Liv
Als seine Lippen dieses Mal auf meine trafen, war es, als würde der Teil meines Herzens, den Luc vor drei Jahren mitgenommen hatte, sich wieder mit dem Rest zusammenfügen. Das erste Mal seit langer Zeit fühlte ich mich vollständig, vollkommen, weil ich von dem Mann geküsst wurde, an den ich vor vielen Jahren mein Herz verloren hatte. Mit jedem Kuss, jeder Berührung und jedem sanften Necken legte ich mein Herz ein bisschen mehr in seine Hände, hoffte, dass er es nie wieder brechen würde und irgendwann auch der Rest, der noch zwischen uns stand, seinen Weg an die Oberfläche finden würde. Doch für diesen Moment brauchte ich nur ihn und seine Lippen, die auch nach Jahren noch wie füreinander geschaffen auf meine passten. Wir küssten uns, erst sanft und zögerlich, dann mutiger und leidenschaftlicher, und das inmitten eines Parkes, in dem uns unzählige Menschen sehen konnten. Doch das hätte mir in diesem Augenblick nicht egaler sein können. Denn alles, was ich spürte, waren seine Hände, die sanft über meine Taille strichen, seine harte Brust an meiner weichen, unsere Knie, die gegeneinander stießen, und die Berührung seiner Lippen, die mir von Sekunde zu Sekunde immer ein bisschen mehr den Atem raubte. Luc raubte mir gleichermaßen den Atem und Verstand, doch nichts würde mich dazu bringen, mich je aus diesem Kuss zu lösen, weil ich viel zu lange darauf gewartet hatte. Mehr als drei Jahre hatte ich mich nach ihm gesehnt, nach seinen Küssen und Berührungen. Heute bekam ich all das endlich wieder, und es war so viel besser, als ich es in Erinnerung hatte.
Stöhnend vergrub ich meine Hände in seinem wirren, weichen Haar und presste mich noch an bisschen mehr an ihn, was Luc ein leises Knurren ausstoßen ließ, ehe er den Kuss intensivierte und seine Zunge auf meine traf. Eine vollkommen unerwartete Hitzewelle explodierte in mir und schoss durch meinen gesamten Körper bis hin zu meiner Mitte. Lauter kleine Feuerwerkskörper schienen auf meiner Haut zu tanzen und brachten mich dazu, ein weiteres Mal leise zu stöhnen. Lucs Hände wanderten über meinen Körper, streichelten mich, verwöhnten mich und ließen mich die Welt für diesen perfekten Augenblick vergessen. Da waren nur noch wir und unsere Lippen, die nicht genug voneinander bekommen konnten. Doch das schönste war, dass ich genau spürte, was dieser Kuss...was ich mit Luc anrichtete, weil ich so wusste, dass das hier real war, dass wir wieder wir waren. Unsere Herzen schlugen im Gleichklang, wir waren eins, und das nach so vielen Jahren. Ich spürte, wie sein Knie gegen meins stieß, als er mich zurück zu Bank drängte, auf der er sich nieder ließ und mich auf seinen Schoß zog. Nicht eine Sekunde unterbrachen wir den Kuss, als würden unsere Lippen aufeinander kleben, was sie in gewisser Weise auch taten. Ich ließ mich rittlings auf seinem Schoß nieder, die Knie rechts und links von seinen Oberschenkeln, während seine Hände wieder meine Taille fanden. Sekunden, Minuten, vielleicht sogar Stunden vergingen, in denen wir uns küssten und nicht einmal von dem anderen abließen. Erst nach einer gefühlten halben Ewigkeit, als wir kaum noch Luft hatten, lösten wir uns voneinander und blickten dem jeweils anderen schweratmend in die Augen. Lucs Lippen waren rot und geschwollen von unseren Küssen und seine Augen...seine Augen waren wunderschön. Denn in dem Ozeanblau stand ein Ausdruck, den ich zuletzt vor mehr als drei Jahren gesehen hatte, so viele Gefühle, so viel Liebe, Sehnsucht, Erstaunen.
»Das habe ich vermisst – uns habe ich vermisst, Blue«, raunte er leise, seine Stimme rau von unseren Küssen, während seine Augen fiebrig glänzend, weil er noch immer genauso benommen war wie ich.
»Ich auch, ich auch«, erwiderte ich atemlos, ehe ich mein Gesicht in seine Halsbeuge presste und tief einatmete, um mein rasendes Herz zu beruhigen. Ich liebte seine Geruch nach Zimt und Tannennadeln, nach Luc und nach Zuhause. Ich hatte das alles so sehr vermisst und nun war es endlich wieder mein, nach so vielen Jahren. Ich spürte die Wärme seiner Hände durch mein T-Shirt hindurch, er wärmte mich, sodass ich vollkommen vergaß, dass wir längst Winter hatten. Wenn ich bei ihm war, war mir nie kalt, früher wie heute. Eigentlich war ich noch nicht bereit dazu, aber schließlich löste ich meinen Kopf doch von seinem Hals und ließ meinen Blick über sein strahlendes Gesicht wandern, über die leichten Bartstoppeln, deren raues Kratzen ich noch immer an meinen Gesicht spüren konnte, ehe ich wieder in seine Augen sah, die mich mit einem warmen Ausdruck bedachten. »Heißt das jetzt, dass wir wieder ein Paar sind?«, fragte ich leise.
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REPEAT HIS LOVE TODAY
Romance»Ich habe nie dich gehasst. Ich habe das gehasst, was du mir angetan hast...« Liv und Luc. Seit ihrer Kindheit haben sie einander geliebt, bis Luc nach dem Tod seines Vaters spurlos verschwindet und Liv nichts als ein gebrochenes Herz bleibt. Drei...