𝒏 𝒆 𝒖 𝒏 𝒛 𝒆 𝒉 𝒏

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„Amelie", rief die Stimme nochmal. Ich drehte mich um und sah, dass Josh direkt vor mir stand. Ich brauchte einen Moment um mich zu sammeln und fragte dann, was denn los wäre. Joshua hob verlegen seine Hand und kratze sich am Kopf. „Naja also ich dachte es wär schon wenn wir äh... ein Foto mit dem Pokal machen... also zusammen", stotterte er vor sich. Innerlich amüsierte ich mich über seine plötzliche Verlegenheit. Ich lächelte ihn an. „Klar gerne", sagte ich. Wo ich dieses Selbstbewusstsein auf einmal her hatte, konnte ich auch nicht sagen und doch hielt ich ihm meine Hand hin, die er sofort grinsend annahm. Zusammen, Hand in Hand, gingen wir zu dem Pokal. Ich und Josh stellten uns neben einander, und hielten beide mit einer Hand den Pokal fest. Seine freie Hand legte er auf meine Hüfte und zog mich damit etwas näher an sich ran. Sofort breitete sich ein Kribbeln von der Stelle an der seinen Hand lag in meinem ganzen Körper aus. Ich schaute lächelnd in die Kamera von Joshuas Handy, mit dem Manuel gerade ein Foto von uns machte. Ich schielte kurz zu Joshua rüber und sah, dass auch er lächelte. Er zog mich mit seiner hand noch etwas näher an sich heran. Ich schaute ihn an. Er schaute mich an. Wir sahen uns nun tief in die Augen. Wenige Sekunden, die sich aber wie eine Ewigkeit anfühlten, standen wir einfach nur so da und sahen uns an, als ob wir beide versuchen würden uns tief in die Seele zu schauen. Doch der so schöne Moment ging zu Ende als Manu uns verkündete, dass er schon längst mit Foto machen fertig war. Als Joshua ihm einen leicht genervt ansah, hob er lachend die Arme. „Sorry ich wollte euch nicht beim flirten stören", sagte er noch bevor er sich aus dem Staub machte. Ihm war bewusst, was er durch diesen simplen Satz bei Josh hätte auslösen können, doch zu meinem und besonders Manuels Glück, schien Joshua die Anmerkung nicht weiter zu stören. Er schaute mich noch einmal an, grinste schief und löste dann seine Hand von meiner Hüfte bevor er, mit dem Pokal in der Hand, seinen Weg zu den anderen antrat. An meiner Hüfte wurde es augenblicklich kalt und das schöne Kribbeln verschwand.Ich blieb noch einen Moment so stehen und atmete einige Male tief durchatmete. Ich setzte ein lächeln auf und jogge dann zu den anderen, die sich gerade auf den Weg in die Kabine machen wollten. Die Mannschaft lud mich dazu ein noch mit ihnen in der Kabine zu feiern. Glücklich nahm ich die Einladung an und folgte ihnen in die Katakomben des Stadions. So näher wir unserem Ziel kamen, desto ausgelassener wurde die Stimmung. In der Umkleide angekommen, fingen alle an durch die Gegend zu springen, zu singen und einfach die Stimmung zu genießen. Ich feierte mit und freute mich das hier alles erleben zu dürfen. Nach einiger Zeit, musste ich mich hinsetzten, da meine nicht wirklich vorhandene Ausdauer das ganze Springen nicht mehr tolerierte. Alle, mich ausgeschlossen, tranken ein bis zwei Bier, doch keiner war an- oder gar betrunken.
Ab und zu gingen einige Spieler raus um Interviews zu geben, kamen aber alle schnell zurück. Alle bis auf einen. Leon war jetzt schon 30 Minuten verschwunden und das hätte mich auch gar nicht gewundert, wenn die anderen nicht immer nach spätestens 15 Minuten zurück gekehrt werden. Mit jeder Minute die vergangen war wurde das verlangen in mir größer einfach rauszugehen und nach ihm zu sehen. Nach weiteren 15 Minuten in denen Leon nicht zurück gekehrt war hielt ich es nicht mehr aus. Ich machte mich auf dem Weg zur Tür und wollte sie gerade öffnen, als mich jemand an der Schulter zurück hielt. „Wo willst du denn hin?", fragte mich Thomas mit fragendem Blick. „Ich wollte nach Leon schauen er ist jetzt schon seit einer Dreiviertelstunde nicht zurückgekommen und ich mach mir irgendwie Sorgen", sagte ich ihm, bereute es jedoch als ich seine Antwort hörte. „Ach das ist doch quatsch. Goretzka ist halt beleibt bei den Medien, der kommt gleich wieder.", sagte er. In mir bereitete sich leichte wut aus. Warum ließ er mich nicht einfach gehen? Hätte ich doch einfach gesagt, dass ich aufs Klo muss. „Aber ich...", versuchte ich es erneut. Doch Thomas ließ mich nicht ausreden. Er sagte mir ich solle aufhören mir soviel sorgen zu machen und zog mich mit diesen Worten zurück in den Raum. Ich wusste nicht wie ich reagieren sollte, entschied mich aber, entgegen meines Bauchgefühls, einfach hier zu bleiben und die restliche Zeit zu genießen.
Weitere 15 Minuten war Leon immer noch nicht zurück. Ich wollte das alles vergessen, doch ich konnte nicht in meinen Gedanken malte ich mir die schlimmsten Szenarien aus, was passiert sein könnte. Ich startete einen weiteren Versuch den Raum zu verlassen, doch wieder hielt mich Thomas auf. „Amelie, nein, du gehst da jetzt nicht raus", sagte er mich einem etwas angenervten Unterton, der mich überraschte. Ich hatte Thomas noch nie so reden gehört. Warum wollte er verhindern, dass ich rausging? Ich hatte keine Ahnung und doch hatte die Tonlage von Thomas mich so eingeschüchtert, dass ich den Weg zu meinem Platzt zurück antrat. In der Kabine war es mittlerweile ruhiger geworden. Einige unterhielten sich miteinander, andere Telefonierten mit ihren Familien, wieder andere hörten einfach Musik und ich, ich lehnte meinen Kopf nach hinten an die Wand und schloss meine Augen. Ich war erschöpft und versuchte das erste mal an diesem tag etwas zur Ruhe zu kommen. Ich probierte alle schlechten Gedanken auszublenden und war wenige Zeit später völlig in meinen Gedanken versunken. Meine Augen waren immer noch geschlossen. Ich hörte Gespräche um mich herum, doch ich vernahm nicht was sie sagten. Es war als ob einfach alles an mir vorbei ziehen würde. In meinem Kopf spielten sich all die schönen Momente ab, die ich heute erlebt hatte. Es war wie in einem Film, in dem ich selber die Hauptrolle spielte. Ich erinnerte mich an die hinfahrt, mit Thomas und Leon, das essen mit der Mannschaft zusammen, die vielen Gespräche und die Vorstellungsrunde die dabei stattgefunden hatte, das Tarinig, bei dem ich meiner Meinung nach ziemlich gut abgeschnitten hatte, das Elfmeter schießen, die Fahrt zu meinem Haus zurück mit Thomas, der fast Kuss mit Leon... Kaum hatte ich mich daran erinnert begannen meine Gedanken wieder um Leon zu kreisen, der zu meiner Beunruhigung immer noch nicht zurück gekehrt war.
Ich wollte gerade die Gedanken an Leons plötzliches Verschwinden aus meinem Kopf streichen, als sich die Tür öffnete. Im Türrahmen stand eine große Gestallt. Es war Leon.

And then you came~FF about Joshua Kimmich and Leon GoretzkaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt