Kapitel 85

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P.o.V. Chiara:

Nur ein einziges mal gelang es Austin und Fite mich zu zähmen. Danach, nun..Ich will ja nicht sagen, dass ich ausgetickt war, aber sobald sich einer von ihnen näherte, sobald ich auch nur ihre Schritt vor der Tür hörte, fing ich an zu schreien. Ich schrie, bis meine Kehle wund war, doch dann sorgte ich mit dieser Kraft, die Austin mir wahrscheinlich eher versehentlich gegeben hatte dafür, dass sie wieder heilte und ich schrie von neuem.
Obwohl meine Hände und Füße an der Liege befestigt waren, hörte ich nicht auf, mich gegen die Metallschellen zu wehren. Irgendwo zwischen dem Moment, wo Fite in mein Zimmer gekommen  und ich aus der Ohnmacht aufgewacht war, hatte ich meine Lebenslust verloren. Doch es fühlte sich gerade zu wie eine Befreiung an.
Ich konnte schreien, weil es keine Würde mehr gab, auf die ich achten musste. Einzig der eiserner Wille, mich für den Jungen und das Mädchen und all die anderen namenlosen Menschen, die hier unten gefoltert wurden und gestorben, zu rächen, hielt mich am leben. Sonst hätte ich vielleicht längst der Verockung nach gegeben, mich einfach dem Willen von Hydra zu beugen. Denn die Folter, die immer neuen Spritzen wurden nicht weniger.
Aber keine schaffte es, nochmal meinen Willen zu durchbrechen, sodass ich die Kontrolle über meinen Körper verlor. Es könnte sein, dass es geklappt hätte, wenn sie mir nochmal den Schwur zuflüsterte, doch ich hörte all dass nicht, sorgte dafür, dass ich so laut schrie und während der Stromschläge, wo das nicht möglich war, das Blut durch einen Kopf rauschen ließ, dass nichts zu mir durch drang.
Austin fand das zweifellos nicht so lustig. Nach ein paar Tagen verschwand Fite wieder und er begann, das essen zu kürzen und die Folter zu verlängern. Doch das klappte ebenso wenig wie der Versuch, mich bei vollem Bewusstsein, dazu zu bringen jemanden zu töten.
Dafür müsste er meiner Hände aus einander binden und wenn er das machte versuchte ich mir sofort mit den Fingernägeln die Halsschlagader auf zu schlitzen oder haute meinen Kopf brutal gegen die Gitterstäbe, bis ich ohnmächtig wurde.
Mir taten fast die Leute leid, die mit dieser Irren, also mir, in den Kerker gesteckt wurden. Weniger leid tat mir Austin, unter dessen Augen nun dauerhaft dunkle Ringe lagen, weil er, wie mir ein Telefongespräch, was ich mit  meinen verbesserten Ohren belauschte, ganz schön Stress mit seinem Chef hatte. Es war nicht Luis, oder zumindest wurde er nicht mit dem Namen angesprochen. Charlie. Sagte mir nichts.
Ich war gerade dabei, dass Brot zu essen- bis auf die Weintrauben, welche ich Fite gegen den Kopf geschleuderte hatte, so ziemlich die einzige Nahrung, die ich gesehen habe- als plötzlich ein dröhnen ertönte. Überrascht hielt ich mitten in der Bewegung inne und war einen Blick nach oben in die Kamera.
Nachdem ich sie fünf mal beim essen, wo man meine Hände nicht mehr zusammenbinden konnte, zerschlagen hatte, war Austin, oder sein Gehilfe, auf die wunderbare Idee gekommen, sie in einen Gitterkasten zu stecken.
Das Dröhnen wurde lauter, dann verschwand es wieder. Meine Hoffnung verschwand ein bisschen. Bloß ein großer LKW, der über uns drüber her gefahren war. Ich glaubte daran, dass MJ meinen Vater benachrichtigen würde, konnte jedoch nur hoffen, dass mein Vater dann auch  irgendwelche Spuren fand.
Bei der Manipulation mir gegenüber war Hydra wirklich sehr, sehr schlau gewesen. Selbst bei dem Kampf gegen die Avengers hatte ich nur einige Bruchstücke mit bekommen. Eben genau das, was ich hören und sehen durfte. Zu der Zeit war manchmal sogar eine falsche Zeitung entworfen worden , wie Austin mir einmal,ganz der stolze Mitarnbeiter, erzählt hatte.
So langsam müsste ein Monat mal vorbei sein, da war ich mir schon ziemlich sicher, allerdings konnte ich schwer sagen, wie lange die Suche nach mir dauern würde. Anscheiend hatte Hydra mich vorher nicht lange beobachtete, wenn sie mich erst am Flughafen abfangen konnten.
Oder aber, das war mit voller Absicht geschehen. Das wäre ziemlich schlimm, weil wenn sie das gemacht hatten, wäre der nächste sinnvolle Schritt, MJ zu fangen und sie als Druckmittel ein zu setzten. Wenn das passieren würde... Ich konnte mir keinen Ausweg vorstellen.
Selbstmord stände außer Frage, das wäre ein selbstsüchtiger Weg. Meinen Vater wollte ich auch nicht ermorden und das würde  MJ auch  nicht zu lassen, aber was dann?
Während ich mit der Frage ,,was wäre wenn.." beschäftigt war hatte sich Austin genähert, was ich erst bemerkte, als er die Tür tatsächlich öffnete. Sofort stopfte ich mir mein Brot in den Mund, schluckte es ohne zu kauen hinunter und begann dann zu schreien.
Nichts ungewöhnliches, ebenso wenig wie, dass Austin mir einen Stromschock verpasste, um meine Handschellen wieder zusammen zu binden.
Ungewöhnlich war jedoch, dass seine Hände dabei zitterten. Er hatte Angst. Er musste irgendwas bekommen haben, irgendeine Nachricht. Und das bedeutete wohl für ihn nichts gutes. Doch der Tatsache nach zu urteilen, dass er meine Hände wieder zusammen band und diesmal nicht mal redete, würde es für mich sicher nicht die Freiheit bedeuten. 
Außerdem stank es total. Ich kannte diesen Geruch, konnte ihn aber nicht zuordnen. Aber das war jetzt egal.Wenn er mich wegbringen würde, das wäre eine Katastrophe, denn es würde nur die Chancen verkleinern, dass mich jemand fand..
Plötzlich erzitterte der Raum unter der Erde, die Kamera an der Wand  viel durch diesen Stoß von der Wand und ich wurde, immer noch unter Strom und Schmerzen stehend auf den Rücken geschleudert. Ein Schauder lief mir den Rücken herrunter. Das hier war nicht ein gewöhnlicher LKW.
War das vielleicht meine Chance? Kam Iron Man, um mich zu retten? Gott, wie erbärmlich hörte sich das an! Doch trotzdem versuchte ich zur Tür zu schauen, als würde jeden Moment Tony Stark  dadurch spaziert kommen. Es schien, als würde Austin meine Erwartung spüren, als würde er spüren, dass da etwas kam. Fluchend trat er mir in meinen Magen, was mir für einen Moment die Luft raubte, als ein lauter Knall gefolgt von Schreien ertönte.

Stark ist nicht starkWo Geschichten leben. Entdecke jetzt