𝒂 𝒄 𝒉 𝒕 𝒖 𝒏 𝒅 𝒅 𝒓 𝒆 𝒊 ß 𝒊 𝒈 (𝒕𝒆𝒊𝒍 1)

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Erschrocken von meiner direkten Formulierung dreht Joshua sich zu mir. „Jetzt rede oder du musst gleich wirklich gehen", sage ich etwas weniger gereizt als vorher „Also gut ich bin hier, weil ich mit dir reden will" „Super Timing Kimmich"; sage ich sarkastisch und drehe mich wieder von ihm weg „Ich weiß aber ich muss das jetzt mit dir klären, denn ich weiß auch etwas, dass du nicht weißt, aber wissen solltest", ich traute dem Braten aber noch nicht ganz, deutet aber mit einer Handbewegung an, dass er anfangen sollte zu erzählen. „Also, als Leon und ich noch zusammen in der U19 Nationalmannschaft gespielt haben, habe ich mitbekommen, dass er plötzlich ständig zu spät zum Training kam, total unkonzentriert war und nach dem Training nicht mal mit den anderen in Dusche ging sondern direkt mit seinen Trainingsklamotten aus der Kabine stürmte. Mir gefiel das garnicht also habe ich ihn unter einem Vorwand zur Toilette gelockt und dort die Tür abgeschlossen..."
Flashback zu dem Tag aus Joshuas Erzählung
POV: Joshua
Ich hörte, wie jemand durch die Tür kam, also schaute ich vorsichtig hinter der Tür her, hinter der ich stand und schlug sie schnell zu, als ich sah, dass es Leon war. Leon drehte sich erschreckt um und schaute mich dann wütend aber auch verwirrt an. Ich stellte mich vor die Tür, hinter der ich gerade noch gestanden hatte und schloss dann hinter meinem Rücken die Tür ab. Schnell zog ich den Schlüssel und steckte ihn unbemerkt in meine Hosentasche. „Joshua was soll der Mist?", rief Leon, „Ich hab echt keinen Bock auf deine albernen Kinderspielchen" Ich ignorierte Leons Aussagen gekonnt, beantwortete mit den Worten „Ich lass dich erst wieder raus, wenn du mir endlich erzählst was los ist" seine Frage. „Was soll bitte los sein?", Leon wurde zunehmend genervter, „Du kommst ständig zu spät zum Training, bist mehr als unkonzentriert und haust nach dem Training als erster ab, aber du willst mir verklickern es sei alles okay? Komm schon Leon sparen wir uns die, wie du es ausdrückst, Kinderkacke und reden wie Erwachsene miteinander", Leon drehte sich von mir weg und schlug eine der Kabinenentüren zu, die mit einem lauten knallen ins Schloss viel. Ich nahm das schonmal als Bestätigung, dass irgendwas gewaltig schief lief bei ihm. „Jetzt rede, oder willst du für immer mit mir hier hocken?" „Es ist nicht so einfach man", schrie er mir von der anderen Seite des Raumes entgegen, „du verstehst das nicht", kam etwas leiser hinterher, „Nein, tu ich nicht, deshalb sollst du's mir ja erklären", sagte ich ernst. Ich wollte ihm helfen, aber dazu musste ich wissen, was los war. „Ich... Ich kann nicht mit dir reden, er verbietet es mir", sagte Leon mit gesenktem Kopf. „Wer ist den ‚er' und was soll denn bitte passieren wenn du es mir erzählst, ich erzähl es doch keinem weiter", Leon schwieg, also ging ich auf ihn zu und packte ihn am Handgelenk. Er zog scharf die Luft ein, als ich ihn berührte. Ich riss den Ärmel seiner Jacke nach oben und was ich sah schockierte mich. Sein Handgelenk war blau, genau wie diverse Stellen an seinem Arm. Geschockt sah ich ihn an. „Leon, was ist das?", fragte ich nervös. Ich hatte eine Ahnung, aber nicht wer im diese Verletzungen zugefügt hatte. „Ich bin die Treppe runtergefallen", log Leon