Kapitel 31

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Rasch rollte ich meine schwarzen Haare zusammen und steckte sie als einen Dutt auf meinen Kopf. Hoffentlich durfte ich meine Mütze im Unterricht auflassen und kein Lehrer sah das als Respektlos an, denn sie waren noch komplett nass, da ich gerade noch eben duschen gewesen war.
Jetzt wurde es aber auch höchste Zeit, dass ich los kam. Nach einem ausgiebigen Frühstück hatte May, mich freundlicher Weise, die paar Meter zu meiner Wohnung gefahren, auch wenn ich mehrmals versichert hatte, dass mir die kleine Strecke laufen ganz sicher nicht schaden würde.
Naja, da sie eindeutig zu der freundlichsten Person auf der ganzen Erde gehörte, hatte sie all meine Proteste ignoriert und meinen Verband als unschlagbares Argument benutzt.
Jetzt ging gleich die erste Pause in der Schule vorbei und ich freute mich schon auf eine wundervolle, unglaublich langweilige Stunde, Geschichte, wenn ich mich richtig erinnerte.
Das die Schule tatsächlich so langweilig war, hatte ich nie in Erwägung gezogen. Doch da ich den gesamten Stoff schon vor Jahren gemacht hatte, fühlte es sich ziemlich unnötig an, vor allem wenn man strenge Lehrer hatte, bei denen man nicht mal einen Satz reden konnte.
Aber egal, beschweren nütze auch nicht viel. Stattdessen schwang ich mir meinen Rucksack über die Schultern und machte mich wieder auf den Weg die Treppen herunter. Das war ein tägliches Training, was eindeutig fit hielt.
Um nicht zu spät zu kommen joggte ich den gesamten Weg und erreichte die Highschool, als noch alle Schüler draußen auf dem Pausenhof standen. Ich endeckte ein paar wage bekannte Gesichter, wo ich meistens noch keinen Namen zu nennen konnte, da sie sich in den Kursen die ich mit ihnen hatte einfach nicht meldeten.
Ein bisschen planlos zog ich mein Handy aus der Hose und bemerkte, dass immer noch WhatsApp und der Chat mit Luis geöffnet war. Schnell löschte ich die letzte Nachricht, auch wenn es mir fast körperlich weh tat. Um meinen Chef nicht ebenso wie meinen, mittlerweile toten ,,Vater", zu verägern antwortete ich mit einem kurzen: Danke für die Nachricht. Ich würde gerne alles weitere heute noch besprechen, falls das bei dir passt.

Dann steckte ich mein Handy erstmal weg, halb in der Hoffnung Ned und Peter zu sehen oder halt nicht. Ich hatte keine Ahnung, wie ich Peter unter die Augen treten sollte. Hatte er es wohl seinem besten Freund erzählt? Ich ging einfach mal stark davon aus. Nicht, weil er mich ärgern wollte oder die Klappe nicht halten konnte, sondern einfach weil sie so extrem gute Freunde waren.
Wenn er nichts gesagt hatte, dann hoffte ich einfach mal, dass man mir auch nichts ansehen konnte. Da es auffälliger gewesen wäre, wenn ich plötzlich Make-Up drauf hatte, als wenn meine Augen geschwollen war, betete icheinfach mal, dass keiner erkannte, dass ich vor ein paar Stunden noch geweint hatte.
Gerade als ich doch Ned schreiben wollte, wo sie waren, damit ich nicht so alleine rum stand, klingelte es. Sofort schlurften alle Schüler auf die Eingänge zu. Die einen mehr oder weniger motiviert verständlicher weise.
Da ich Geschichte auch nur mit Peter hatte und nicht unbedingt von ihm ausgequetscht werden wollte trottete ich langsam hinter der Masse hinter her.
In Gedanken war ich schon wieder bei Fite. Es gab mehrere arten Von Trauern. Bei mir war es genauso, nur reagierte ich immer unterschiedlich. Auf Genas Tod war ich gut vorbereitete wesen. Sie hatte mir einen genauen Plan erklärt, alles war geklärt gewesen, deswegen konnte ich sofort, wie eine Maschie handeln.
Bei Fite war das anders gewesen. Es kam plötzlich. Völlig unerwartet war diese Nachricht gekommen. Und ich hatte keinen Plan gehabt, wo hin mit meinen Emotionen. Auch jetzt hatte ich noch das gefühl, alles wie durch einen Schleier zu erleben. Einen Schleier der alles unbedeutend und gedämpft wirken ließ.
Aber wenn ich da erstmal durch war, dann kam meistens die Wut. Auch jetzt begann mein Gehirn langsam in diese Richtung zu arbeiten. Ich hatte nicht nur Gena einen Schwur gegeben, sondern auch Fite.

Flashback
Keuchend ließ ich mich auf den Rücken fallen. Alle meine Muskeln taten weh, der Schweiz lief mir in Strömen am gesamten Körper runter. Aber das war nicht schlimm. Viel schöner war, dass ich gerade die schwerste Simuölation, welche es so weit und breit gab, gemeistert hatte.
allerdings würde das Morgen seine Tribute fordern. Ich drehte meinen Kopf zu Fite rüber, der lächelnd was auf seinem Notziblock eintrug.
Eigentlich lobte er mich nie, doch heute kam sogar von ihm ein nettes Wort:,, Respekt, das war gut. Morgen über wir nochmal, den Kick, mit dem du den einen Soldaten aus geschaltet hast. Der war noch nicht perfektioniert. Was hast du dir vorgestellt, wen du rächen solltest?"
Bei der Frage wich das lächeln von meinem Gesicht. Natürlich hatte ich meine Mztter gerächt, aber das musste er nicht wissen. Das ging einzig und allein mich was an.
Er bemerkte, dass von mir keine Antwort kommen würde und zuckte resigniert mit den Schultern:,,Ist auch egal. Aber versprichst du mir eins?"
Ich richtete mich auf und begann mich zu dehnen, während er mich ernst anschautete:,, Sollte ich irgendwann sterben, dann will ich, dass du mich genau so rächst. Machst du das für mich?"
Ein Witz, dass keiner ihn umbringen konnte blieb mir in der Kehle sprechen. Stattdessen antwortete ich feierlich:,, Ich verspreche es."

Flashback Ende

Und wieder gab es eine Person, die schuldig war. Gestern Abend, oder heute Morgen hatte ich es schon gedacht, doch jetzt begann die Wut, der Hass sich langsam, wie ein Parasit in mir aus zu breiten. Dafür würde mein Vater leiden müssen. Oh ja, er würde leiden


Stark ist nicht starkWo Geschichten leben. Entdecke jetzt