Kapitel 11

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Flashback:

Mein Haar weht im Wind, in gebückter Haltung sprintete ich auf das dunkele Gebäude zu, welches sich vor den schroffen Bergen ausbreitete. Es war eine weite Anlage, allerdings glich jeder Teil dem anderen: Eine grau- schwarze Fassade, viele kleine Fenster, die symmetrisch angeordnet, aber alle vergittert waren.

Ein ungutes Gefühl beschlich mich, während ich an der riesigen Tür mit einem roten Kreis klopfte. Irgendwas an diesem Ort war anders, ja fast unheimlich. Er verströmte einfach eine schlechte Atmosphäre voller Angst und Schmerz.
Dennoch überging ich dieses Gefühl einfach mal. Heute war ein besonderer Tag, das hatte Luis mir mehrmals eingetrichtert. Heute musste ich perfekt sein. Das bedeutete, ich durfte mir nichts anmerken lassen, absolute Professionalität war gefragt.

Was genau da auf mich wartete, dass war mir noch nicht bewusst, nur, dass heute ein besonders Treffen, einzig für mich eingerichtet worden war. Vielleicht wollten sie mich in ein anderes Team verschieben, wo ich nun vierzehn und damit strafbar geworden war. Sieben Jahre fehlten noch zu meiner Volljährigkeit. Fast ebenso lange agierte ich nun bereits bei Hydra.

Meine anfängliches Misstrauen, gegen meine einzig wahre Familie, hatte sich schon lange gelegt. Als sie mich bei einem Einbruch in eine Villa von reichen erfasst hatten, bekam ich das Angebot von ihnen und war damals noch ganz anders. Undankbar.

Ich war nicht dumm. Mir war bewusst, dass Hydra im zweiten Weltkrieg schrecklich gewesen war. Allerdings blieben mir nicht viele Optionen. Nach jedem meiner Aufträge versicherte ich mich, dass es der Person, der ich Geld, Informationen oder Gegenstände abgenommen hatte, gut ging. Und das war jedes mal der Fall.

Irgendwann begann ich vertrauen zu fassen, was bis heute anhielt. Hydra hatte bis jetzt immer im Hintergrund für das Gute gekämpft, wichtige Projekte erarbeitet, Frieden gestiftet. Keiner hatte jemals von mir verlangt, etwas schlechtes zu tun.

Natürlich, man bereitete mich auf Kämpfe vor. Einmal hatte ich gegen einen Underground- Boss, der regelmäßig Ärger stiftete, um seine Leute zur Schlichtung eben dieser zu schicken, gekämpft. Aber auch da war er nur K.O. geschlagen worden.

Deswegen wunderte es mich, dass ich nun zu einem so komischen Haus gerufen worden war. Hatte man die Fenster vergittert, damit keiner raus oder rein kam? Denn irgendwie wirkte es auf mich eher wie letzteres.

Auch diese Zentrale war wie immer gesichert, nur dass mich sofort am Eingang ein dünner Mann mit, seien wir mal ehrlich, spärlichen Haarwuchs, abfing. Anstelle einer Begrüßung wurde mir von ihm eine Spritze in den Hals gerammt, bevor ich reagieren konnte.

Alles wurde dunkel vor meinen Augen. Ohne etwas tun zu können gaben meine Beine unter mir nach.

Das nächste mal als ich meine Augen wieder aufschlagen konnte, musste ich sie sofort wieder schließen.
Strahlende Lampen leuchteten mir direkt in die Augen .
Langsam begannen die Gefühle wieder in meinen Körper zurück zu kehren. Ich spürte wieder das Blut durch meine Adern fließen.
Einen Augenblick lang lag ich einfach nur still da, bis ich alles geordnet hatte und nebenbei das Gefühl bekam zu erblinden, sollte ich noch länger in das Licht schauen.
Während dieser ganzen Zeit war nur das Geräusch von dem Surren der Lampen zu hören.
Ohne mich zu rühren registrierte ich, dass man mich an der Liege, auf der ich lag befestigt hatte. Enge Metalltringe scheuerten an meinen Hand- sowie Fußgelenken. Dazu kam ein schwerer Ring um meinen Bauch.
Panik begann sich in mir breit zu machen, doch ich begann sie sofort wieder zurück zu schieben.
Ich musste jetzt einen klaren Kopf bewahren, irgendwas war hier vorgefallen, was ganz und gar nicht stimmte.
Möglichst unauffällig drehte ich den Kopf langsam zur Seite, bloß um eine nichtssagende weiße Wand zu sehen. Auf der anderen Seite war ebenfalls eine weiße Wand.
Hinter mich konnte ich nicht schauen, weil mein Hals nur wenige Zentimeter gehoben werden könnte, bevor ich gegen einen weiteren Metallring stieß.
Alles in mir schrie danach, mich zu bewegen, zu versuchen die eisernen Fesseln ab zu schütteln, aber mein Verstand wusste, wie unnötig es war, die Kraft dafür zu verschwenden.
Und so wie es aussah machte Schreien auch keinen Sinn. Schalldichte Wände.
Vielleicht, sobald ich hörte, dass jemand die Tür öffnete, aber sonst war meine Situation ausweglos.
Die Vierzehnjährige in mir hätte am liebsten los geschrien, egal, wie unnötig.
Doch Gena und Fite hatten mich auch auf so eine Situation vorbereitet. Ich musste erstmal versuchen heraus zu finden, was überhaupt los war.
Es könnten Sekunden oder Stunden des angespannten Wartens gewesen sein, als ich ein Knarren hörte.
Jemand betrat den Raum!
Reflexartig wollte ich hoch schnellen, doch daran hinderten mich die Eisenringe.
Wütend verdrehte ich meinen Kopf und schrie so laut es ging. Jetzt könnte der Lärm durch die, hoffentlich noch offene Tür gehört werden.
Meine Hoffnung vergang in dem Moment, als ich einen Schlag auf dem Kopf spürte.
Dieser jemand hatte die Tür bestimmt schon geschlossen und stand nun so hinter mir, dass ich ihn nicht sehen konnte.
Dafür spürte ich jedoch, dass er mir mit seiner Faust gegen die Schläfe geschlagen hatte.
,,Was soll das? Wo bin ich hier? Wer sind Sie?", bombardierte ich die Person mit Fragen.
Nur kam keine Antwort, einzig ein gleichmäßiges Schnauben versicherte mir, dass ich nicht allein war.
Jetzt gab es zwei Optionen: Entweder ich verärgerte die Person, um auf Reaktion zu hoffen, oder ich wartete weiter.
Nur leider war meine Geduld langsam aufgebraucht..
,,Jetzt hören Sie mal zu, Sie Feigling! Es mag ihnen ja das Gefühl von Überlegenheit geben, wenn ich Sie nicht sehen kann, aber in Wirklichkeit ist es einfach nur dämlich, so was an zu ziehen. Dämlich und Feige."
Immer noch keine Reaktion. Okay, das war komisch.
Gerade als ich zu einer weiteren Schimpftirade ansetzen wollte, drang das Geräusch von Schüssen selbst durch die eigentlich schalldichten Wände.
Automatisch fuhr ich wieder nach oben und begann zu würgen. Diese vedammten Fesseln.
Die lauten Schüsse wurden kurze Zeit von Schreien ergänzt, die Person hatte also den Raum verlassen.
Das Gebäude bebte und jetzt könnte mich selbst die beste Ausbildung nicht davon abhalten zu Schreien.
Ich schrieb mir die Seele aus den Hals, zappelte rum, wodurch ich mir nur noch mehr weh tat.
Um mich herum war ein Kampf entbrand, nur ich konnte nicht daran teilnehmen, versuchen irgendwas zu tun.
Plötzlich flog irgendwas gegen die Wand, welche daraufhin einstürzte. Meine Liege, an die ich gefesselt war, kippte zur Seite, Betonbröckel bedeckten mich.
Ich schluckte Staub, Dreck und irgendetwas schleimiges.
Zappelnd, schreien konnte ich mit dem Dreck im Mund nicht mehr, versuchte ich mich zu befreien. Logischerweise ging das immer noch nicht.
Das ganze Elende dauerte nicht lange, bis etwas schweres auf meinen Kopf, oder eher auf den Dreck über mir fiel, und ich wieder das Bewusstsein verlor.
Flashback


So liebe Leute,mal schauen ob ich das Flashback noch fortsetze, kann auch dein, dass ich es in der Gegenwart auflöse. Was auch immer, ab heute kommt vielleicht jeden Tag ein Kapitel, weil ich, in den Ferien, schon vor geschrieben habe. Wenn die Schule dann wieder beginnt- ich muss in einer Woche wieder hin😟- wird es vermutlich anders.
Schönen Tag😝

Stark ist nicht starkWo Geschichten leben. Entdecke jetzt