𝒛 𝒘 𝒐̈ 𝒍 𝒇

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Etwa zehn Minuten später stand ich mit einer Augenbinde im Flur, wo sich Leon und Josh bei mir unterhakten, damit ich nicht fiel. „Ach kommt schon, dass ist doch albern", sagte ich leicht genervt. Eine Stimme hinter mir sagte mir, dass ich da jetzt durch müsse, und dass sie keine Ausnahme machten. Thomas. Wir gingen los und wenn mein Gehör mich nicht täuschte, dann lief die ganze restliche Mannschaft im Entenmarsch hinter Joshua, Leon und mir her. Hätte ich nicht einfach normal laufen können? Warum mussten sie so ein Spektakel daraus machen?
Eine halbe Ewigkeit später waren wir scheinbar endlich dort angekommen, wo die Jungs mich hingeführt hatten. Ich konnte nur erahnen, dass wir irgendwo draußen waren, denn sehen konnte ich immer noch nicht. Nach erneutem Fragen, wurde es mir endlich gestattet die lästige Augenbinde abzunehmen.
Ich war etwas verwirrt. Wir standen draußen auf dem Rasen des Stadions, einige Meter entfernt von der Stelle, an der wir auch trainiert hatten. Und jetzt? Ich meine an sich ja eine tolle Überraschung aber da ich hier schon einmal gewesen war, machte der Anblick für mich ehr wenig Sinn.
Das musste man mir wohl angesehen haben, denn einige Spieler, unter anderem Thomas, fingen an zu lachen. „Was?", fragte ich, „Woher soll ich denn wissen was ihr hier draußen als Überraschung vorbereitet habt?" „dreh dich doch mal um", sagte Thomas immer noch lachend. Ich tat, was er mir gesagt hatte und erblickte nun endlich meine Überraschung. Einige Schlafsäcke lagen mit einigen Beuteln auf einem Haufen. Ich wusste noch nicht genau, was das jetzt bedeuten sollte, weshalb ich mich nochmal mit einem fragenden Blick zu Thomas und den anderen umdrehte. „Du stehst echt auf dem Schlauch oder?", fragte er. Ich nickte. „Okay ich helf dir. Leon, Joshua, Manu, du und ich werden heute mit dir hier auf dem Rasen unter freiem  Himmel übernachten, wenn du das möchtest. Ich fahr dann nochmal mit dir nach Hause und hohl mit dir alle Sachen die du brauchst. Und keine Sorge deine Mutter weiß Bescheid und hat der Sache zugestimmt. Außerdem darfst du heute beim Spiel neben unserem Trainer sitzen und von dort aus zu gucken, natürlich auch nur wenn du möchtest", erklärte er mir. Mir blieb der Mund offen stehen. Unauffällig kniff ich mich mal wieder. „Ich weiß nicht was ich sagen soll... danke, einfach danke an euch alle... ihr wisst gar nicht wie glücklich ihr mich mit all dem hier macht", mir kullerte einige Tränen über die Wange, die ich schnell mit meiner Hand von meinem Gesicht wischte. „Also ist das ein ja?", fragte mich Thomas. « Unnötige Frage », dachte ich. „Ja natürlich", sagte ich lachend und weinend gleichzeitig. Ich wusste nicht warum mich das ganze so mitnahm, obwohl eigentlich wusste ich es ganz genau. Weil es ein Traum wahr, der in Erfüllung ging, weil diese Menschen mir jetzt schon so sehr ans Herz gewachsen waren, weil in diesem Moment zum ersten Mal seit langem alles perfekt war. „Hey alles gut", Leon kam auf mich zu und umarmte mich. Ich spürte und hörte wie sein Herz schlug. „Shhhh" er drückte mich noch etwas fester und setzte ganz vorsichtig einen kleinen Kuss auf meinen Haaransatz.
Ich beruhigte mich wieder. Er nahm meinen Kopf in seine Hände und hob in so an, dass ich ihm in die Augen gucken konnte, und das tat ich. Er wischte die letzten Freudentränen von meinen Wangen und lächelte mich einfach nur an. Ich dachte ja schon vorher, dass der Moment perfekt gewesen war, doch das toppte das ganze nochmal. Ich lächelte zurück und in meinem Körper breitete sich ein angenehm warmes Gefühl aus. Es kam von meinem Herzen und füllte von dort aus alles mit dieser wunderschönen Wärme. Ich hätte ewig so stehen bleiben können, aber wir waren ja nicht alleine, also löste Leon seine Hände von meinen Wangen und wir schauten die anderen an, die uns teils mit einem Grinsen, teils mit einem verwirrten Gesichtsausdruck an. Nur Joshua guckte weg, als ob er nichts mitbekommen hätte. „Love is in the air",sang Thomas. „Sag mal", ich schaute ihn mit einem bösen Blick an. Alle, einschliesslich mir, fingen an zu lachen.
Einige Stunden waren vergangen, in denen wir einfach gelacht, gequatscht und zusammen Spaß gehabt hatten. Thomas und ich waren bereits zu mir nach Hause gefahren, wo ich gerade meine Sachen packte, während sich Thomas angeregt mit meiner Mutter unterhielt. Ich musste lächeln, als ich hörte wie Thomas das Angebot meiner Mutter ihn zum Kaffeekränzchen einzuladen, dankend annahm. Ich hatte bereits alles was ich für die Nacht brauchte eingepackt, mich geduscht, mir die Haare geföhnt und gelockt und mich dezent geschminkt. Nun stand ich unschlüssig vor meinem Schrank und fragte mich was ich anziehen sollte. Ich wollte schön aussehen, aber es sollte auch praktisch sein. Ich wollte auf keinen Fall overdressed sein, aber auch nicht in Gammelklamotten gehen. 10 Minuten hatte ich das perfekte Outfit gefunden. Ich trug einen dunkelblauen, vintage Nikepulli und eine blaue Momjeans. Zwei vordere Strähnen hatte ich mir hinter dem Kopf zusammen gebunden. Ich trug eine Kette mit einem kleinen Stern als Anhänger, und passend dazu kleine, hängende Ohrringe mit einem kleinen, goldenen Mond.
Ich betrachtete mich zufrieden im Spiegel, griff nach meiner Tasche und machte mich dann auf den Weg nach unten. Thomas war nicht mehr im Flur. Ich hörte Lachen aus der Küche, weshalb ich mich auf den Weg dorthin machte. Ich steckte vorsichtig meinen Kopf durch die Tür, und das bild was sich mir dort bot war, sagen wir, einzig artig.

And then you came~FF about Joshua Kimmich and Leon GoretzkaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt