Kapitel 21

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TW: Drogenkonsum

Xav:

Das Summen der Kaffeemaschine weckte mich aus dem kurzen Schlaf. Die Terrassentür wurde aufgeschoben und ich spürte einen kleinen Luftzug. Meine Augen fühlten sich schwer an, nachdem ich diese geöffnet hatte. Ich nahm mir die fertige Tasse Kaffee und ging ebenfalls nach draußen. Die Sonne blendete mich, weswegen ich nur die Silhouette am Pool sitzen sah. Ich schloss die Tür und setzte mich zu Mara. Ich tat meine Füße ins Wasser, während Mara ihre Beine angezogen hatte, die Arme darumgelegt. Ihr Kopf lag auf den Knien und ihr Blick war in die Ferne gerichtet. Sie nahm ihre Tasse, die auf den Boden stand und nahm einen Schluck. Ihre Augen die sonst immer Leben ausstrahlten ,waren nun leer.

Völlig emotionslos. Ich traute mich aber trotzdem nicht, nachzufragen. Die Terassentür wurde hinter uns aufgeschoben und Ryna setzte sich auf die andere Seite neben Mara.

"Mara?"

Mara nickte und stellte ihre Tasse auf den Boden. Sie stand auf und nickte mir noch einmal zu, bevor sie im Haus verschwand. Ryna nahm sich die Tasse und setzte sich.

"Hat sie dir irgendetwas erzählt?"

Ich schüttelte den Kopf.

"Tja dann hab ich dir wohl eine Menge zu erzählen. Ich hoffe mal du hast Zeit."

Ich nickte. Zeit hatte ich, mehr als genug. Ryna seufzte und fing an zu erzählen.

"Mara und Marcs Eltern hatten kein gutes Verhältnis zueinander. Irgendwann hatte der Vater eine Affäre und die Mutter fing an Drogen zu nehmen . Maras Schwester war zu dem Zeitpunkt 8 Jahre. Die Beiden haben sich dann irgendwann wieder versöhnt, aber ihre Mum nahm weiterhin Drogen.

Auch in der Schwangerschaft. Dadurch wurde Mara auch abhängig. Nach Maras Geburt ging ihre Mum zur Therapie. Dann kam Marc und es ging auch alles gut, bis der Vater erneut eine Affäre hatte. Ihre Mum und ihr Dad stritten sich und ihre Schwester fing an sich um alles zu kümmern. Irgendwann passierte dann der Unfall und ihre Schwester verstarb. Ihre Mutter fing an Alkohol zu nehmen und Mara fing an sich um alles zu kümmern.

Zu der Zeit wurden Mara und ich Freunde und meine Eltern kümmerten sich um die Beiden, dadurch wurden wir eine Familie. Als dann das mit dem Freibad passierte, brauchte ich eine neue Leber. Mara und Marc konnten beide spenden, aber Mara wollte nicht das Marc das macht und deswegen spendete Mara. Durch die Narkose fing die Sucht wieder an und deswegen ist sie zurzeit so. "

Ich hörte Ryna aufmerksam zu und probierte das was Ryna mir gerade erzählt hatte zu verarbeiten.

"Also sie war die letzte Zeit nicht da, weil ihr im Krankenhaus wahrt?"

Ryna nickte.

"Und weil Maras Eltern so scheiße waren, macht sie jetzt so etwas wie einen Entzug."

"Nicht so etwas, sie macht einen."

Ich nickte, eher für mich selbst als für Ryna. Ich wiederholte alles im Kopf, was Ryna mir erzählt hatte. Mara machte also einen Entzug und ich konnte ihr nicht einmal Vorwürfe machen, denn sie hatte es sich ja nicht ausgesucht. Aber das war noch nicht alles, es musste noch etwas kommen.

"Du hast mir nicht alles erzählt."

Ryna schaute mich leicht geschockt an und fing dann an zu lächeln.

"Wie kommst du darauf?"

Ich nahm einen Schluck von meinem Kaffee und dachte über meine Antwort nach. Nachdem ich die Tasse wieder abgestellt hatte, antwortete ich.

"Klar es ist scheiße was ihre Eltern ihr angetan hatten, aber deswegen ist Mara nicht so. Sie hat Luc fast umgebracht. Normalerweise ist man traumatisiert nach so einem Ereignis, Mara wirkte völlig normal. Oder die Sache mit ihrer Tante. Jeder wäre durchgedreht, Mara geht schießen. So wird man nicht nur weil die Eltern bescheuert sind und die Schwester sich umgebracht hat."

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