𝒔 𝒆 𝒄 𝒉 𝒔 𝒖 𝒏 𝒅 𝒛 𝒘 𝒂 𝒏 𝒛 𝒊 𝒈

64 3 3
                                    

Wir kamen etwa 12 Minuten später bei der Allianz Arena an. Ich freute mich auf den Rest des Tages und ging somit freudig und Hand in Hand in das große Gebäude.Die meisten Spieler würden in ein paar Minuten mit dem Bus herkommen, mit dem Leon auch hätte fahren können aber er hatte abgesprochen, dass er mit mir kommen wollte, was ich ehrlich gesagt ziemlich süß fand. Ich wusste, dass es gar nicht so leicht war Nagelsmann davon zu überzeugen, dass man nicht mit dem Bus fahren konnte oder wollte und das Leon es trotzdem gemacht hatte machte die Sache noch viel besser. Ich wusste, dass Manu schon vor einiger Zeit mit seiner Schwester hier eingetroffen sein musste, schließlich wollte er noch mit ihr etwas essen bevor das Spiel startete.
In 30 Minuten war Anstoß und Leon war mit den anderen schon in der Kabine verschwunden. Ich wartete nervös auf meinem Platz. Ich rutschte von links nach rechts und jeder Versuch mich zu beruhigen scheiterte. Leon hatte probiert es vor mir zu verstecken aber auch er war aufgeregt.
Ich spielte an meinen Fingern, so wie ich es immer tat wenn ich angespannt war, als die Spieler endlich auf das Feld gelaufen waren. Leon schenkte mir einen bedeutenden Blick, der mir sofort ein Lächeln auf die Lippen zauberte und mich für wenige Sekunden von allem ablenkte. Ich formte ein ‚Ich liebe dich' mit meinen Lippen was er sogleich mit einem ‚Ich dich auch' beantwortete. Mein Herz klopfte nun endgültig wie wild in meiner Brust und es viel mir schwer gleichmäßig zu atmen. Der Schiedsrichter pfiff in seine Pfeife. Anstoß. Ich war, zu meiner Überraschung, nach wenigen Sekunden so in die Atmosphäre des Stadions versunken, dass ich mich auf nichts anderes außer des Spieles konzentrieren konnte. Ach ich hatte das so vermisst. Ich war natürlich schon vor dem Treffen mit Leon, Josh, Thomas und so weiter oft im Stadion gewesen, da ich sowohl nah dran wohnte, als auch Bayern Fan war aber hier unten, direkt am Spielfeldrand spürte man alles noch viel intensiver. Man war ab Anpfiff wie in einer kleinen, heilen Welt gefangen, in der es nur Fußball gab. Ich sah Leon an, der gerade mit einem grandiosen Pass zu Serge gespielt hatte, der gerade direkt aufs Tor zu rannte. Ich hielt die Luft an als er schoss und ließ mich dann etwas enttäuscht nach hinten fallen als der Ball nur wenige Zentimeter am Tor vorbei flog.
Es war zwar kein Tor gewesen aber es war trotzdem als wäre das der nötige Schalter gewesen der bei der Mannschaft umgelegt werden musste um richtig loszulegen. Im Minutentakt hatte Bayern Chancen doch der Ball wollte noch nicht ganz mitspielen. Ich stand mittlerweile vor meinem Platz. Meine Hände lagen an meinem Hinterkopf und ich war extrem angespannt. Wie sich erst die Spieler in diesem Moment fühlen mussten. Es war wieder einer der Momente in denen es still war. Das ganze Stadion schaute auf den Ball mit dem mein Freund gerade auf dem Weg zum Tor war. Man könnte meinen das langsam Frustration auftreten würde aber das Team gab alles. Leon kam dem Tor immer näher. Es stand niemand außer des gegnerischen Torwarts zwischen ihm und seinem Ziel. Es waren nur noch wenige Meter und Leon schoss. Der Ball flog. Der Torwart sprang und ich, ich betete, dass der Ball reinging. Und tatsächlich. Ganz knapp verfehlte der Keeper und der Ball knallte in die rechte Ecke. Ich sprang auf der Stelle und riss meine Arme nach oben während ich jubelte. Leon rannte auf mich zu, was mich perplex stehen bleiben ließ. Wenige