𝒇 𝒖̈ 𝒏 𝒇 𝒛 𝒆 𝒉 𝒏

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Der Reporter schaute sich verwirrt zu Joshua um und schaute dann wieder auf mich „Ist das Ihr Freund?", fragte er. « Das war ein Fehler », dachte ich in dem Moment in dem er den Satz ausgesprochen hatte. Joshua kam mit langsamen, großen Schritten auf ihn zu. Sein Blick war kalt. So hatte ich ihn noch nie gesehen. Er stand jetzt direkt vor dem aufdringlichen Mann. Mit fester Stimme sagte er „Was genau haben Sie an «Lassen Sie sie in Ruhe » nicht verstanden?". Sein Blick war immer noch kalt schien den Mann förmlich zu durchbohren. Der Reporter wich automatisch einige Schritte zurück. „Das war eine Frage", sagte Joshua nun etwas lauter. „Joshua es ist schon okay", probierte ich Josh leise zu beruhigen. „Nein, Amelie, es ist nicht okay. Musst du dich in alles einmischen? Lass mich doch einfach mal machen verdammt!", schrie er mich an. Der Reporter hatte sich mittlerweile verzogen. Ich schaute Joshua entgeistert an. In dem Moment in dem er mich angeschrien hatte, war etwas in mir kaputt gegangen, von dem ich vorher nichtmal wusste, dass es existierte. Mir stiegen Tränen in die Augen. Joshuas kalter Blick verschwand langsam und in seinen Augen sah ich wie Leid es ihm tat. Eine einzelne Träne lief mir über die Wange. Ich wollte in dem Moment einfach nur weg von diesem Ort. Weg aus dem Stadion, Weg von all den Menschen die um uns herum liefen und gestresst die letzten Vorbereitungen für das anstehende Spiel trafen, weg von dem Ereignis auf das ich mich so gefreut hatte, weg von Joshua. Ich sah wie nun auch bei Josh die Tränen in die Augen stiegen. Ich stieg schwungvoll auf und drehte mich auf der Stelle zum Spielertunnel um und lief schnellen Schrittes darauf zu. Mittlerweile liefen mir die Tränen über die Wangen. Ich konnte sie nicht mehr zurückhalten. Ich hatte das Bedürfnis mich umzudrehen, Joshua in die arme zu rennen und die ganze Situation ungeschehen zu machen aber das ging jetzt nicht mehr. Ich war schon fast an den Treppen angelangt als ich Joshua rufen hörte „Amelie bitte es tut mir leid". Seine Stimme klang nicht mehr kalt, wütend und laut mehr zerbrechlich und heiser. Er schluchzte. „Amelie bitte, warte". ich blieb an der Treppe stehen. Spätestens jetzt konnte ich mich nicht mehr zurückhalten. Der Zwiespalt zu ihm zugehen und ihn zu umarmen, ihm einfach alles zu verzeihen oder einfach weiterzugehen und ihn zu ignorieren zerriss mich fast. Aber ich brauchte eine Entscheidung. Und zwar jetzt. Schweren Herzen entschloss ich mich weiter zugehen. Ich hatte mich noch nicht einmal zu ihm umgedreht.
Ich hörte wie er weinte, ich hörte wie er litt. Ich bereute meine Entscheidung in dem Moment in dem ich sie getroffen hatte, doch ich konnte sie jetzt nicht mehr ändern. Ich lief durch die Tür in den Spielertunnel. Ich wurde mit jedem Schritt schneller bis ich rannte. Meine Sicht wurde immer verschwommener durch die Tränen, die mir zunehmend in die Augen stiegen. Endlich erreichte ich mein Ziel. Die Kabine, in der ich mich heute morgen noch umgezogen hatte. Ich lehnte mich an die Wand und ließ mich daran runtersinken. Ich zog meine Knie zu meinem Bauch, legte meine Arme darauf und ließ meinen Kopf fallen. Ich hielt mich nun nicht mehr zurück. Mein Körper bebte und ich atmete unregelmäßig und schnell. Mir war in diesem Moment alles egal. In meinem Kopf spulte sich immer wieder Joshuas schreien und dann sein herzzerreißendes Schluchzen ab. Ich hatte keine Ahnung wie lang ich schon da saß und meinen Gefühlen freien lauf lies. Ich hörte wie jemand reinkam, ignorierte die Person aber, da ich spürte das es nicht Joshua war. Die Person setzte sich neben mich und legte vorsichtig ihren Arm um mich. Augenblicklich breitete sich wärme in meinem Körper aus. Normalerweise hätte ich die Situation genossen und mich mehr als wohl und geborgen gefühlt, doch wohl konnte ich mich in diesem Moment beim besten Willen nicht fühlen. Die Wärme linderte den Schmerz, der sich mittlerweile in physische Schmerzen in meinem ganzen Körper umgewandelt hatte nur gering, aber sie half. Das erste Mal, seit die Person in den Raum gekommen war schaute ich hoch in das Gesicht des Menschen, der mir gerade leichte Linderung verschaffte. Es war Thomas, der mich mitfühlend anlächelte, als er sah das ich ihn anguckte. „Shhhh, alles wird gut okay? Joshua hat mir alles erzählt. Ich hab ihn völlig fertig auf dem Platzt gefunden und er hat mir erzählt, dass du in den Spielertunnel gerannt bist und wenn man erstmal hier drinnen ist, ist es nicht schwer zu erahnen wo du steckst. Ich musste leicht lächeln.
Thomas und ich saßen eine zeit einfach noch so da. Sein Arm um meine Schulter. Wir redeten ab und zu aber nicht wirklich viel. Ich hatte mittlerweile aufgehört zu weinen. 
„Ich werde jetzt aufstehen, Joshua hohlen und ihr werdet euch aussprechen und dann wird alles wieder gut ja?", flüsterte Thomas mir zu. Ich nickte. Eigentlich wollte ich Joshua jetzt nicht sehen, aber wie sollte den jemals wieder alles gut werden, wenn wir uns nicht aussprachen. Thomas war kaum aus dem Raum, da kam Angst in mir hoch. Angst, dass Joshua mir nicht verzeihen würde, Angst dass nichts mehr so werden würde wie es vorher war, Angst vor dem was als nächstes passieren würde. Ich legte meinen Kopf wieder auf meine Arme, bis ich von dem Geräusch der aufgehenden Tür aufgeschreckt wurde. Ich stand augenblicklich auf und sah in Joshuas Gesicht. Seine Augen waren verquollen, rot und geschwollen. Sie hatten nicht mehr das, was ich vorher so an ihnen geliebt hatte. Dieses Strahlen, was ich sonst immer in ihnen sehen konnte war verschwunden. Ich hatte Angst, dass ich es nie wieder sehen würde. Ich konnte ihm ansehen wie sehr ich ihn mit meiner Aktion getroffen hatte. Kurz standen wir uns einfach nur gegen über und schauten uns in die Augen, doch es war nicht schön. Je länger ich ihn ansah, desto dicker wurde der Kloß in meinem Hals.
„Joshua...", setzte ich an, „es tut mir..." „Sei Ruhig"

And then you came~FF about Joshua Kimmich and Leon GoretzkaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt