Als ich am nächsten Morgen durch ein nervtötendes Klingeln wach wurde, schreckte ich hoch und saß auf einmal Kerzengrade in meinem Bett. Ich brauchte einen Moment um zu realisieren, dass es Samstag war und ich vergessen hatte diesen verdammten Wecker zu deaktivieren. Weil ich jetzt eh schon wach war, und mir in der nächsten Woche zwei Klausuren bevorstanden, setzte ich mich an den Schreibtisch. Ich holte ein dickes Buch aus meiner Tasche, die neben mir stand. "Mathebuch Klasse 11" stand fett darauf geschrieben. Ich bin zwar schon 19, besuche aber trotzdem erst die 11. Klasse, da ich mit 9 in einen schweren Autounfall verwickelt war. Als ich auf das Mathebuch starrte und darüber nachdachte, wie mein Leben ohne den Unfall abgelaufen wäre, schüttelte ich bestimmt den Kopf. Ich lebe und ob ich jetzt 2 Schuljahre verpasst hatte oder nicht, dass war doch auch nicht wichtig. Ich schlug die Seite 257 auf, öffnete meinen Collage Block und machte mich an die erste Aufgabe. Als ich nach 3 Minuten anstarren immer noch nichts verstanden hatte, kam ich auf die Idee mir ein Erklärungsvideo auf Youtube anzuschauen. Also stand ich kurzerhand auf und begab mich auf die Suche nach meinem Handy. Nach kurzer Zeit hielt ich es auch schon in der Hand. Als ich den Anschaltknopf betätigte, sah ich dass mir eine fremde Nummer eine WhatsApp Nachricht geschickt hatte. Ich öffnete sie und mit jeder gelesen Zeile schlug mein Herz härter gegen meine Brust.
"Hallo Amelie,
Danke, dass du mir deine Nummer geschickt hast. Wann würde es dir denn passen zu telefonieren? Am besten wäre heute, weil ich heute kein Training habe. Aber sonst finden wir auch noch einen anderen Termin.
Liebe Grüße
Thomas Müller"
Das hatte ich ja schon wieder komplett vergessen.
Ich tippte auf den Kontakt und speicherte in, mit einem breiten Grinsen auf den Lippen, als "Thomas Müller 🤭" ein. Ich speichere alle meine Kontakte mit Smileys ab. Ich finde das lässt die Kontaktliste viel sympathischer aussehen. Ich schrieb Thomas, dass ich ab 10 Uhr Zeit hätte, schließlich wollte ich auch noch lernen. Als der zweite Haken, der das absenden der Nachricht bestätigte, auftauchte, wurde dieser auch schon blau. Er hatte die Nachricht gelesen. Gespannt wartete ich auf eine Antwort. "Alles klar dann bis 10 Uhr 👍🏻" konnte ich einen Augenblick später im Chat lesen. Hatte ich grade tatsächlich einen Termin zum telefonieren mit Thomas Müller ausgemacht? So richtig realisiert hatte ich das noch nicht.
Aber jetzt wartete erstmal meine Mathe Aufgabe auf mich.Zwei Stunden später, schmiss ich den Stift zur Seite und blickte zufrieden auf die vielen Aufgaben die ich gelöst hatte.
Ich wurde allerdings von einem klingeln aus meinen Gedanken gerissen. Mein Handy. Verdammt der Anruf von Thomas. Tatsächlich sah ich auf meinem Display den Namen des Stars aufleuchten. Aufgeregt nahm ich den Anruf an. Mit zitternder Stimme brachte ich ein heiseres "Hallo?" hervor. "Hallo Amelie, hier ist Thomas, wir hatten uns ja zum telefonieren verabredet" kam es aus dem Hörer.Einige Minuten später hatte ich alles mit Thomas geklärt. Er würde mich um 9 Uhr bei mir zuhause abhohlen um mich mit zur Allianz Arena zunehmen. Zuerst würde ich die Mannschaft kennenlernen und mit allen gemeinsam etwas frühstücken. Dann fände das Probetraining statt und dannach hätte die Mannschaft noch eine Überraschung für mich.
"Alles klar damit wäre dann alles geklärt oder?", wurde ich am Telefon gefragt. "Ja ich denke schon", antwortete ich. "Wenn du noch Fragen hast kannst du mir auch über WhatsApp schreiben, meine Nummer hast du ja" "Ja vielen Dank" "Bis nächsten Woche Samstag dann" "Ja bis dann, tschau" "Tschüss". Dann hörte ich ein tuten aus meinem Handy. Gerne hätte ich noch länger mit ihm telefoniert, aber er hatte ja auch noch andere Dinge zu tun. Ich konnte mein Glück immer noch nicht fassen. Da ich für heute fertig gelernt hatte, hatte ich mir vorgenommen noch etwas Fußball zu spielen. Ich wollte schließlich nicht da stehen wie eine Versagerin, wenn ich schon mal die Chance hatte mit meiner absoluten Lieblings Mannschaft zu trainieren. Ich schnappte mir ein Trikot und eine kurze Samthose aus meinem Schrank, griff mir meine Sportschuhe und holte einen verstaubten Fußball aus meinem Regal. Es war schon eine halbe Ewigkeit her, dass ich mit einem Fußball trainiert hatte. Doch ich war bereit meine Fußball Künste wieder etwas aufzufrischen.
Was sich gerade in meinem Kopf noch sehr einfach angehört hatte, stellte sich in der Praxis doch schwieriger da, als ich gedacht hatte. Ich wollte damit anfangen, den Fußball auf meinem Fuß zu Jonglieren, so wie ich es früher gemacht hatte, als ich noch mit meinem Vater trainiert hatte.
Immer wieder viel mir der Ball dabei aber vom Fuß. Verdammt warum war das denn so schwer. Frustriert griff ich nach meinem Handy und öffnete Youtube. "Besser mit einem Fußball Jonglieren lernen schnell" gab ich in die Suchleiste ein. Als ich endlich ein für mich hilfreiches Video gefunden hatte, zeigte mein Handy an, dass es bereits 12 Uhr war.Eine weitere Stunde später hatte ich den Ball endlich einigermaßen im Griff und ich musste sagen, ich war wirklich stolz auf mich. Ganz so eingerostet war ich wohl doch nicht. Mittlerweile war es für mich kein Problem mehr den Ball einige Minuten oben halten.
Als ich gerade dabei war meinen Rekord aufzustellen fing es an zu regnen. Ich musste schmunzeln. "Du bist doch nicht aus Zucker, du darfst dich von dem Regen nicht ablenken lassen" Hörte ich die Stimme meines Vaters in meinem Kopf. Wenn es früher beim Training mit meinem Vater begonnen hatte zu Regnen, hatte er mich immer die Übung zu Ende machen lassen und hat dann mit mir Regen fangen gespielt. Ich hab es geliebt über den nassen Rasen zu schliedern und scharf auf meinen Knien abzubiegen, bevor er mich schnappen konnte. Als der Ball kurze Zeit später von meinem Fuß fiel, legte ich mich auf den Rasen und schloss meine Augen. Nass war ich sowieso schon. "Findest du es gut, dass ich wieder trainiere, Papa?" fragte ich leise in den Regen.
In diesen Momenten fühlte ich mich so verbunden mit ihm. Als ob der Regen eine Brücke zwischen mir und ihm bauen würde.
Ich erzählte ihm warum ich trainierte, aber nicht laut, sondern in meinem Kopf, so dass nur ich und er es hören konnten.
"Ich liebe dich, Papa". So beendete ich meine Zwisprache mit ihm. Es hatte mittlerweile wieder aufgehört zu regnen und ein Regenbogen zierte den blauen Himmel. Ich hatte das Gefühl mein Vater gab mir ein Zeichen, dass er mir zuhörte.
Ich verschwand wieder im Haus und sprang erstmal unter die Dusche. Nass war ich zwar schon aber eben auch dreckig und verschwitzt.Als ich kurze Zeit mit nassen Haaren, einer Jogginghose und einem T-Shirt am gedeckten Tisch auftauchte, erzählte ich meiner Mutter alles. Vom Telefonat mit Thomas bis zum Training. Nur das Gespräch mit meinem Vater ließ ich aus. Das war nur etwas für mich und ihn.
𝗗𝗮𝘀 𝘄𝗮𝗿 𝗱𝗮𝘀 𝘇𝘄𝗲𝗶𝘁𝗲 𝗞𝗮𝗽𝗶𝘁𝗲𝗹 𝗺𝗲𝗶𝗻𝗲𝗿 𝗚𝗲𝘀𝗰𝗵𝗶𝗰𝗵𝘁𝗲. 𝗜𝗰𝗵 𝗵𝗼𝗳𝗳𝗲 𝗲𝘀 𝗵𝗮𝘁 𝗲𝘂𝗰𝗵 𝗴𝗲𝗳𝗮𝗹𝗹𝗲𝗻. 𝗜𝗰𝗵 𝘄𝗲𝗿𝗱𝗲 𝘂̈𝗯𝗿𝗶𝗴𝗲𝗻𝘀 𝗽𝗿𝗼𝗯𝗶𝗲𝗿𝗲𝗻 𝘀𝗼 𝗿𝗲𝗴𝗲𝗹𝗺𝗮̈ß𝗶𝗴 𝘇𝘂 𝗽𝗼𝘀𝘁𝗲𝗻 :)
𝗜𝗰𝗵 𝘄𝘂̈𝗻𝘀𝗰𝗵𝗲 𝗲𝘂𝗰𝗵 𝗻𝗼𝗰𝗵 𝗲𝗶𝗻𝗲𝗻 𝘀𝗰𝗵𝗼̈𝗻𝗲𝗻 𝗧𝗮𝗴 ♡︎
DU LIEST GERADE
And then you came~FF about Joshua Kimmich and Leon Goretzka
FanficHello Leute, Das ist meine erste Story, also würd ich mich freuen wenn ihr mich auf Fehler hinweist und mir Verbesserungsvorschläge gebt, wenn ihr welche habt <3 Amelie ist 19 Jahre alt und liebt Fußball, besonders den FC Bayern München. Seit einem...