Sekunden später stand er vor mir und hob mich leicht hoch. Seine Lippen berührten sanft die meinen. Ich wusste, dass jeder uns gerade anstarrte und ich war mir auch wirklich nicht sicher, ob ich gut fand, dass Leon das hier gerade tat aber ich konnte einfach nicht anders als den Moment hinzugeben. Wir wollten es ja eh heute bekannt geben, aber so? Hätte er nicht bis zum nächsten Spiel warten können mit seinem Treffer? Egal jetzt war es geschehen und ich muss sagen der Kuss entschuldigte das alles. Als wir uns voneinander lösten jubelten manche Leute uns zu, manche sahen uns etwas schockiert an Aber ich war schonmal froh, dass uns keiner ausbute. Leon hauchte mir ein ‚Sorry' ins Ohr bevor er wieder aufs Feld wurde wo er noch ein paar kurze Umarmungen von ein paar Mitspielern einsammelte. Dann ging es auch schon weiter. Leider wurde ich dieses Mal nicht so in den Bann gerissen wie ich es mir gewünscht hätte. Die ganze Zeit dachte ich nur daran wie wohl die Leute reagieren würden. Das Tor, welches wenige Minuten vor der Halbzeitpause von Serge geschossen wurde, freute mich zwar aber ganz so ausgelassen wie ich bei Leons Tor gefeiert hatte tat ich es diesmal nicht. Leon sah mich oft an. Ich lächelte immer und tat so als ob alles gut war, trotzdem wollte ich ihm später sagen, dass ich es nicht so gut fand, dass er sich nicht an unsere Absprache gehalten hatte. Mit diesem Gedanken ging die erste Halbzeit vorbei. Ich ging mit den anderen zusammen in den Tunnel. Als Leon mir auf dem Weg zur Kabine einen Kuss geben wollte, beschloss ich das Gespräch einfach auf jetzt zu schieben. Ich sah es nicht ein, dass er mir mit dieser Aktion meinen schönen Stadionabend versaute. Ich zog in also an der Kabine vorbei in einen Seitengang. Er sah mich überrascht an. „Was ist los, Babe?" „Was ist los, Babe?", äffte ich ihn nach, „an den nicht abgesprochenen Kuss erinnerst du dich aber schon noch, oder?" Ich musste wirklich mal lernen meine Emotionen in einem Gespräch richtig rüberzubringen. Ich wollte doch ganz sanft zu ihm sein. Verdammt! „Ich wusste nicht das dich das so stört", sagte er völlig überrumpelt von meiner Reaktion. Ich atmete diesmal tief durch bevor ich wieder irgendwas sagen konnte, was ich vielleicht später bereuen würde. „Ich wollte nicht so motzig sein, tut mir leid. Ich wusste nur einfach nicht wie ich reagieren sollte, da draußen. Du hast einfach über mich hinweg gesehen und mich geküsst. Versteh mich nicht falsch ich fand es ja schon schön aber es hätte ja auch sein können, dass ich das gar nicht gewollt hätte, weißt du?" Er nickte verständnisvoll. „Mir tut es leid. Du hast vollkommen recht. Ich mach sowas nie wieder ohne dich zu fragen ja?" Ich lächelte, zufrieden mit seiner Antwort und zog ihn in meine Arme.
Nach einigen Minuten sagte ich, „ich will das hier ja echt nicht beenden aber ich glaube du solltest langsam mal zu deinen Kollegen, die machen sich bestimmt schon Sorgen um dich". Wie gerufen kam gerade Manu um die Ecke. Er sagte, dass er nach Leon schauen wollte, weil dieser schon so lange weggesehen war, was Leon und mich zum Lachen brachte. Nach einer kurzen Erklärung für den verwirrten Manuel gingen die beiden zur Kabine und ich blieb allein ein Flur stehen. Ich beschloss nach Stunden mal wieder auf mein Handy zu schauen und als ich sah wer mir geschrieben hatte, setzte mein Herz einen schlag aus, bevor es anfing wie wild zu klopfen. Es war Joshua.

And then you came~FF about Joshua Kimmich and Leon GoretzkaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt