𝒇 𝒖̈ 𝒏 𝒇

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Einige Stunden waren die Schmerzen im meinem Knie schon fast verschwunden, ganz im Gegensatz zu den Schmerzen im Handgelenk meiner Mutter. Bei ihr ließen die Schmerzmittel, die ihr im Krankenhaus verabreicht wurden, nach, weshalb ich ihr gerade ein Glas mit Wasser und eine Schmerztablette brachte. Sie versuchte zu lächeln, doch so ganz gelang ihr das nicht.
Ich hingegen lächelte sie an und diesmal war es nicht aufgesetzt. Sie tat mir so leid, sie wollte sich nur was zu trinken hohlen und jetzt saß sie hier auf dem Sofa und hatte Schmerzen. Plötzlich viel mir auf, dass ich gar nicht wusste was genau passiert war.
Ich war mir nicht sicher ob ich sie jetzt fragen sollte. Ich entschloss mich dazu sie heute Abend zu fragen, damit sie sich noch etwas ausruhen konnte.
Einige Stunden hielt ich den Moment für geeignet. "Mama?", fragte ich vorsichtig, "was ist eigentlich passiert heute Morgen? Ich meine man fällt ja eigentlich nicht einfach so vom Stuhl"
"Ja da hast du recht. Ich wollte mir ein Glas aus dem oberen Schrank hohlen. Aber es sollte ein ganz bestimmtes Glas sein. Du kannst dich doch bestimmt noch das kitschige 'I love you' Glas mit dem roten Herz, dass dein Vater mir damals geschenkt hat, erinnern oder?",fragte sie mich." Ja klar", sagte ich, mit einem Schmunzeln auf den Lippen. Er hatte ihr das Glas damals zum 15. Hochzeitstag geschenkt. Eigentlich hätte er ihr bestimmt etwas schöneres geschenkt, doch er hatte den Hochzeitstag vollkommen vergessen und ist früh morgens, völlig im Stress in die Stadt gefahren um meiner Mama noch irgendwas schenken zu können.
Also kam er wenige Minuten später mit dem Glas zurück.
"Ich wollte es aus dem Schrank hohlen, weil ich mich ihm nah fühlen wollte.",sie stockte kurz, "das Glas stand ganz hinten im Schrank und deshalb hab ich mich auf Zehenspitzen gestellt um es zu greifen, dabei habe ich das Gleichgewicht verloren und einige Gläser mitgerissen". "Ach Mama", sagte ich in einen Seufzer.

Eine halbe Stunde später, beschloss ich es wäre Zeit Mittagessen zu kochen.
Das hörte sich für mich nach einer guten Idee an. Ich meine ich bin immerhin 19 und meine Mutter schaffte das ja auch immer.
Also begab ich mich auf den Weg in die Küche. Meine Mutter hatte bereits einige Zweifel an meinem Plan geäußert, diese ignorierte ich jedoch gekonnt.
Ich öffnete unseren Vorratsschrank und überlegte was für eine Spezialität ich den heute zubereiten könnte.
Letztendlich entschied ich mich für Tomatensuppe mit Nudeln.
Das würde ich bestimmt hinbekommen. Dachte ich.
Nachdem die Suppe zum dritten Mal überkochte und ich mich noch ein weiteres Mal verbrannt hatte, entschied ich mich, dass es vielleicht doch besser wäre meine Mutter zur Hilfe dazu hohlen.
Sie gab mir Anweisungen und ich führte sie aus.
Mit dieser Taktik hatten wir 10 Minuten später eine ganz akzeptabel schmeckende Tomatensuppe.
Es schmeckte zwar nicht so gut, wie wenn meine Mutter kochte, aber es war okay.
Für die nächsten Tage würde ich immerhin nicht auf die Idee kommen alleine zu kochen, sondern würde direkt meine Mutter fragen.

In den nächsten Tagen spürte ich so gut wie gar keine Schmerzen mehr im meinem Knie und konnte somit auch den Verband entfernen. Alles was von dem Schnitt noch zu sehen war, war eine kleine Kruste.
Auch meiner Mutter ging es von Tag zu Tag besser.
Mittlerweile brauchte sie ihre Schmerzmittel nicht mehr und konnte auch schon wieder alleine kochen. Worüber wir, bei meinen Kochkünsten beide sehr froh waren.
Am Donnerstag und Freitag hatte ich Schulfrei und konnte somit zuhause bleiben und mich auf den folgenden Samstag vorbereiten.
Fußball konnte ich zum Glück auch wieder spielen.
Als ich mich auf die Suche nach meinem Fußball machte, stieß ich auf die Karte, die ich wenige Tage vorher, bei meinem peinlichen Zusammentreffen mit Leon bekommen hatte.
Ich dachte darüber nach ihn mal anzuschreiben. Letztendlich entschied ich mich aber dagegen. Ich würde in ja eh in zwei Tagen wiedersehen. Ob er mich überhaupt noch erkannte? "Ich werde es sehen", dachte ich bevor ich mich mit meinem, mittlerweile aufgetauchten Fußball, machte.
Am Abend konnte ich es allerdings nicht mehr aushalten, und griff doch zu meinen Handy.
Ich speichert seine Nummer ein und begann ihm auf WhatsApp zu schreiben.
"Hey,
Du fragst Dich jetzt sicher wer ich bin oder?
Ich bin die, die du an der Ampel beim singen unterbrochen hast.
Erinnerst du dich noch?
Meine Name ist übrigens Amelie, falls es dich interessiert :)"
Tippte ich ein.
Ich zögerte kurz die Nachricht abzuschicken. Aber tat es letztlich doch.
Wenige Minuten erhielt ich schon eine Antwort.
" Hallo Amelie,
Ich dachte schon du schreibst gar nicht mehr. Gut, dass du es jetzt doch getan hast ☺️
Ich bin übrigens Leon"
Ich konnte mir ein schmunzeln nicht verkneifen, als ich meine Antwort eintippte.
"Ich weiß"
"Äh woher das den wenn ich fragen darf?"
Ich musste wieder lächeln.
"Deine Karte 😂", er musste ja nicht wissen das ich ihn auch ohne die Karte erkannte hatte.
Wir schrieben den ganzen Abend, tauschten sogar unsere privaten Instagram accounts aus.
Ich wusste gar nicht, dass er auch noch einen privaten Account hatte, aber das sollte wahrscheinlich eigentlich auch keiner wissen.
Einige Minuten später erzählte er mir, dass er ein Fußballspieler wäre. Er wollte reinen Tisch machen, nicht dass das ein Problem werden würde.
Als ich ihm erzählte, dass ich das bereits wusste, reagierte er überrascht, aber wirkte auch erleichtert.
Nun folgte er mir auch mit seinem öffentlichen Account, da er ja jetzt nicht mehr verheimlichen musste, dass er sowas wie ein Star war.
Ach ich war so gespannt, was er sagen würde, wenn ich am Samstag beim Training aufkreuzte.
Würde er mich überhaupt erkennen?
Mit dieser Frage in meinem Kopf, viel ich in einen tiefen, erholsamen Schlaf.

Und das war es mit meinem fünften Kapitel. Ich hoffe es hat euch gefallen.
Wie wird es wohl mit Amelie und Leon weitergehen?
Ich bin jedenfalls gespannt! Ihr auch?

And then you came~FF about Joshua Kimmich and Leon GoretzkaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt