Etwas verloren stand ich auf dem Gang rum. Jetzt hatte ich Kunst. Ned und Peter waren beide schon Richtung Musik abgezogen, nachdem wir uns verabschiedet hatten. Der Weg war auch gar nicht das Problem, sondern eher, dass ich mich plötzlich völlig verloren unter all diesen Leuten fühlte.
Um mich herum lachten, schrien und scherzten die Schüler gemeinsam. Ich konnte von meinem Standpunkt aus gerade keine Person wahr nehmen, die komplett lost alleine durch die Gänge eilte. Oder eher wie ich im Weg stand.
Schnell ließ ich mich vom Drang der Schüler mit treiben. Die Kunsträume waren in einem etwas ab gelegenerem Teil der Schule, wie man mir gesagt hatte, weshalb jetzt nur noch weniger Leute zielstrebig zu irgendwelchen anderen Leuten liefen.
Vor dem Raum, der noch abgeschlossen war, standen bereits einige Schüler. Alle in kleinen Grüppchen und lautstark schwatzend, ohne ihr Umfeld wahr zu nehmen. Da konnte ich mich wohl doch nicht zu stellen. Weil das wirkte ja mal vollkommen cringe.
Wenigstens kam es in Kunst, so wir ich es mir vorstellte, sehr wahrscheinlich nicht vor, dass man Patnerarbeit machen musste. Also konnte ich hoffentlich still schweigend an irgendeinem Bild weiter arbeiten. Ich zeichnete wirklich gerne,nur mit Wasserfarben etwas malen war jetzt nicht so mein Geschmack.
Mit einem Blick auf die Uhr stellte ich mich etwas abseits von den anderen hin. Wir waren nicht mal ein so großer Kurs. Vielleicht zehn Leute? Dafür machten die zehn Personen aber jede Menge Lärm.
Um nicht auch noch hobbylos zu wirken, warf ich einen Blick auf mein Handy. Oh Wunder, oh Schreck, es hatte mich keiner angerufen oder auf einem anderen Weg kontaktiert. Okay, bei Instagram hatte jemanden einen meiner Kommentare gelikt. Wow, super.
Zum Glück kam gerade der Lehrer, ein älterer Herr mit Schnurrbart, um die Ecke, wobei er hektisch in seiner Ledertasche kramte. Dabei flogen ihm ein batzen Zettel aus der Hand und schwebten durch die Luft.
Wenigstens schienen die Schüler im Kunstkurs ehrenhaft zu sein, denn manche halfen dem fluchenden Mann, die Zettel auf zu sammeln. Naja, zwei Jungen, mit vorlustigen grinsen, lachten sich auch über ihn schlapp.
Nachdem der Lehrer sein Chaos in Griff bekommen hatte, schloss er, mit dem gefundenen Schlüssel die Tür auf. Sofort strömten alle auf ihre Plätze und ich schlich etwas langsamer hinter her. Sollte mich irgendwo zu setzten?
Ich stellte mich am besten erstmal in den Hintergrund. Bis jetzt waren alle Lehrer über meine Anwesenheit informiert gewesen und hatte mich kurz vorstellen lassen.
Dieser schien jedoch nichts davon mit zu bekommen, dass in seinem Kunstraum eine unbekannte Person stand. Die anderen Schüler schienen von mir auch keine Notiz zu nehmen, sondern packten Skizzblöcke aus ihren Taschen.
Gerade wollte ich mich einfach an einen der hinteren Tische setzten, als die Tür sich noch mal schwungvoll öffnete und ein Mädchen mit Brötchen im Mund auf die hinterste Reihe zu lief.
Mit einem lauten Knall ließ sie ihre Tasche auf den Tisch fallen uns drehte sich dann zu mir um:,, Bist du Laila Hausmer? Dann kannst du dich neben mich setzten"
Überrascht, dass eine Schülerin einfach so das Kommando übernahm, während der Lehrer immer noch irgendwas suchte, hob ich eine Augenbraue, setzte mich dann aber doch neben sie.
Ohne mich weiter zu beachten holte sie Blöcke aus ihrem Tonister , wobei sie ihr Brötchen aß. Jetzt erkannte ich, dass sie in mindestens einem Kurs mit mir war. Nur ihr Name war nicht in meinem Gehirn hängen geblieben.
,,Wie heißt du? ", erkundigte ich mich, ohne den Lehrer aus dem Auge zu lassen.
,,MJ", antwortete sie, ohne mich an zu schauen, sondern krizelte mit einem Bleistift auf ihrem Block rum. Anscheinend hatte jeder schon einen Auftrag, denn auch alle anderen vor mir hörten jetzt entweder über Kopfhörer Musik, oder sprachen immer noch mit Mitschülern, während sie irgendwas malten oder zeichneten.
MJ, unsere Religionslehrerin hatte sie Michelle genannt, wie mir gerade eingefallen war, konzentrierte sich ganz auf ihr Papier. Da ich ja schon den Stundenplan hatte, hatte ich zwar auch ein Skizzblock und so mitgebracht, wusste aber natürlich nicht, was wir jetzt machen sollten.
Also musste ich wohl nochmal meine Nachbarin nerven:,, Was zeichnest du gerade?" ,,Die Golden Gate Bridge" Ich konnte nichts anderes, als kurz die Nase zu rümpfen. Zwar machte MJ mir mehr als deutlich klar, dass sie keinen Bock auf ein Gespräch hatte, doch ich wollte die Informtion jetzt los werden:,, Seit der Eröffnung 1937 bis 2013 haben sich dort mehr als 1600Leute das Leben genommen. Und 90% davon waren Implusselbstmörder, die man durch eine höhere Barriere davon abhalten könnte. Aber die ist ja zu teuer"
Plötzlich schaute mich MJ an. Man konnte fast meinen Begeisterung schwang in ihrer Stimme mit:,, Genau das wollte ich damit ans Licht bringen. Schau" Sie hielt mir eine der Skizzen vor die Nase. Tatsächlich konnte man die Kritik in dem Bild erst auf den zweiten Blick sehen. Im Vordergrund stand die, echt wunderschön gezeichnete, Golden Gate Bridge, doch wenn man genauer hinsah, erkannte man die dort runter springende Personen und das Wasser, welches nicht grundlos eine rote Färbung angenommen hatte.
,,Wow, das ist super. Ist das unser Thema?" MJ lachte bei meiner Frage leicht auf:,, Wir haben gar kein Thema. Der Herr dort vorne, der sich Lehrer nennt ist etwas schusselig, die meiste Zeit verbringt er damit, irgendwelche Zettel und Listen zu suchen. Dafür kann er aber gute Tipps geben. Was auch immer. Du darfst dir ein Motiv aus suchen"
Das erklärte so einiges. Einen Moment starrte ich auf das weiße Papier, dann begann meine Hand sich mit dem Stift, logischer Weise, wie von selbst über das Blatt zu bewegen. Meistens krizelte ich einfach drauf los, ohne darüber nach zu denken, was genau daraus werden sollte. Ich packte einfach ein paar überschüssige Gefühle in meine Bilder.Als es dongte wurde ich unsanft aus meiner Trance geworfen. MJ schaute über meine Schulter und ich versteifte mich automatisch. Verstand sie meine Kritik vielleicht? Auf meiner schwarz-weiß Zeichnung war Iron Man im Zentrum zu sehen.
Doch an seiner Rüstung klebte Blut, hinter ihm türmte sich ein Berg aus Leichen.Hey,
Wie würdet ihr das finden , wenn ich jetzt auch mal öfters aus Peters Sicht schreibe?
Achso, morgen kommt kein Kapitel raus. Da es euch wahrscheinlich nicht interessiert, dass ich von 7-18Uhr nur 10min zu Hause bin, um mich fürs Training fertig zu machen, sage ich ein Fach mal ganz generell liegt es am Stress.
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Stark ist nicht stark
FanficTriggerwarnung* Chiara Laila Caruso. Die Tochter von Tony Stark und gleichzeitig die Person, die den berühmten Multi- Millionär am meisten hasst. Mit 8 Jahren starb ihre Mutter. Doch das hinderte Chiara nicht daran, Selbstmord vor zu täuschen,nur um...