt zu Xavier?"
Ich nickte und folgte ihr. Wir gingen durch unterschiedliche Gänge, von denen ich schon einige kannte. Irgendwann sah ich das Schild Intensivstation und machte mich auf das Schlimmste gefasst. Die Frau öffnete eine Tür und ging hinein. Ich folgte ihr. In dem Raum war noch eine weitere Person, die ich als den leitenden Arzt identifizierte. Ich bekam eine Gänsehaut als ich Xav sah. Ich kannte diesen Anblick zwar schon von Ryna, aber ich hatte das Gefühl, an ihm waren mehr Schläuche und Geräte befestigt. Ich stellte mich an das Bettende um mich festzuhalten. Wahrscheinlich wäre ich sonst umgefallen.
Der Arzt stellte sich bei mir vor und sagte mir das Gleiche wie seine Kollegin ein paar Minuten zuvor. Irgendwann war er dann fertig und ließ mich allein. Ich probierte die Situation weiterhin zu verarbeiten, aber es war genauso aussichtslos wie vor wenigen Stunden. Also setzte ich mich auf einen der Sessel neben dem Bett und starrte Xav an. Ohne Schläuche und Maschinen hätte man denken können er würde schlafen, aber ich wusste wie er aussah, wenn er schlief und nichts sah für mich aus, als würde er schlafen, wenn er es nicht wirklich tuen würde.
Die Stunden verstrichen und ich schlug die Zeit tot. Ich lief quer durch den Raum, rief Marc und Ryna zurück und informierte auch Bennie. Irgendwann saß ich wieder in dem Sessel und guckte auf die Maschine, an der man seinen Puls sehen konnte.Solange ich regelmäßig dieses Piepen hörte, war alles gut. Solange sein Herz schlug, war er nicht tot.
Zwischendurch kamen Ärzte und checkten die Geräte. Sie rieten mir etwas zu mir zu nehmen, doch sobald ich nur daran dachte das Zimmer zu verlassen, wurde mir schlecht. Als ich mir dann doch etwas aus dem Automaten geholt hatte, standen wieder die Ärzte von heute Morgen im Raum. Ich stellte das Essen auf einen Tisch ab und setzte mich wieder, während mich die Ärzte informierten.
"Die Werte von Xavier sind gut. Wenn er die nächste Stunde übersteht, sollte er es überstanden haben."
Sie erzählten mir noch etwas über irgendwelche Werte, aber ich nahm sie nichtmehr war. Ich hatte eine Zeitangabe bekommen. Eine Stunde. Verdammte 60 Minuten. Dann brauchte ich keine Angst mehr empfinden. Die Panik war ab dann unbegründet.
Die Ärzte verließen das Zimmer wieder und ich starrte auf die Uhr. Genau Mitternacht war die Stunde vorbei. Es war eine Qual, den Zeigern zu zugucken und am liebsten hätte ich sie angeschrien, sie sollen schneller sein. Nur leide ging das nicht, also guckte ich aus dem Fenster. Es war inzwischen Nacht geworden und es war eine wunderschöne. Sie war wolkenlos und da die Lichter der Straßenlaternen auf der anderen Seite des Krankenhauses waren, hatte man einen perfekten Blick auf die Sterne. Ich beobachte sie eine ganze Weile. Nur zwischendurch wagte ich einen Blick auf die Uhr und der Druck auf meinen Körper, nahm Minute für Minute ab.
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The person you created
Romansa~Textausschnitt~ "Komm zu mir zurück!" Ich schrie durch das ganze Krankenzimmer. "Du hast mir versprochen mich niemals zu verlassen" Heiße Tränen liefen über mein Gesicht. "Du elender Bastard, Du hast versprochen du bist nicht wie er." Ich schlug m...