Kapitel 82

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P.o.V. Chiara:

Mein Zeitgefühl hatte mich wirklich komplett verlassen. Das stetige Licht der zu grellen Beleuchtung gab keinen Hinweis auf die Tageszeit und auch auf meinen Schlafrhytmus, der mittlerweile komplett zerstört war, konnte ich mich nicht verlassen.
Nach dem ersten Mädchen, was wegen mir nochmal gefolter und getötet wurde, hatte Austin keines Falls nach gelassen, mit seinen wunderbaren Ideen, wie er mich am besten brechen konnte. Ganz im Gegenteil, es war immer schmerzhafter und grausamer geworden.
Man hatte an mir eine wahrscheinlich Stunden lange Operation durch geführt. Dabei hatte ich kein einziges Betäubungsmittel bekommen, weil Austins Gehilfe, ein kleiner Mann, der nichts sagte und den ich erst zwei mal vorher zu Gesicht bekommen hatte, mich sehr gut am Tisch gefesselt hatte.
Nach dieser Operation fühlte sich alles total komisch an. In mir schlummerte etwas. Neben meiner Kraft, die immer noch nur durch meine Panik gelenkt werden konnte, hatte sich etwas anderes gelegt. Meine Sinne waren scharf wie nie zu vor. Während man mich einfach auf der Liege liegen ließ und das Radio, was schon die gesamte Operation durch dudelte, weiter lief, schien meine Sicht sich zu schärfen. Ich sah den kleinen organgenen Fleck, ein Blutspritzer von mir der bereits trocknete, plötzlich viel besser, hörte das leise scharren von Füßen draußen auf dem Flur und in den Kerkern, die neben meinem Raum lagen.
Doch diese verbesserten Sinne brachten mir auch nichts, aus dieser Horror- Höhle heraus zu kommen. Mehr Kraft hatte man mir nicht gegeben, anscheind war Austin der Meinung, dass ich da schon genug von hatte.
Diese Operaton war nur der Anfang von einer ganzen Reihe. Eine tat mehr weh als die andere, doch ich beschwerte mich nicht, sagte generell kein einziges Wort. Alles, wirklich alles war besser, als noch mal, den Befehl zu bekommen, eine Person zu töten. Denn dieses Mal... ich würde gehorchen müssen.
Ich hatte tatsächlich darüber nachgedacht, ob es vielleicht leichter, besser, wäre, mich selber um zu bringen, doch das würde ich ehe nicht schffen. Ohne Zweifel würde Austin es nicht so weit kommen lassen. Außerdem... Ein einziges mal in meinem Leben wollte ich Peter noch umarmen, mit ihm sprechen...
Die guten Operationen und Foltern waren die, von Austins Gehilfe. Zwar behandelte er mich genauso vorsichtig wie ich mit einem kaputten Gegenstand umgehen würde, doch wenigstens redete er nicht. Sein Schweigen war Balsam für meine zerschundene Seele, verglichen mit dem, was Austin mir erzälte. Er wusste, dass ich, egal wie abwesend mein Gesichtsausdruck war, egal ob ich antworte oder hat nicht, alles hörte, was er sagte. Es war wie in einem Horrorfilm: Man wollte nicht zu hören, konnte aber auch nicht weghören.
Austin erzählte mir von seinen Plänen, von den Mitteln, die er mir spritze und von den vielen Grausamkeiten, die Hydra alle für mich eingefädelt hatte. Und während all dem, schaffte er es tatsächlich, dass ich ihm fast glaubte, er handelt zum besten der Welt. Die Betonung lag hier aber eindeutig auf dem fast.
Ihm hatte ich zu verdanken, dass mein Körper es schaffte, die vielen Wunden die er mir zu fügte, schneller als jemals zu heilen und, dass ich besser sehen und  hören konnte. Alles was gut für meinen Körper war, nahm er auch auf. Doch jedes Mittel, jede Spritze und jede Tablette die mir schadete, die meinen eigenen Willen beeinflusste löste gar nichts aus. Da half nicht mal eine doppelt so große Dosierung. Die einzige Folge war, dass ich manchmal sofort einschlief. Was auch immer meine Mutter an meinen Genen verändert hatte, es rettete gerade mehrmals das Leben meines Vaters. Und auch mein Leben, denn wenn man mich erstmal so weit hatte, dass ich allles ohne Fragen zu stellen tun würde, dann müsste ich weiter Menschen, gute Menschen, umbringen müssen. Vielleicht sogar Peter.
Es war nach einer der Folterungen, wo die Tür sich plötzlich öffnete und erst ein Tablett mit Weintrauben und dann ein vertrautes Gesicht erschien. Für eine halbe Sekunde stieg unglaubliche Freude in mir auf, dann viel diese in eine noch größere Wut zusammen. Fite lebte.
Und er besaß außerdem noch die Unverschämtheit, mich verschmitz an zu lächeln, als er in mein Gefängnis rein schaute:,, Chia, wie schön, dein hübsches Gesicht zu sehen", begrüßte er mich mit meinem alten Spitznamen, den er mir gegeben hatte, als noch alles gut war.
Wie immer schwieg ich. Meine Kehle war noch immer rau, vom schreien, als das unbekannte Mädchen gestorben war, auch wenn es eher eine seelisch Wunde war. Fite schien mein Schweigen nicht zu überraschen, ohne Frage hatte Austin ihn über die genauen Schritte meiner Qual informiert.
Er schob mir das Tablett mit Weintrauben hin, was ich ebenfalls ignorierte, während ich versuchte ab zu schätzen, ich hier wohl raus kam. Fite trug keine öffentliche Waffen bei sich, was mich nicht darüber hinweg täuschte, dass er sicher das ein oder andere Messer in seinen Schuhen und im Ärmel versteckte. Natürlich kannte er meine Kampftricks, doch ich kannte genauso gut seine Kniffe. Nicht umsonst hatte ich jahrelang von ihm gelernt.
Doch wenn ich ihm das Tablet mit den Weintrauben hart genug gegen den Kopf schleuderte...
Bevor Fite etwas sagen konnte riss ich meine Hände abrupt hoch und beförderte damit das Tablett gegen seine Stirn, ich sprang auf und hüpft, da meine Beine  immer noch zusammen gebunden waren, so schnell es ging zur Tür. Es fühlte sich komisch an, doch ich war erstaunlich sicher unterwegs. Das war meine Chance auf Freiheit. Der größte Fehler von Austin war gewesen, meine Fesseln, die Hände und Beine zusammenknoteten, nicht an der Liege zu befestigten. Ein Funken Hoffnung leuchtete in mir auf, ich konnte es schaffen. Die Tür war schlampiger Weise nur angelehnt und...
Ein Stromschlag, von einer Höhe, die ich bis jetzt noch nie gespürt htte, ließ meinen Körper unkontrolliert zucken. Ich sank auf den Boden, nur ein paar Zentimeter von der Tür entfernt, aber trotzdem unerreichbar.



Tja, das dauert dann wohl noch ein bisschen mir der Freiheit...
Aber es dauert auch noch, bis das Special kommt, weil ich schon bis Kapitel 94 vorgeschrieben habe, und das nicht dazwischen schieben will, wen  sie das wieder so verschiebt. Sorry

Stark ist nicht starkWo Geschichten leben. Entdecke jetzt