And then you came~FF about Joshua Kimmich and Leon Goretzka

𝒇 𝒖̈ 𝒏 𝒇 𝒖 𝒏 𝒅 𝒛 𝒘 𝒂 𝒏 𝒛 𝒊 𝒈

Leon und ich saßen in seinem Auto und waren gerade auf dem Weg zum Trainingsgelände. Er hatte seine Hand auf meinen Oberschenkel gelegt, was eine angenehme Wärme hinterließ. Ich war ziemlich aufgeregt, nicht nur weil ich heute das erste Mal seit ziemlich langer Zeit wieder bei einem Spiel im Stadion war, sondern auch, weil Leon heute vor allen unsere Beziehung öffentlich machen wollte. Wir hatten überlegt, dass er diesmal mit ‚ja' antworten würde, wenn er wie schon öfter in letzter Zeit nach einer Beziehung zwischen mir und ihm gefragt wurde. Wenn das, wieder erwarten, nicht eintreten sollte dann würden wir beide ein Pärchenbild von uns hochladen. Das wollte ich aber eh tun und ich glaube er auch. Ich war unheimlich gespannt, wie die Öffentlichkeit darauf reagieren würde. Ich freute mich sehr aber war gleichzeitig auch total nervös. Als wir ausstiegen, beschloss ich, mich nun erstmal auf das Training und das darauffolgende Spiel zu konzentrieren.
Ich wollte eigentlich einen gesamt Überblick von allen anwesenden Spielern bekommen, doch ich konnte meine Augen einfach nicht von Leon lösen. Sein Lachen, wenn jemand einen Witz erzählt hatte, sein konzentrierter Blick wenn er eine Übung ausführte, sein stolzes Lächeln, wenn er etwas gut gemacht hatte, das alles ließ mein Herz höher schlagen.
Ich war gerade voll und ganz ins Leon anschmachten vertieft, als mein Handy vibrierte. Es war meine Mutter, die mir einen Artikel geschickt hatte. Als ich die Überschrift sah, war das Glücksgefühl, dass sich bis gerade noch in mir breit gemacht hatte verschwunden. ‚Bayern Star pausiert Karriere-Joshua Kimmich aus unbekannten Gründen abgetaucht'. Ich schluckte. Während ich den Artikel überflog bildete sich ein Kloß in meinem Hals. Ich öffnete den Chat mit meiner Mutter wieder, schrieb ihr kurz ‚Hat mir Leon schon erzählt aber danke... Ich hab dich lieb und bis morgen <3' und schaltete dann mein Handy aus. Na super da war mein Plan auch schon wieder dahin. Ich schaute wieder auf dem Platz und versuchte mich auf jede einzelne Bewegung, die Leon machte zu fokussieren doch immer wieder erschien Joshuas Gesicht vor meinem Gesicht. Ich seufzte und stützte meinen Kopf auf meiner Hand ab. Ich war froh, dass mich gerade keiner anguckte denn ich hatte wirklich keine Lust gerade von irgendjemandem angesprochen zu werden.
„Komm schon reiß dich zusammen! Du hast einen super tollen Freund der dahinten trainiert und dich wirklich liebt und den du liebst und alles an das du denkst ist ein verdammter Idiot der vor seinen Problemen abhaut und nichts mehr mit dir zutun haben will. Hör auf! Jetzt!", meckerte ich mich innerlich an.
Danach schaffte ich es tatsächlich mich weitest gehend von Joshua abzulenken und meinen Freund anzuhimmeln und wenn ich doch wieder an ihn dachte dann hielt ich wieder den inneren Monolog und das funktionierte erstaunlich gut.