mich, sinnloserweise, an, „Erzähl mir keinen Scheiß Leon, ich weiß, dass das nicht stimmt und jetzt rede verdammt!", Leon sah mich mit glasigen Augen an lies sich dann gegen die Wand hinter ihm fallen. „Er verbietet mir zum Training zu gehen, weil er meint es wäre eine Verschwendung wenn ich doch eh kein Talent habe. Wenn er mitbekommt das ich weg war, dann tut er mir weh, um mich zu bestrafen.", ratterte Leon runter als ob er sich schon vor Jahren eine Formulierung für so ein Gespräch überlegt hätte. Ich schluckte schwer, als ich hörte was Leon da sagte. Ich hatte so etwas in der Art zwar schon geahnt, aber ich hatte nicht damit gerechnet, dass, wer auch immer ihm so wehtat, ihn auch noch seelisch verletzt hatte. „Tut dein Vater dir das an?", fragte ich nach einer Zeit vorsichtig, Leon schaute mich erst geschockt an, was mir bereits klar machte, dass ich genau ins schwarze getroffen hatte, dann nickte er vorsichtig. „Scheiße Leon, dass tut mir so leid",sagte ich und zog ihn vorsichtig in eine Umarmung. Ich hatte eigentlich damit gerechnet, dass er anfangen würde zu weinen oder so, aber blieb ganz ruhig. Als ich anfing über seinen Rücken zu streichen, um ihn zu beruhigen, schließlich war das hier für ihn ziemlich schwierig für ihn gewesen, zuckte er wieder zusammen. Ich löste mich sofort aus der Umarmung und schaute ihn eindringlich an „Hast du da auch Verletzungen?" Er schaute nur zum Boden, „Leon?", fragte ich lauter um ihm die Wichtigkeit meiner Frage zu verdeutlichen. Er schaute mich wieder an und nickte dann. „Ziehst du dich deshalb nich bei uns anderen um oder gehst gar mit uns duschen?", fragte ich, mehr rhetorisch. Wieder nickte Leon. Ich drehte mich von ihm weg um mich selbst zu beruhigen. In einer Art Übersprungshandlung schloss ich die Tür wieder auf.  Ich hatte zwar gewusst, dass irgendwas mit Leon los war, aber mit dem ausmaß hatte ich nicht gerechnet. „Wir müssen mit dem Trainer darüber reden, am besten jetzt gleich", sagte ich nach einer langen Zeit, in der niemand etwas gesagt hatte. „Nein", sagte Leon panisch, „bitte Joshua, du hast gesagt du sagst es keinem, er wird mich umbringen wenn er herausfindet, dass ich es dir erzählt habe und wenn es auch noch der Trainer weiß, dann...", er stockte, als wollte er nicht aussprechen, was in seinem Kopf schon längst verankert war, „es war ein Fehler mit dir zu reden, ich wusste ich hätte das nicht tun dürfen", verzweifelt lief Leon im Raum rum. „Leon wenn wir mit keinem reden, dann kommst du da niemals raus"; versuchte ich ihn zu überzeugen. „Nein, Joshua du verstehst das einfach nicht, wenn ich mit dem Trainer oder gar mit der Polizei darüber rede, dann wird er mich umbringen, im wahrsten Sinne des Wortes und wenn nicht mich, dann meine Mutter man, ich kann sie doch nicht alleine bei ihm lassen", jetzt flossen ihm doch Tränen über die Wangen. „Leon ich will doch nur..." „helfen?", unterbrach er mich, „dann lass mich ab jetzt einfach in Ruhe und rede mit niemandem darüber", schrie er mich an, bevor er durch die Tür stürmte und mich alleine im Raum stehen lies. Ich blieb für einige Sekunden perplex stehen, bevor ich ihm nachlief. „Leon", rief ich durch den ganzen Flur. Ich schaute hinter jede Tür, doch Leon war nirgendwo zu finden.

And then you came~FF about Joshua Kimmich and Leon GoretzkaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt