Kapitel 38

262 13 0
                                    

Eine ganze Woche hatte ich erst überstanden. Das Wochenende war genauso gewesen wie in allen Büchern beschrieben: Viel zu kurz!
Allerdings hatte ich auch nicht besonders viel gemacht, bis auf über den Informationen über Fites Tod heraus zu suchen, die neusten Theorien über Nyx an zu hören und den Anzug zu verbessern. Und natürlich Sport zu machen. Obwohl das Vergleichsweise echt kurz gekommen ist. Ich war im Morgengrauen immer joggen gewesen und hatte dabei meine Route so geplant, dass sie ganz zufällig an der, nun noch besser bewachten, Villa der Tompsohns entlang führte.
Es kursierten die wildesten Gerüchte über Nyx: Er  war von Ryan entworfen worden und Iron Man wollte mögliche Konkurrenz vernichten. Oder,das war ein Anschlag von den Engländern gewesen, da sie sich wegen etwas rächen wollten. Wofür wusste jedoch keiner der Verschwörungstheoretiker so genau, da hatte jeder seine eigene Auslegung.
Allerdings kam keiner auf die Idee, dass sich unter der Verkleidung eine Frau  verstecken könnte. Die Gesellschaft war zerfressen von Vorurteilen. Als ob eine weibliche Person sich nicht so einen Anzug zusammen basteln konnte. Auch wenn es schwer geworden war, möglichst unauffällig Material zur Reparatur zu beschaffen.
Von Peter hatte am Wochenende Abstand gehalten, auch wenn er mich zwei mal gefragt hatte, ob wir Eis essen gehen oder einfach nur abhängen  wollten.
Aber jetzt in der Schulzeit freute ich mich darauf, von ihm abgeholt zu werden. Ned hatte den Tag nachdem er Freistunde hatte verschlafen, woraufhin wir uns dazu geeinigt hatten, dass ich den Weg jetzt ehe gut genug kannte und wenn mein Haus nicht auf Peters Weg lag, alleine gehen könnte.
Als ich runter kam und sofort die Kapuze hochziehen musste, weil es ausnahmsweise in Strömen regnet, verschwand auch das letzte bisschen Lust auf Schule. Wenn Flash nicht gesund wurde, oder warum auch immer er schon eine Woche fehlte, dann lohnte es sich nicht mal, so viel Zeit am Tag damit zu verschwenden.
Wenigstens musste ich nicht noch in diesem miesem Regen auf Peter warten, der gerade um die Ecke gerannt kam.
Als er abbremsen wollte signalisierte ich ihm, dass er weiter rennen sollt. Ich hatte keine Lust , komplett durchnässt an der Schule an zu kommen.
Peter bewies eine erstaunliche Kondition, während wir schweigend beieinander herjoggten, doch trotzdem waren wir pitschnass, als wir endlich den komplett leeren Schulhof erreichten.
In den Gängen war es dafür brechen voll, sodass wir uns kaum unterhalten konnten. Ich beherrschte zwar die Gebärdensprache, allerdings glaubte ich kaum, dass Peter ein paar Wörter oder nur das Alphabet konnte.
Trotzdem schaffte ein Schüler, der ungefähr in meinem Alter sein müsste, über den Lärm hinweg zu rufen:,,Na Penis- Parker, bist du nass geworden?"
Peter reagiert darauf gar nicht und zuckte bloß wegwerfen mit den Schultern, als ich ihn mit hochgezogenen Augen anschaute. Er konnte sich doch nicht alles gefallen lassen. Anscheinend schien das schwarzhaarige Arschloch auf eine kleine Auseinandersetzung aus zu sein, denn er rief provozierend:,, Oder hast du dich etwa eingepinkelt?"
Okay, das reichte aber. Auffordernd schaute ich Peter an, der bloß auf seine Schuhe schaute. Das hätte ich nicht gedacht, dass er so ein Feigling war!
Keiner sollte so behandelt werden, aber man musste sich dann auch schon wehren, damit so was nicht nochmal passierte.
Mit geballten Fäusten fixierte ich nun den Schwarzhaarigen, der sich gerade ins Fäustchen lachte, während ich einen Schritt auf ihn zu trat.
Peter wollte mich zurück halten, aber ich riss mich los. ,,Hey du Idiot, soll ich dir mal sagen, wer sich gleich vor Angst in die Hose macht?"
Nun musterte mich der Schwarzhaarige mich eingehend. Weil ich das bin nun auch tat, wurde mir bewusst, wer hier vor mir stand. Flash Thompson war wieder da!
Was für ein mieses Kind: Wie der Herr, so' s das Gescher.
Tja, auch egal, er hatte auf jeden Fall eine Abreibung verdient. Vor allem, weil er jetzt auch noch meinte:,, Ach wie süß, versucht ein Mädchen etwa Peter zu verteidigen. Da ich nett bin, rate ich dir, das Weite zu suchen. Gegen einen Jungen kommst du kleine Zuckerschnecke ehe  nicht an."
Er war also auch noch jemand, der Geschlechtergleichheit nicht raffte. Tja, da würde er heute wohl sein blaues Wunder erleben.
Lässig schlenderte ich auf ihn zu, um uns hatte sich ein Kreis aus neugierigen Schülern versammelt.
Sollten die nur schauen. ICH würde mich sicher nicht vor versammelter Mannschaft zum Affen machen.
Flash schien allmählich auch nervös zu werden. Sein Pokerface existierte ja nicht mal. Dieser Loser.
Sollte ich gemein sein und ihn langsam verkacken lassen, oder sofort  einen Griff an wenden, damit er auf den Boden sank?
Da es gleich klingeln würde, entschied ich mich für letzteres. Bevor Flash auch nur irgendwie reagieren konnte, hatte ich meinen Arm um ihn geschlungen und trat mit meinem Bein an einen bestimmten Punkt in seiner Kniekehle, sodass er zusammen sackte.
Ohne dem auf dem Boden liegenden, jammernden Jungen zu beachten, wischte ich mir meine Hände an der Hose ab und verschwand in der Masse.
Zu Peter wollte ich gerade nicht gehen, denn irgendwie enttäuschte es mich, dass er so feige war und nicht für sich selber einsprang.
Ich hätte Flash auf Grund seiner Kommentare zu Mädchen sowieso fertig gemacht, aber nicht unbedingt mit Taten.
Am Physikraum sah ich ihn natürlich wieder. Ned war auch schon da, nur MJ, die, wie ich gelernt hatte, nie pünktlich kam, mal wieder nicht.
,,Hey", begrüßte ich Ned, der mich angrinste:,, Na, hast du den armen Flash fertig gemacht?" Halb im Spaß, halb ernst sah ich zu Peter:,,Tja, einer muss es ja machen, wenn der feine Herr nichts tut"
Da er wohl keine passende Antwort hatte, überging er das einfach und erkundigte sich stattdessen:,, Woher hast du so gute Kampftricks?" Ich zog eine Augenbraue hoch:,,Kampftricks? Das war Karate. Das hat die auch in Karate Kid benutzt" Ich habe den Film geliebt, weil Gena ihn mich einmal beim Liegestütze machen anschauen lassen hat.


Aloha,
Ich glaube es ist mal wieder Zeit mich bei euch zu bedanken, also danke, dafür, dass ihr meine Geschichte lest. Allerdings stresst es mich gerade, jeden Tag es raus zu bringen, aber egal. Am Wochenende mache ich ein Krimidinner, da kommt wahrscheinlich nichts, sorry.
Einen schönen Tag noch

Stark ist nicht starkWo Geschichten leben. Entdecke jetzt