Etwa zwei Stunden später sah ich, wie die Mannschaft in die Kabine verschwand also stand ich auf und machte mich schonmal auf den Weg zum Auto. ich wusste, dass Leon sich jetzt nochmal abduschen wollte. Mir fiel jetzt erst auf wie unnötig es gewesen war, dass er vorhin zuhause, also bei ihm zuhause, geduscht hatte. Normalerweise hätte ich das jetzt einfach so stehen lassen und mich nicht weiter darüber nachgedacht aber angesichts meiner Angst wieder in ein Loch aus Gedanken an Joshua zu fallen, ließ ich mir die Sache weiter durch den Kopf gehen. Nachdem ich zu dem Entschluss gekommen war, dass er sich wahrscheinlich in der Dusche dort aus Zeitgründen nicht mit tausend Produkten einseifen konnte, war ich auch schon an seinem Auto angekommen. Für seine Haare tat Leon nicht wirklich was aber sein Körper und dessen Pflege war ihm sehr wichtig, dass wusste ich. Ich hoffte, dass er nicht allzu lang in der Dusche brauchen würde und ich somit nicht sehr lange alleine warten musste. Auf mein Handy wollte ich nicht schauen, da ich schon ahnte, dass mir etliche bekannte und unbekannte Fragen zu Joshua gestellt haben würden und dazu konnte und wollte ich mich aktuell und vermutlich auch in  Zukunft nicht äußern. Nein ich durfte nicht schon wieder über Joshua nachdenken. Nicht heute. Ich wusste, dass Leon dieser Tag sehr wichtig war und mir ja auch und genau deshalb durfte ich heute nicht so viel an Josh und seinen Verbleib denken.
Ich war mal wieder in Gedanken, als plötzlich jemand an die Scheib klopfte. Ich drehte ruckartig meinen Kopf zur Seite und sah das ein Mann vor der Scheibe stand. Und ich kannte ihn. Es war Manuel der mir jetzt lächelnd klar machte, dass ich die Fensterscheibe runtermachen sollte. Ich tat dies und sobald ich dies getan hatte fing er auch schon an zu reden. Davon das er gehört hatte ich würde heute mal wider mit zu einem Spiel kommen und das wir heute Leons und meine Beziehung öffentlich machen wollte und das er sich sehr darüber freuen würde. Er erzählte mir außerdem, dass er jetzt los müsse, weil er noch mit seiner Schwester etwas in der Allianz Arena essen wolle, bevor er in die Kabine müsse um sich für das Spiel vorzubereiten. Er sagte das alles in so einem ungeheurem Tempo das ich Mühe hatte es zu verstehen. Als er mich erwartungsvoll ansah musste ich mich kurz sammeln damit mein etwas überfordertes Gehirn es überhaupt hinbekam irgendwas von sich zu geben aber da mir nicht wirklich was einfiel sagte ich einfach nur „Cool, Manu. Wir sehen uns.", das war wirklich keine Glanzleistung aber Manu gab sich mit der Antwort zufrieden, verabschiedete sich von mir und verschwand dann genauso schnell wie er gekommen war. Ich wollte mich gerade Fragen wo mein Freund blieb, als er um die Ecke bog. „Was wollte Manu den hier?", fragte er interessiert als er ins Auto einstieg. „Ganz ehrlich, so schnell wie er geredet hat, habe ich nur verstanden, dass er sich freut das ich heute zum Spiel komme und das wir das mit uns öffentlich machen wollen und das er mit seiner Schwester essen gehen will... Glaube ich. Apropos woher weiß er das eigentlich alles?" „Ich schätze mal er hat das mit seiner Schwester abgesprochen", sagte Leon. Ich schaute ihn gespielt genervt an als ich antwortete „Haha lustig Scherzkeks. Hast du es ihm erzählt oder hat das jetzt im ganzen Team die Runde gemacht?" „Ich hab es nur unseren Freunde erzählt.", beruhigt von seiner Antwort lehnte ich mich im Autositz zurück und genoss den Wind der mir beim fahren durch das immer noch offene Fenster um die Nase wehte. Ich wäre vermutlich nicht so entspannt, wenn ich gewusst hätte was an dem Tag noch alles passieren würde.