𝒏 𝒆 𝒖 𝒏

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„Ich... äh... also... sorry", stammelte ich vor mich hin. Warum musste immer ich in solche Situationen geraten? „Ach ist doch nicht schlimm Amelie", sagte er lachend. In mir machte sich augenblicklich Erleichterung breit. Ich war reingeplatzt während Joshua sich noch umgezogen hatte. Ich war nämlich nicht in meine Kabine gegangen, so wie ich es vorhatte, sondern war in die Kabine der anderen gelaufen, ich hatte wohl in der Hektik, schnell zu einem mir bekannten Ort zurück zu finden, nicht bemerkt, dass sich die Kabine an einem ganz anderem Ort befand als vorher.
„Sollen wir?", fragte er mich nun. „Ja klar", sagte ich und lächelte ihn vorsichtig an. Ich ging mit ihm zusammen auf den Platz. Auf dem Weg dorthin machten wir einen Stopp an einer Kabine, die vorher wirklich von mir besetzt worden war, so das ich mein Trinken hohlen konnte.
Es war ein tolles Gefühl durch den Spielertunnel zu laufen und sich einmal wie eine Profispielerin zu fühlen. Die anderen warteten bereits auf mich und Josh.
Wir fingen an uns warmzulaufen und obwohl ich es nicht erwartet hatte, hielt ich das joggen ohne größere Probleme durch. Ich musste sagen, dass ich schon etwas stolz auf mich war. Die Mannschaft scheinbar auch, denn ich wurde mehrmals gefragt, ob ich sicher wäre, dass ich noch könnte.
Nach einer halben Stunde laufen, fingen wir mit Elfmeterschießen an. Manu war sein eigenes Team und wir anderen als Gruppe versuchten so viele Elfmeter wie möglich zu verwandeln. Wenn Manu am Ende mehr Schüsse gehalten als reingelassen hatten, durfte er sich eine Strafe für uns ausdenken, war es andersrum durften wir uns eine Strafe für ihn überlegen.
Thomas fing an, ich war zuletzt dran, ich hatte zwar dagegen demonstriert, musste letztendlich aber nachgeben. Thomas lief an, schoss und schoss genau in die Ecke. „JAAAA", rief Joshua. Er war nicht nur bei Fußballspielen ehrgeizig ,sondern schien bei allem gewinnen zu wollen, so auch bei diesem Spiel. Als nächstes war Leon dran. Er schoss auf die linke Ecke, doch Manu erreichte den Ball mit einem Hechtsprung und konnte ihn grade noch so wegstoßen.
„Scheisse", sagte Leon und ging mit einem enttäuschten und irgendwie wütendem Blick zum Ende der Reihe. Ich war überrascht von dieser Reaktion, da ich Leon bisher ganz anders wahrgenommen hatte. Ich schaute ihm hinterher und verpasste somit wie Coman ein weiteren Punkt für uns hohlte. Ich bemerkte erst, dass er überhaupt schon drangewesen war, als Thomas „Ja King", rief. King war Kingsleys Spitzname, zumindest nannte Thomas ihn immer so.
Ich schaute immer noch auf Leon, wandte mich dann jedoch ab um mich aufs Spiel zu konzentrieren.
Kurze Zeit stand es 5:5. Natürlich musste ausgerechnet ich den entscheidenen Schuss machen. Leon hatte sich mittlerweile wieder beruhigt und stand nun hinter mir. Er legte seine Hände auf meine Schultern und flüsterte, kaum hörbar, „Du schaffst das, Amelie". Ich atmete tief durch und stellte mich dann vor den bereits platzierten Ball. Ich schloss kurz die Augen und stellte mir vor wie ich den Ball oben rechts in die Ecke schoss. „Du schaffst das", hörte ich Joshua rufen. Ich ging einige Schritte nach hinten und rannte dann auf den Ball zu. Ich schoss den Ball und hoffte mit ganzem Herzen, dass mein Plan funktionierte. Es kam mir vor als würde der Ball in Zeitlupe fliegen. Die Schussrichtung stimmte schonmal. Der Ball flog in Richtung der Ecke und ich war mir mittlerweile ziemlich sicher, dass er ins Netz gehen würde.
Doch zu meiner Überraschung schaffte Manu es den Ball abzufangen indem er einen Hechtsprung in die richtige Richtung machte. Enttäuscht drehte ich mich zu den anderen um. Doch sie schauten keinesfalls böse in meine Richtung. „Richtig gut gemacht Amelie", sagte Leroy. „Ich dachte der geht rein", sagte Robert. Auch die anderen stimmten zu. Ich war überglücklich. Ich meine wer will nicht von Fußballstars für einen Schuss gelobt werden. Auch Manu sagte, dass er den Ball fast nicht mehr bekommen hätte. Leon umarmte mich und sagte, dass er stolz auf mich wäre. Aus der wirklich schönen Umarmung mit Leon wurde eine noch viel schönere Gruppenumarmung, die darin endete, dass ich von den Jungs hochgeworfen wurde. Ich fühlte mich so, als ob ich den Schuss verwandelt hatte, dabei hatte ich das gar nicht getan.
Wir hatten total viel Spaß, bis Manu einfiel, dass er sich ja noch eine Strafe für uns überlegen durfte.
„Oh Gott was kommt jetzt?", fragte Leon. Manu grinste nur böse.

And then you came~FF about Joshua Kimmich and Leon GoretzkaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt